Dachstuhlbrand macht Haus am Bahnhof vorläufig unbewohnbar

Königstein (hhf) – Da kennt St. Florian leider keine Gnade: Die Mitgliedschaft in der Feuerwehr schützt vor einem Brand in den eigenen vier Wänden nicht. Vielleicht hat schon eher der von den Architekten aus gleicher Familie nicht vernachlässigte Brandschutz Schlimmeres verhindert?

Bei starkem Wind ging am vergangenen Donnerstagabend alles sehr schnell, gegen 22.25 Uhr alarmierte ein aufmerksamer Passant die Rettungskräfte, denen bald schon deutlicher Flammenschein den Weg zum Mehrfamilienhaus hinter dem Bahnhof wies, der für den Rest der Nacht gesperrt werden musste. Mit dem Eintreffen der ersten Polizeistreife verließen die sechs Bewohner das Gebäude, sie kamen zum Glück bei Familie und Freunden unter, denn Wohnungen und Büroräume haben großen Schaden genommen – wohl in Höhe einer Million Euro. Das große Problem – neben der schlechten Zugänglichkeit der Brandstelle direkt an den Gleisen – war der Umstand, dass Glut und Feuer sich in Fachwerk und Zwischenböden gefressen hatten. Auch im Bereich des sehr verwinkelten Daches musste die Feuerwehr Dachdeckung, Decken und Wände öffnen und sehr viel Löschwasser einsetzen, das in den unteren Geschossen natürlich wieder austrat.

Rund 90 Rettungskräfte bekämpften unter Leitung von Stadtbrandinspektor Heiko Martens den wohl durch einen technischen Defekt ausgelösten Brand bis gegen 5 Uhr morgens und hielten weiter Brandwache. Kameraden aus Glashütten, Kronberg und Bad Homburg leisteten vor allem in Sachen Atemschutz Unterstützung, aus Darmstadt kam ein spezielles Fahrzeug der Werksfeuerwehr von Merck, mittels dessen Gelenkmast das Dach besser zu erreichen war.

Links: Weithin sichtbar waren die Flammen, die aus dem durch viele Gauben sehr verwinkelten Dachstuhl schlugen. Auf dem rechten Bild wird nicht nur das Ausmaß des Schadens deutlich, sondern auch die windexponierte Lage des Gebäudes am Hang neben dem Bahnhof, die ein Wiederaufflammen der Glutnester im Gebälk begünstigte. Ein Meisterstück: Die Feuerwehr rangierte eine Drehleiter in den schmalen Dingweg (rechter Bildrand) bis zur Fußgängerbrücke am Lokschuppen, um auch von der hinteren Seite an das Dach zu gelangen.
Fotos: FFW

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