Hochtaunus (gt). Der Neubau des Tierheims am Forsthausweg wird seit mehreren Jahren diskutiert. Nun wurden die Pläne für das neue Hauptgebäude vorgestellt. Das jetzige Gebäude aus dem Jahr 1964 entspreche nicht mehr den heutigen Anforderungen an die Arbeitsbedingungen, und auch der Tierschutz sei nicht mehr gewährleistet, erklärte Thomas Ciesielski, Vorsitzender des Vereins Tierheim Hochtaunus, bei der Vorstellung der Pläne.
Zwei Jahre lang habe man an der Realisierung des Projekts gearbeitet und nun gemeinsam mit den Architekten Harald Fay und Carsten Schlimbach eines der modernsten Tierheime Hessens entworfen, so Ciesielski. Die auf Tierhäuser spezialisierten Architekten haben mehrere Gebäude des Frankfurter Zoos entworfen, darunter auch das neue Löwenhaus.
Entgegen den ursprünglichen Plänen, die Verwaltung in Containern unterzubringen und die Heizung auszulagern, wird das neue Gebäude an anderer Stelle errichtet: dort, wo sich früher die Ponyanlage befand. Dadurch wird die Miete für die Container gespart, es wird eine neue Heizung mit Wärmepumpe eingebaut, die an die anderen Gebäude angeschlossen wird, und anschließend wird das alte Gebäude abgerissen und die Fläche renaturiert.
Der Neubau besteht aus zwei Flügeln, einem parallel zur B455 und einem parallel zum Forsthausweg. Im Erdgeschoss wird es zehn Hundequarantäneboxen sowie Platz für zehn Pensionskatzen sowie etwa 25 Kleintiere und Vögel geben. Im Erdgeschoss befinden sich außerdem ein Tierarztzimmer, ein Büro und eine Behindertentoilette sowie die Möglichkeit, Tiere an einem Fenster am Windfang abzugeben. Im Obergeschoss befinden sich die Verwaltung, ein Besprechungsraum, ein Ruheraum, eine Küche, Umkleideräume und Toiletten. Damit steht dem Tierheim im Gebäude insgesamt eine Fläche von 1120 Quadratmetern zur Verfügung, fast dreimal so viel wie im Altbau. Auch aus diesem Grund kann der Neubau nicht am selben Standort wie das alte Gebäude errichtet werden.
Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von rund 100 Quadratmetern installiert, der Rest des Dachs wird begrünt. Eine Zisterne wird Wasser für die Bewässerung der Grünflächen sammeln. Außerdem will die Syna zwischen dem Tierheim und dem benachbarten Wohnhaus eine neue Trafostation errichten, um die Stromversorgung – auch für andere Objekte am Forsthausweg – zu verbessern.
Der Verein sieht vor, die Arbeiten gemeinsam mit dem BSO im Spätherbst auszuschreiben, damit spätestens am 1. April 2025 mit dem Bau begonnen werden kann. Es wird mit einer Bauzeit von etwa 18 Monaten gerechnet. Die Gesamtkosten belaufen sich auf voraussichtlich 3,7 Millionen Euro, wovon die Kommunen des Hochtaunuskreises zehn Euro pro Einwohner, also 2,4 Millionen Euro, tragen. Die restlichen 1,3 Millionen Euro wurden bereits durch private Spenden aufgebracht. Darin nicht enthalten sind die bisherigen Planungskosten in Höhe von 450 000 Euro, die der Verein aus seinen Rücklagen getragen hat, sowie die spätere Ausstattung des Gebäudes. Hierfür werden weiterhin Spenden gesammelt.
Zur Vorbereitung der Bauarbeiten muss zunächst die Stallung auf der ehemaligen Ponyanlage, die derzeit als Hundeauslauf genutzt wird, zurückgebaut werden. Hier müssen auch Zäune abgebaut und entfernt werden. Auch dafür werden Spenden gesammelt. Wer online spenden möchte, findet nähere Informationen im Internet unter obu.li/tierheim.