Die Gehfußballer der SG Oberhöchstadt holen Bronze auf spanischer Insel

In den hellblauen Trikots die Spieler aus „Ohö“, in weiß die Spieler des MSV Neuruppin, in rot die Kicker von Pescara, die das Turnier gewannen. Foto: privat

Kronberg (kb) – Ob sich die Mannschaft zu Fuß in Richtung Mallorca aufmachte, ist nicht bekannt. Sie hätte ja auch spätestens am Hafen von Toulon die Fähre nehmen müssen. Während die Erste Mannschaft der SG Oberhöchstadt in der Relegation zum Aufstieg in die Gruppenliga Frankfurt (Gruppe West) steht, haben die bisweilen international aktiven Gehfußballer der SG im mallorcinischen Santa Ponsa einen mehr als respektablen dritten Platz errungen. Das internationale Turnier fand zwischen dem 16. und 20. Mai statt und hatte jederzeit den olympischen Geist im Schlepptau: Dabei sein ist alles. Mannschaften aus über 50 Nationen nahmen stark motiviert und überaus unterhaltend teil. Gespielt wurde sechs gegen sechs mit fortlaufenden Wechselmöglichkeiten, einen Torwart gab es nicht. Die Spiele wurden nach den „Walking Football“-Regeln des KNVB (KöniglichNiederländischer Fußballbund (auf niederländisch: Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond) ausgetragen und von Schiedsrichtern des KNVB und anderen internationalen Unparteiischen überwacht.

Die SG Oberhöchstadt trat mit einem Team A und einem Team B an, alle Spieler in der Klasse „50 Jahre und älter“. Team A meisterte die Vorrunde ohne Probleme und mussten sich lediglich in der Finalrunde den Kickern aus dem italienischen Pescara, die im Anschluss den ersten Platz erspielten, und dem MSV Neuruppin aus Brandenburg geschlagen geben. Insgesamt hatte das A Team 14 Spiele zu absolvieren. Die Torschützen des Teams A waren Michael Müller (vier Tore), Martin Hildmann (drei Tore), „Matze“ Müller (zwei Tore), Jens Hirschmann (zwei Tore), Vint Conradi (ein Tor), Bernd Heynen (ein Tor), „Icke“ Kukick (ein Tor). Team B hatte mit zahlreichen Verletzungen und Krankheitsausfällen zu kämpfen. Den einzigen Treffer erzielte den Umständen geschuldet Torsten Heynen nach einem gekonnten Solo. Trotz der Herausforderungen zeigte Team B großen Kampfgeist und Zusammenhalt.

Wie immer wurden neue Freundschaften geschlossen, besonders mit den Fußballfreunden aus Brunnen am Vierwaldstättersee im Kanton Schwyz. Zusammen wurde ebenso gut gefeiert wie das runde Leder gespielt. Ein Wiedersehen im kommenden Winter in der Schweiz wurde sogleich umgehend verabredet. Das gesamte Team ist Betreuer Sir Alfredo Catana ausgesprochen dankbar, da er aufgrund seiner multilingualen Fähigkeiten die lädierten Spieler zum Arzt und ins Krankenhaus begleitete und dabei fachmännisch übersetzte. Alle Spieler kehrten schlussendlich wohlbehalten in die Heimat zurück. Eine kleine Fangemeinde von sieben Gehfußballern aus Bimbach in der Nähe von Fulda war extra angereist, um die „Fichtegickel“ lautstark zu unterstützen. Die Unterstützung der Fans war großartig und trug zur positiven Atmosphäre bei. Die SG Oberhöchstadt kann ohne Umschweife stolz auf ihre Leistungen sein und blickt zuversichtlich in die Zukunft.



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