Aus Cents werden 25 000 Euro zur Linderung von Not

Spendenübergabe an den Verein zur Integration von Kindern und Jugendlichen aller Nationen (hintere Reihe v. r.): Betreuerin Anja Pruy, Marina Vallet Muñoz und Norbert Pehl (beide Alte Leipziger) haben sich zu Kindern des Vereins gesellt. Foto: ALH-Gruppe

Hochtaunus (how). Die Alte Leipziger (AL)in Oberursel hat im Rahmen ihrer jährlichen Spendenaktion „Cents lindern Not“ insgesamt 25 000 Euro an vier gemeinnützige Einrichtungen in Oberursel und Bad Homburg verteilt. Dafür spenden Mitarbeiter regelmäßig die Cent-Beträge ihrer Monatsgehälter, anschließend verdoppelt die Unternehmensleitung den Betrag. So unterstützt die Unternehmensgruppe schon seit über 30 Jahren Einrichtungen im Rhein-Main-Gebiet und im Raum Stuttgart.

Der Schwerpunkt der Spenden liegt traditionell auf Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen. 2022 wurden folgende Organisationen der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Bad Homburg, das Frauenhaus Oberursel, der Verein zur Integration von Kindern und Jugendlichen aller Nationen und die Lebenshilfe, Kreisvereinigung Hochtaunus, bedacht. Bei den Spendenübergaben berichteten die Verantwortlichen über aktuelle Projekte und Herausforderungen. Alle stehen vor dem Problem nachlassender Spenden in Zeiten von Inflation und steigenden Energiekosten.

Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Bad Homburg ist ein lokaler Ableger des Deutschen Kinderhospizvereins und erst seit knapp zwei Jahren mit einem kleinen Quartier in Bad Homburg vertreten. Groß war die Freude über die Spende bei Fachkraft Diana Milke und beim Leiter der ambulanten Dienste des Deutschen Kinderhospizvereins, Gregor Schmidt. Außer Diana Milke begleiten 19 Ehrenamtliche lebensbedrohlich erkrankte Kinder und Jugendliche sowie deren Familien. „Vielen ist nicht bewusst, dass Kinderhospizdienst schon bei der Diagnose beginnt und weit über den letztendlichen Todeszeitpunkt hinausgeht“, erklärt Gregor Schmidt. Die Spenden werden unter anderem für den Aufbau einer Geschwistergruppe genutzt.

Gewalt an Frauen öffentlich zu machen, ist ein zentrales Ziel des Vereins „Frauen helfen Frauen Hochtaunuskreis“. „Vielen Frauen wird erst im Beratungsgespräch bewusst, dass sie in ihrer Beziehung Gewalt erfahren. Oft handelt es sich dabei um psychische, ökonomische oder soziale Gewalt“, sagt Vorstandsmitglied Anja Körneke. Das vom Verein geführte Frauenhaus in Oberursel bietet Frauen und Kindern Schutz, die von Gewalt in engen sozialen Beziehungen bedroht oder betroffen sind. Mit dem Spendengeld wird der Kinderspielplatz des Frauenhauses grundsaniert.

Mit Fokus auf Bildung und Bewegung arbeitet der städtische Verein zur Integration von Kindern und Jugendlichen aller Nationen in Oberursel. „Etwa 13 Nationen sind in unserer Gruppe vertreten“, meint Betreuerin Anja Pruy: „Insgesamt 25 Kinder von bis zu 14 Jahren, die meisten davon Grundschüler.“ In Kürze steht ein großer Umzug an: Zum 19. Dezember müssen sie ihr Quartier neben der Grundschule am Urselbach verlassen. Mitte Januar soll ein neues Haus in Stierstadt bezogen werden, das noch saniert wird. Die Spenden der Alte Leipziger werden unter anderem für ein wetterfestes Trampolin, einen Sonnenschirm und eine Hängematte im neuen Außenbereich genutzt.

Auch die Lebenshilfe, Kreisvereinigung Hochtaunus, möchte mit den Spenden ihren Außenbereich ausstatten. Am Bad Homburger Haus soll nach dem Vorbild der Dependance in Usingen ein Sandkasten mit Sonnensegel entstehen. Die Lebenshilfe bietet Beratungs-, Therapie- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung an. „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Freizeitangebote nächstes Jahr wieder im gleichen Umfang wie vor der Pandemie durchführen können, auch wenn die Gruppen noch etwas kleiner sind als früher“, erklärt Geschäftsführer Christian Wolf.



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