Oberhöchstadt (kb) – In diesem Jahr führt der beliebte Heckstädter Grenzgang rund um die malerischen Hühnerbergwiesen, ein besonderes Naturgebiet, das sowohl als Naturschutzgebiet als auch als FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) ausgewiesen ist. Hier entspringt zudem der idyllische Wald-Wiesenbach, der die Region seit Jahrhunderten prägt und Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten bietet.
Die diesjährige Wanderung findet am Samstag, 28. Dezember, statt. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Ende der Fichtenstraße zum Eingang in den Wald. Von dort aus führt die Route zur Bundesstraße B 455, die sicher überquert wird. Weiter geht es über den Parkplatz und dann entlang des Leiterwegs.
Historische Highlights
Der Weg bietet zahlreiche landschaftliche und historische Highlights. Links des Weges liegt der Hauburgstein, dann ein alter, aufgelassener Steinbruch. Rechts erstrecken sich die beeindruckenden Hühnerbergwiesen, die nicht nur durch ihre natürliche Schönheit bestechen, sondern auch eine spannende Geschichte erzählen. Die Wiesenparzellen liegen zwar auf Oberurseler Gemarkung, gehören jedoch größtenteils den Heckstädter Bauern, deren Besitzrechte seit Generationen überliefert sind. Die Geschichte der Region ist geprägt von Auseinandersetzungen: Im Mittelalter rodeten Höchstädter Bauern Teile des Waldes, die ursprünglich zur Hohen Mark gehörten. Diese rechtswidrigen Rodungen führten zu langjährigen Streitigkeiten über den Grenzverlauf zwischen der Herrschaft Kronberg und der Hohen Mark.
Zeugnis der regionalen Geschichte.
Ein besonderes Highlight entlang der Wanderung ist der Drei-Märker-Grenzstein, der gegenüber dem Hauburgstein liegt. Dieser historische Grenzstein markiert die ehemaligen Grenzen zwischen drei Territorien und ist ein eindrucksvolles Zeugnis der regionalen Geschichte.
Der Heckstädter Grenzgang verbindet Tradition, Geschichte und Natur auf besondere Weise. Mit der Wanderung wird nicht nur die Geschichte der Grenzbegehung lebendig, sondern auch das Bewusstsein für den Naturschutz gestärkt. Die Hühnerbergwiesen und das angrenzende FFH-Gebiet bieten Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten und stehen unter besonderem Schutz.
Der Grenzgang 2024 bietet allen Wanderfreunden, Geschichtsinteressierten und Naturliebhabern die Möglichkeit, die Schönheit der Landschaft zu erleben und tief in die bewegte Geschichte der Region einzutauchen und ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Auch Nicht-Mitglieder sind wie immer herzlich willkommen.