Hochtaunus (bs) – Als Kinderhospizverein begleiten wir lebensverkürzt erkrankte Kinder, deren Geschwister und Eltern. Doch was ist mit den Großeltern?
Wenn heutzutage von Familie gesprochen wird, denken viele Menschen an die Kernfamilie (Mutter, Vater, Kind(er)). Erkrankt ein Kind schwer oder stirbt es, richtet sich der Fokus auf die trauernden Eltern und Geschwister. Eher selten wird auch an die erweiterte Familie, insbesondere die Großeltern, gedacht.
Die Großeltern-Enkel-Beziehung hat eine besondere Verbundenheit. Wenn ein Enkelkind schwer erkrankt oder gar stirbt, trauern die Großeltern um ihr Enkelkind. Neben ihren eigenen Trauerempfindungen sehen und fühlen sie quasi in doppelter Funktion auch als Eltern die Trauer und den Schmerz der hinterbliebenen Eltern.
Berichte von trauernden Großeltern zeigen, dass sie tief betroffen sein können. Sie zeigen genauso wie alle anderen Mitglieder der Kernfamilie die unterschiedlichsten Trauerreaktionen und fühlen sich in ihrem alltäglichen Leben beeinträchtigt. Zum Beispiel der Gang vorbei am Lieblingsspielzeugladen des Kindes kann für die Großeltern genauso schwer sein wie für die Eltern. Im Unterschied insbesondere zu der Trauer der Eltern, die nicht erst über den Tod, sondern bereits über die belastende Situation und die Erkrankung da sein kann, kann es aber passieren, dass die Trauer der Großeltern übersehen oder als nicht so schwerwiegend eingeschätzt wird. Das heißt für die Großeltern, dass sie weniger Unterstützung von ihrem sozialen Umfeld erhalten und sich seltener mitteilen können.
Wir möchten Großeltern einen Raum zum Austausch geben und haben aus diesem Grund ein Angebot geschaffen, welches seit Januar alle zwei Monate in den Räumen des ambulanten Kinderhospizdienstes Bad Homburg, Gluckensteinweg 93, 61350 Bad Homburg stattfindet.
Eingeladen sind Großeltern, deren Enkelkinder erkrankt oder auch schon verstorben sind.
Der nächste Termin findet statt am Samstag, 29. März, von 10 Uhr bis 12 Uhr – um Anmeldung unter taunus[at]deutscher-kinderhospizverein[dot]de oder 06172/9956680 wird gebeten. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) begleitet Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer lebensverkürzenden Erkrankung ab der Diagnose, im Leben, im Sterben und über den Tod hinaus.
Ehrenamtliche Mitarbeiter sind in der Begleitung der Familien, der Öffentlichkeitsarbeit und im Büro im Einsatz. Für die Familien ist das Angebot kostenfrei. Der Dienst finanziert sich überwiegend durch Spenden. Ansprechbar sind die Koordinationsfachkräfte Diana Milke und Andrea Hußlein unter 06172-9956680 oder per Mail an taunus[at]deutscher-kinderhospizverein[dot]de.
Weitere Informationen finden sich unter www.akhd-taunus.de