Steinbach (stw). Bein Gang durch das Heimatmuseum ist auch die römische Villa rustica, ein römischer Bauernhof (3. Jahrhundert n. Chr.) zu sehen. In Steinbach wurde das Flurstück II „Am Alten Cronberger Weg“ bereits vor 100 Jahren als „archäologische Fundstelle“ erkannt. Immer wieder fanden die Bauern römische Scherben. Das Gebiet liegt direkt gegenüber des Spielplatzes der Königsteiner Strasse und wurde nach der Grabung wieder geschlossen. Archäologen flogen mehrere Male über das Areal und stellten Bodenverfärbungen und im Sommer an manchen Stellen nicht wachsendes Getreide fest. Das deutet darauf hin, dass es unterirdische Mauern gibt. Die Grabung, veranlasst durch die Stadt fand von 5. bis 20. September 1988 statt. Die Archäologen fanden Gebäudefundamente einer römischen Villa, eines römischen Bauernhofes. Schieferplatten, Ziegeln, Gebrauchskeramik und Terra sigillata, das gute Geschirr der Römer, wurden aus der Erde geborgen. Diese wunderbaren Fundstücke sind in der römischen Vitrine zu betrachten. Zu einer römischen Ansiedlung gehört auch ein Friedhof. Deshalb gab im Jahr 2016 die Stadt erneut einen Auftrag, eine Grabung durchzuführen, als die Häuser des heutigen „Römerweg“ gebaut wurden. Es wurden nicht nur römische Brandgräber gefunden, sondern die Archäologen konnten auch belegen, dass auch schon Menschen in der Jungsteinzeit (5. Jahrtausend v. Chr.), in der mittleren Bronzezeit (1385-1121 v. Chr.) dort gelebt haben.
In den römischen Gräbern lag ein ganz besonderer Fund, und zwar eine Glasurne. Es wurde eine Blockbergung der Urne vorgenommen, um das Glas vor einer Korrosion zu schützen. Die Exponate dieser Grabung sind noch nicht in Steinbach, sondern befinden sich noch im Landesdenkmalamt in Wiesbaden, aber Grabungsbilder und Dokumente sind zu sehen.Das Heimatmuseum ist immer am ersten Samstag im Monat von 11 bis 14 Uhr für Besichtigungen geöffnet. Letzter Einlass ist um 13.30 Uhr.