Friedrichsdorf (mal). Die Theaterpädagogen Nadja Blickle und Karl Kiesel, ein Ensemble vom „TheaterRaumMainz“ führten für Kinder ab vier Jahren im Forum Köppern eine mobile Theateraktion mit partizipativem Modus vor gemischten Publikum auf. Dabei konnten die Kinder in der Vorführung das Bühnenbild mitgestalten, basteln und mitspielen. Sie wurden Teil des Auftritts. Das Schauspielerduo erzählte die Geschichte von der allein lebenden und ängstlichen Elise, der Ordnung zu Beginn sehr wichtig war. Elises Geschichte entstammt dem Buch „Der Besuch“ von Antje Damm. Als eines Tages überraschend ein kleines Kind an ihrer Tür klopfte, das seinen Papierflieger suchte, ließ Elise es in ihr Haus und gab ihm die Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen und etwas zu essen. Mit der Zeit lockerte Elise etwas auf und sah die Welt in all ihren Farben, Tönen und Gefühlen, die das Kind als Eindruck hervorbrachte. Elises Angst verschwand, und sie fing an, die Gesellschaft des Kindes zu genießen.
Die Geschichte wurde nach einem gemeinsamen Auflockern durch Stampfen auf dem Boden und anderen Mitmachübungen mit dem gesamten Publikum durch Nadja Blickle und Karl Kiesel vorgelesen und gespielt. Dabei übernahm Nadja Blickle Elises Rolle und Karl Kiesel erzählte das Buch. Dabei wurden durch das ganze Stück hindurch alle Kinder eingebunden. Karl wählte sie aus und die Kinder erzeugten aufgeregt Geräusche von fahrenden Autos und dem pfeifenden Wind. Voller Eifer warfen sie Papierflieger und klopften mit einem gebastelten Hammer auf eine Tür, um Elise dazu zu bewegen, diese zu öffnen, die erst zögerte, ihr sicheres Haus anderen zugänglich zu machen. Die Kinder wurden in das Bühnenbild eingefügt, konnten schauspielerisch Bilder aus Elises Haus nachstellen, und führten die Kinderfigur durch das Haus. Karl Kiesel agierte mit den Kindern stets mit einem Lächeln und holte sie nacheinander auf die Bühne. Das Stück wurde begleitet von lustiger und entspannter Musik. Außerdem nutzten die beiden Theaterpädagogen eine kleine Box, mit der im Voraus Audio Files mit Kinderstimmen aufgenommen wurden, die das ganze Theaterstück unterstützten und die die Figur des Kindes somit dem sehr jungen Publikum näher brachten. Diese Stimmen wurden bei der Zusammenarbeit in einem Projekt mit anderen Schulen aufgenommen.
Zum Schluss wurden die Kinder gefragt, was sie spielen wollen. Als Karl Kiesel „Stopptanz“ vorschlug, riefen alle Kinder im Publikum begeistert „Ja!“, was das ältere Publikum amüsierte. Nacheinander betraten die Kinder die Bühne und tanzten. Strahlend und grinsend hüpften und liefen sie über die Bühne zu passenden Songs. Und? Blieben abrupt stehen, sobald die Musik stoppte. Nachdem die Kinder sich auf die Bühne gesetzt hatten, bastelten sie zusammen mit den beiden Schauspielern Papierflieger und warfen diese in die Luft.
Alles in allem war das mobile Theaterstück ein toller Erfolg und sorgte für viel Lachen, Begeisterung sowie Freude bei den Zuschauern. Auch von einzelnen Besuchern wurde berichtet, dass es den Kindern sehr gefallen habe. Nadja Blickle antwortete auf die Frage, was ihr am meisten bei der Arbeit mit Kindern gefalle: „Der Überraschungseffekt, der bei jedem Stück auftritt, da die Kinder durch das aktive Gestalten immer neue Geräusche oder andere Dinge erfinden, die man nicht vorhersehen kann.“