Wichtig ist, dass sich Eltern immer wieder hinterfragen

Kronberg. – Auch in diesem Jahr richtete der Ausschuss für Soziales Lernen und Prävention der Altkönigschule den traditionellen „Elternparcours“ für die Eltern der Fünftklässler aus. Am 29. Oktober war es so weit, allerdings war die Resonanz der Eltern auf die Veranstaltung in diesem Jahr nicht ganz so groß wie in den Jahren zuvor.

Wenn Kinder zu Hause Probleme haben, haben sie auch oft Probleme in der Schule, was sich sowohl auf den Umgang miteinander, als auch auf die schulischen Leistungen auswirken kann. So war es auch gut, dass auch Micky Wiese als Mitarbeiter des sogenannten Trainingsraums eine Station leitete und sich persönlich vorstellen konnte. Denn der Trainingsraum ist ein Ort, wo mancher Schüler auch sein Herz ausschüttet und Probleme besprochen werden können, aber auch Eltern sich manchen Rat holen können.

„Wichtig ist, dass sich Eltern immer wieder hinterfragen und mit ihren Kindern im Gespräch bleiben, auch wenn es manchmal schwierig wird“, sind sich Ausschussmitglieder und Eltern einig.

Ins Gespräch kamen auch die 60 Eltern an den sechs Stationen. Die „Selbstbewusstseinspyramide“ erwies sich als Station mit dem größten Diskussionspotenzial: Auf Pappkartons standen Erziehungsgrundsätze und sollten nach ihrer Wichtigkeit für das Selbstbewusstsein eines Kindes sortiert werden. Heiß her ging es zum Beispiel beim Punkt „Alle Entscheidungen diskutieren“, wobei ein Teil der Eltern meinte, dass nur so Entscheidungen akzeptiert werden und der andere Teil der Elternschaft meinte, dass auf keinen Fall alle Entscheidungen zu diskutieren seien. Da aber nur zehn Bausteine ausgewählt werden durften, wurde die Pyramide immer wieder verändert und neu diskutiert.

An der Station „Schritt für Schritt ins Ungewisse“ ging es für die Eltern darum, auf einem Holzbalken zu balancieren und sich mit Themen zu beschäftigen, wie zum Beispiel: das Kind klaut Geld, spielt Horrorspiele oder verletzt sich selbst. Die Eltern sollten sich bei dieser Station in eine unangenehme Situation hineinversetzen, ihre Gedanken und Gefühle aufschreiben und mit anderen Eltern darüber sprechen, wie sie gelöst werden könnten.

Eine weitere Station war der Familieneintopf, bei der die Eltern nur drei Kugeln von zehn, die für Thesen zur Familie standen, wie beispielsweise „da weiß man, wo man hingehört“ oder „da lebt man harmonisch zusammen“ auswählen und in einen Topf werfen mussten. So wurde ein Meinungsbild aller Eltern entworfen und interessiert mit den Ergebnissen der Vorjahre verglichen.

Die Station „Alles unter einen Hut!“ gab den Eltern die Möglichkeit, ihre eigenen Vorstellungen im Familienleben zu priorisieren. Aussagen wie „Ich möchte, dass sich alle in unserer Familie wohlfühlen“ oder „Ich möchte auch mal meine Ruhe haben“ wurden je nach Bedeutung angekreuzt. Kreuze wurden zu Bällen, die in einen Hut passen sollten. Ein Hut, der dann mit zu vielen Bällen gefüllt war und nicht mehr auf den Kopf passte, löste beim Aufsetzen zunächst ein Lachen aus, führte dann aber im Anschluss auch zu sehr guten Gesprächen. Den Höhepunkt der Veranstaltung stellt immer das Elternzeugnis: Die Neugier auf das Zeugnis, das die Kinder ihren Eltern zuvor im Unterricht ausgestellt hatten, war groß. Aussagen wie „Meine Eltern haben immer Zeit für mich“ oder „Meine Eltern interessieren sich für mich“ wurden getroffen. „Das Zeugnis fiel besser aus, als erwartet, berichtete eine Mutter am Ende der Veranstaltung und sie war nicht die Einzige.

Alles in allem war es, vor allem dank der engagierten Arbeit des Ausschusses für Sucht- und Gewaltprävention ein gelungener Abend, der es den Eltern der neuen Fünftklässler auch ermöglichen sollte, miteinander ins Gespräch zu kommen. (mw)s



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