Limburger Domkapitel lädt ein: Gottesdienst im byzantinischen Ritus

Die Chrysostomos-Liturgie wird seit 1.500 Jahren in den Kirchen des Ostens gefeiert – und alle zwei Jahre in Limburg, zu Ehren des heiligen Nikolaus. Foto: Bistum Limburg

Limburg (kw) – Christliche Kirchen feiern auf verschiedene Weisen Gottesdienst. Wie sehr sich die Traditionen unterscheiden, können Besucher am Donnerstag, 5. Dezember, im Limburger Dom erleben. Das Limburger Domkapitel lädt zu einem außergewöhnlichen Gottesdienst im byzantinischen Ritus ein, der alle zwei Jahre in der Bischofskirche gefeiert wird. Die „Göttliche Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomos“ beginnt um 18.30 Uhr und wird zu Ehren des heiligen Nikolaus von Myra gefeiert. Der Bischof, der im vierten Jahrhundert nach Christus wirkte, ist neben dem heiligen Georg der zweite Patron des Limburger Doms. Er gehört zu den bekanntesten christlichen Heiligen überhaupt.

Die Feier zeichnet sich durch einen meditativen Charakter aus. Im Wechsel mit dem Priester singt ein Chor Gebete und Lieder. Eine Lichterprozession mit Kreuzverehrung bildet den Schluss. Der besondere Gottesdienst wird von Pfarrer Hans Mayer aus der Pfarrei Heilig Kreuz Oberlahn in Weilburg gefeiert. Der Romanos-Chor der Hochschule Sankt Georgen unter der Leitung von Jakob Mertesacker gestaltet den Gottesdienst musikalisch. Die Chrysostomos-Liturgie geht in ihrer Grundgestalt auf den heiligen Johannes von Antiochien zurück, der als bedeutender Bischof und herausragender Prediger den Beinamen „Chrysostomos“ (griech. Goldmund) erhalten hat. Er war im vierten Jahrhundert Erzbischof von Konstantinopel und gilt als einer der vier großen Kirchenlehrer des Ostens. Die Ostkirchen feiern seit über 1.500 Jahren die Liturgie nach diesem Ritus.

Zu den katholischen Ostkirchen gehören 23 Teilkirchen, die in ihrer Tradition den orthodoxen und altorientalischen Kirchen nahestehen, aber mit der römisch-katholischen Kirche eine Glaubensgemeinschaft bilden und die Autorität des Papstes anerkennen. Die Feier der Liturgie nimmt in den Ostkirchen eine zentrale Stellung ein: Alles im Glaubensleben hat für sie ihren Ursprung in der Liturgie. Weil die Kirchen mit Rom uniert sind, ist die Feier der besonderen Chrysostomos-Liturgie in einer römisch-katholischen Kirche möglich.



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