Nach etwas mehr als einem Kalenderjahr verabschiedet sich der leitende Redakteur Markus Göllner vom Kronberger Boten und beschäftigt sich anderenorts zukünftig mit dem Erhalt und dem Gestalten von Demokratie. Es war eine mehr als intensive Zeit und fühlt sich deutlich länger an. Die „Kompetenzdichte“ der Kronberger Bevölkerung hat es in sich – häufig positiv, ab und an „ist es auch kompliziert“. Ich bin sehr dankbar, dass ich ohne Umschweife sehr viele außergewöhnliche und häufig auch außergewöhnlich versierte, trittsichere und sachkundige Persönlichkeiten traf, die mir so viel Inhalt lieferten wie eine mittlere deutsche Großstadt. Das ist für eine Kommune mit in etwa 18.500 Bürgerinnen und Bürgern mehr als beachtlich. Ein sehr reges Vereinsleben, eine sehr engagierte Stadtverwaltung, zahllose „Stakeholder“ der Stadtgesellschaft, die schönste Buchhandlung im Rhein-Main Gebiet und ein immens großes Kunstangebot lassen es nie langweilig werden. Und das ist in erster Linie wirklich gut gemeint. Passen Sie alle auf sich auf, denn Sie werden noch gebraucht. Und wenn ich mir einen kleinen „Wunsch“ erlauben darf: Lassen Sie bitte den jüngeren und jungen Menschen in der Burgstadt „noch mehr Luft zum Atmen“, denn Sie brauchen den „Nachwuchs“ „demnächst“ in all den Positionen, die ich oben nannte. Wenn Sie den Übergang und die Übergabe bewerkstelligen, dann bleibt Kronberg das, was es häufig ist: unschlagbar. Stellen Sie die Gemeinschaft noch mehr in den Vordergrund; am Ende des Tages werden Sie sehen, dass es sich auszahlt. Wenn man den britischen Naturforscher Charles Darwin zu Ende liest und nicht inmitten seines Werks aufhört zu begreifen, dann steht auch für ihn nicht „Das Recht des Stärkeren“ am Anfang der „Nahrungskette“, sondern das Kooperationsmodell, denn der Mensch überlebt nur im „Rudel“. Dessen können Sie sich gewiss sein. Neben meinen geschätzten Kolleginnen und Kollegen im Verlag aus allen Richtungen diente mir zum Austausch oft auch das Herzstück: Redaktionsrüde Percy. Die Fellnase hat ein ausgesprochen gutes, unverfälschtes Gespür und sieht das mit dem Rudel – ohne Maulkorb – wie der nun scheidende Redakteur beim Blick in die Welt genauso. Es war mir eine Freude, meistens auch eine Ehre. Machen Sie es gut.
Markus Göllner