Synode des evangelischen Dekanats Kronberg beschließt 3,9-Millionen-Euro-Haushalt für 2025

Die evangelische Synode des Dekanats Kronberg beschließt den 3,9-Millionen-Euro-Haushalt für 2025, der vom Finanzausschussvorsitzenden Michael Gelbert vorgestellt wurde. Foto: Evangelisches Dekanat Kronberg

Schönberg (kb) – Die Rolle der Kirche als gesellschaftlicher Orientierungspunkt, die Zukunft des kirchlichen Lebens im Dekanat sowie der landeskirchenweite Reformprozess „ekhn2030“ standen neben finanziellen Fragen auf der Tagesordnung der Synode des Evangelischen Dekanats Kronberg, die in Kronberg-Schönberg zusammenkam, um zentrale Weichenstellungen für die kommenden Jahre zu treffen. Im Fokus der Tagung stand der Beschluss des Haushaltsplans in Höhe von 3,9 Millionen Euro, der angesichts zurückgehender Einnahmen gezielte Einsparungen sowie verstärkte Drittmittelakquise vorsieht. Präses Dr. Volkmar Oberklus sowie Dekan Dr. Martin Fedler-Raupp betonten die Bedeutung der Zusammenarbeit in Zeiten des Wandels und dankten den Synodalen für ihr Engagement.

Die einleitende Andacht hielt Lothar Breidenstein, Pfarrer der gastgebenden Markus-Gemeinde Schönberg. Als Gäste der Synode begrüßte Dr. Volkmar Oberklus, Präses und Vorsitzender des Dekanatssynodalvorstands (DSV), unter anderen Oliver Albrecht, Propst für Rhein-Main, Renzo Sechi, Kreistagsvorsitzender Hochtaunuskreis sowie Christoph König, Bürgermeister der Stadt Kronberg. Letzterer betonte bei seinem Grußwort, dass Kirche gerade heute auch die Aufgabe habe, Orientierung zu geben.

„Wir erleben eine Veränderung in der politischen Landschaft und Kultur. Eine Zeit, in der Menschen Orientierung brauchen und Kirche meiner Meinung nach Stellung beziehen und über ihre Mauern hinaus ihre Botschaft verkündet sollte“, so König. Nach den Grußworten präsentierte der Finanzausschussvorsitzende Michael Gelbert den Haushalt für das Jahr 2025, der nach inhaltlichen Rückfragen der Synodalen mehrheitlich beschlossen wurde. Das Haushaltsvolumen entspricht dem Vorjahr. Um zurückgehende Einnahmen aufzufangen, ist das Dekanat darauf angewiesen, Einsparungen vorzunehmen sowie verstärkt Drittmittel und Spenden einzuwerben. Dies bildet sich in der Haushaltsplanung ab. Anschließend erfolgte die Nachwahl des Kelkheimer Pfarrers Patrick Smith als Mitglied in den DSV. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Diskussion und Abstimmung über verschiedene Anträge für die Landessynode.

Dekan Dr. Martin Fedler-Raupp gab in seinem Bericht eine Übersicht über personelle Veränderungen im Dekanat. Bei den offenen Pfarrstellen gebe es Hoffnung, sie wieder besetzen zu können, betonte er. Sowohl er als auch Präses Dr. Volkmar Oberklus dankten den Mitgliedern der Synode und den Mitarbeitenden des Dekanats ausdrücklich für deren Einsatz und die gute Zusammenarbeit trotz der zusätzlichen Belastung durch den Zukunftsprozess „ekhn2030“. Präses Dr. Volkmar Oberklus informierte im Rahmen seines Berichts über den Sachstand zu „ekhn2030“. Der Zukunftsprozess trägt den sinkenden Kirchenmitgliederzahlen und den damit verbundenen niedrigeren Kirchensteuereinnahmen sowie dem fehlenden Pfarrernachwuchs Rechnung. Dies soll landeskirchenweit unter anderem durch den Zusammenschluss einzelner Kirchengemeinden in Nachbarschaftsräume mit gemeinsamen Verkündigungsteams sowie durch eine Reduzierung der Aufwendungen für den Gebäudebestand umgesetzt werden. Die sechs Nachbarschaftsräume im Dekanat Kronberg wurden bereits 2023 von der Dekanatssynode beschlossen.

Die Dekanatssollstellenpläne bis 2030 für die aus Pfarrpersonen sowie Mitarbeitenden des gemeindepädagogischen und kirchenmusikalischen Dienstes bestehenden Verkündigungsteams wurden im Herbst 2024 beschlossen. Im nächsten Schritt müssen die Nachbarschaftsräume bis Mitte 2026 ein gemeinsames Konzept zur Nutzung ihrer Gebäude entwickeln. Dies schließt die Reduzierung von Baulasten bzw. Gebäudebestand ein sowie die Erarbeitung alternativer Finanzierungs- und Nutzungsmodelle. Hierbei erhalten sie Unterstützung durch die Landeskirche sowie extra dafür eingerichtete Arbeitsgruppen im Dekanat. Nach Bereisungen in alle Kirchengemeinden mit Besichtigung ihrer Gebäude, wurden von der Landeskirche für jeden Nachbarschaftsraum verschiedene Vorschläge für die zukünftige Nutzung der Gebäude entwickelt. Diese werden zur Zeit jeweils in Workshops mit Vertreter:innen der Nachbarschaftsräume vorgestellt und gemeinsam diskutiert sowie entsprechend weiter entwickelt.

Zu den bisherigen 30 Kirchengemeinden des Dekanats Kronberg ist seit Januar 2025 die Lukasgemeinde Glashütten (bisher Dekanat Rheingau-Taunus) hinzugekommen. Darüber hinaus haben die Kirchengemeinde St. Johannes Fischbach und Paulusgemeinde Kelkheim zum 1. Januar 2025 fusioniert und tragen den neuen gemeinsamen Namen „Evangelische Lukasgemeinde Kelkheim“. Anfang 2026 soll auch die Stephanusgemeinde Kelkheim hinzukommen, sodass alle Kelkheimer Kirchengemeinden in Zukunft einen Zusammenschluss bilden.

Die Synode des Dekanats Kronberg tagt zweimal im Jahr an wechselnden Orten – das nächste Mal am 26. September 2025 in Bad Soden-Neuenhain. Die 30 Kirchengemeinden des Dekanats entsenden 70 Vertreter in das regionale Kirchenparlament. Ein Drittel der Delegierten sind hauptamtlich Mitarbeitende der zukünftigen Verkündigungsteams, wie Pfarrer, Kirchenmusiker oder Gemeindepädagogen, zwei Drittel der Delegierten sind Ehrenamtliche aus den Kirchenvorständen.



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