Keine Zeit zum Verschnaufen – Beatrice Schenk-Motzko auf dem Weg ins Rathaus

Königstein (as) – Gut einen Monat ist es jetzt schon her, dass Beatrice Schenk-Motzko am 18. Februar zur neuen Bürgermeisterin von Königstein gewählt worden ist. Seither mag die CDU-Politikerin zwar nicht mehr tagtäglich beäugt und jede Aussage von ihr auf die Goldwaage gelegt werden – viel ruhiger als im Wahlkampf ist der normale Tagesablauf der 37-Jährigen allerdings nicht geworden. Auf dem Weg ins Königsteiner Rathaus, wo sie am Montag, 3. Juni, die Amtsgeschäfte ihres Vorgängers Leonhard Helm übernehmen wird, ist vieles gleichzeitig zu erledigen: Einarbeitung ihrer Nachfolgerin in ihr Aufgabengebiet in der Hessischen Staatskanzlei, vorbereitende Termine in Königstein, Seminare für angehende Bürgermeister und nicht zuletzt die Suche nach einem neuen Zuhause für ihre dreiköpfige Familie, die derzeit noch in Bad Vilbel wohnt.

„Es geht gerade so weiter wie im Wahlkampf, aber jetzt macht es umso mehr Spaß“, sagt Beatrice Schenk-Motzko. Fast jeden Tag sei sie trotz ihrer offiziellen Aufgaben in der Landeshauptstadt, wo sie ihre Stabsstelle allein zu verwalten hat, in Königstein – zum einen familiär bedingt durch die Familie ihres Ehemanns, die in der Burgstadt lebt, zum anderen durch offizielle und (noch) semi-offizielle Termine. In der vergangenen Woche war sie bereits täglich im Rathaus anzutreffen. „Es ging um die ersten Aufschläge für den Haushaltsplan 2024 mit täglichen Besprechungen“, berichtet sie. Bei der Haushaltsplanung ist sie bereits voll eingebunden, bei anderen Themen aber wegen der Verschwiegenheitspflicht der Verwaltungsangestellten freilich nicht im Detail. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung hat sie mittlerweile kennenlernen können, ihr positiver Eindruck habe sich voll und ganz bestätigt, sagt Schenk-Motzko.

Ansonsten ist sie weiterhin bei vielen Terminen in Königstein vor Ort, zeigt sich – nicht mehr als Wahlkämpferin, aber sie weiß natürlich, dass sie als gewählte Bürgermeisterin nicht für drei Monate von der Bildfläche verschwinden kann. Bei den Vertretern der Vereine und Initiativen merkt sie schon eine Veränderung. Die Unterhaltungen gehen mittlerweile über das gegenseitige Beschnuppern hinaus. Es werden schon konkrete Wünsche und Fragen an sie herangetragen. Man spricht schließlich mit dem künftigen Stadtoberhaupt. Und natürlich holt sich Beatrice Schenk-Motzko bei diesen Gelegenheiten auch gerne den einen oder anderen Glückwunsch und Blumenstrauß zur gewonnen Wahl ab. „Ich bin sehr dankbar für die Monate Februar und März“, sagte sie, an deren Ende dann endlich mal wieder ein einwöchiger Familienurlaub ansteht.

Suche nach dem neuen Zuhause

Danach wird die Suche nach einem Haus oder einer Wohnung intensiviert. Noch sei keine Entscheidung gefallen; grundsätzlich sei sie auch dafür offen, in einen der Königsteiner Stadtteile zu ziehen. „Jeder hat seinen Charme“, sagt Beatrice Schenk-Motzko, letztlich würden aber auch die Betreuungsangebote und die Grundschule für ihren Sohn, der 2025 eingeschult werden wird, eine Rolle spielen. Ob sie dann selbst jeden Tag den Weg zum Rathaus zu Fuß gehen kann, wird sich also zeigen; ihr Mann Jannik Motzko wird in jedem Fall nicht mehr so weit zu fahren haben – er arbeitet in Kronberg.

Ansonsten wird sie fast bis zum letzten Tag, dem 31. Mai, in Wiesbaden ihren Dienst tun müssen, zumal sie auch in die Vorbereitungen auf die Europatage stark eingebunden sein wird. Die Urlaubstage seien ob der Verpflichtungen in Königstein quasi aufgebraucht.

Und dann naht auch schon der 3. Juni. Auf was freut sich die Bürgermeisterin am meisten? „Ich freue mich darauf, selbst gestalten zu können.“ Dieser Wunsch sei mit der Zeit entstanden, genauso wie das Berufsziel Bürgermeisterin. Vor 20 Jahren hatte sie mit ihrer Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte angefangen und dann durch ihr Engagement auf kommunalpolitischer Ebene in der Wetterau auch erste Berührungspunkte mit dem Hochtaunuskreis bekommen.

In den Kommunal- und Landesverwaltungen habe sie es schließlich verinnerlicht, Vorlagen für die jeweiligen Chefs vorzubereiten. Jetzt sei der Punkt, dass sie selbst gestalten könne, statt nur die Vorarbeiten zu erledigen. „Eine solche Chance ergibt sich nicht so oft“, sagt Beatrice Schenk-Motzko – und gibt doch zu, ein bisschen wählerisch gewesen zu sein. „Ich hätte nicht bei jeder Stadt ja gesagt“, erinnert sie sich an die Anfrage der Königsteiner CDU.



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