Brillante Konzertabende und ein Abschied – vier erfolgreiche Absolventen der Professional Studies

Hans Christian Aavik und Sào Soulez Larivière bedanken sich bei Konzertmeister Önder Baloglu und dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn für den „Rückenwind“ bei Mozarts Sinfonia concertante für Violine und Viola. Foto: Andreas Malkmus

Kronberg (pf) – Als „Concerti Brillanti“ waren die Konzerte am Donnerstag und Freitag vergangener Woche im Casals Forum angekündigt. Zu Recht, denn was die Studierenden der Kronberg Academy gemeinsam mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn ihrem Publikum boten, kann man nicht anders als brillant bezeichnen.

Am Donnerstag bekamen die Solisten Hayang Park, Viola, Ivan Skanavi, Violoncello, Immo Yang, Violine, Anouchka Hack, Violoncello, und Haeun Cho, Cembalo, von den Musikerinnen und Musikern aus Heilbronn „Rückenwind“. Am Freitag waren es die Cellisten Manuel Lipstein, Philipp Schupelius, Sebastian Fritsch und Edward Luengo sowie Hans Christian Aavik, Violine, und Sào Soulez Larivière, Viola, dazu am Cembalo noch einmal Haeun Cho und ihr Kollege Jonathan Kreuder. „Rückenwind Orchester“, erläuterte Professor Dr. Friedemann Eichhorn, künstlerischer Leiter und Direktor der Studiengänge der Kronberg Academy, „weil die Studierenden nicht nur mit dem Württembergischen Kammerorchester proben konnten, was schon ungewöhnlich ist, sondern von ihm auch wertvolles Feedback bekamen.“

Für vier von ihnen ging mit ihren Konzertauftritten ihre Ausbildungszeit im Studiengang Professional Studies an der Kronberg Academy zu Ende. Anouchka Hack verabschiedete sich bereits im Konzert am Donnerstag, in dem sie als Solistin in Joseph Haydns erstem Cellokonzert die ganze Bandbreite ihrer erzählerischen Klangvielfalt einsetzte. Seit 2020 war sie Schülerin von Frans Helmerson. Auf die Frage, was ihr als besonderes Erlebnis in Erinnerung bleiben wird, nannte sie das musikalische Treffen mit ihren berühmten Lehrern auf Augenhöhe. Manuel Lipstein, mit seinen 23 Jahren fünf beziehungsweise sechs Jahre jünger als seine Mitstudierenden und auch schon als Komponist erfolgreich, nannte die Arbeit mit Demenzkranken als unglaublich emotionales Projekt während seines Studiums, bei dem an einem Tag alle am Schluss geweint hätten. „Das ging direkt von Herz zu Herz, seitdem weiß ich, warum wir Musik machen.“ Edward Luengo, der von der Manhatten School of Music in New York nach Kronberg kam, empfand es als großes Privileg, hier studieren zu dürfen. „Truly special“, so drückte er es aus. Unglaublich anders, obwohl auch in Kronberg 40 Studierende aus 20 Nationen gemeinsam Unterricht haben. Sebastian Fritsch, der bereits Vater einer eineinhalbjährigen Tochter ist und seit zwei Jahren als Solocellist eine feste Anstellung bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden hat, freute sich besonders, dass seine vier Patrone, die ihm sein Studium ermöglichten, bei seinem Abschiedskonzert am Freitag dabei waren. Diese Freundschaften, ist er sich sicher, werden weiter bestehen. „Das ist ein großes Geschenk“, bekannte er. Friedemann Eichhorn überreichte ihnen nicht nur ihr Abschluss-Diplom, sondern als Abschiedsgeschenk jedem eine spezielle Foto-Collage. „Für euer Musikzimmer“, wie er lächelnd meinte.

Im Konzert am Donnerstag brillierten Hayang Park im Viola-Konzert von Georg Philipp Telemann, Ivan Skanavi im Cellokonzert B-Dur von Michael Haydn und Immo Yang als Sologeiger in Antonio Vivaldis „Sommer“ aus seinem Zyklus „Die vier Jahreszeiten“. Am Freitag stand Antonio Vivaldis Konzert g-Moll für zwei Violoncelli auf dem Programm, brillant interpretiert von Manuel Lipstein und Philipp Schupelius, danach das Cellokonzert A-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach mit Sebastian Fritsch, nach der Pause Vivaldis Cellokonzert Nr. 4 c-Moll mit Ewald Luengo und als herausragender Abschluss Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonia concertante Es-Dur für Violine und Viola, von Hans Christian Aavik und Sào Soulez Larivière mit Temperament, vollem Körpereinsatz und mitreißender sichtlicher Freude dargeboten, wofür sich das Publikum mit Bravorufen und begeistertem Applaus bedankte.



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