Ein Stück Sizilien in Falkenstein

Da geht das Herz aller Leckerschmecker auf. Francesca Vitrano (re.) und Paola Giuliani präsentieren ihre handgemachten italienischen Spezialitäten. Ab dem Mittag gibt es in „La Sicilia in Germania“ in Falkenstein dann auch noch frische Pasta und Pinsa.Foto: Schramm

Falkenstein (kw) – Eine Lücke in Falkenstein hat sich geschlossen. Nach längerer Unterbrechung gibt es wieder einen kleinen Laden mit frischen Lebensmitteln im höchstgelegenen Königsteiner Stadtteil. Und was für ein besonderer! „La Sicilia in Germania“ nennt Betreiberin Francesca Vitrano ihr im Februar eröffnetes Spezialitätengeschäft. Und der Name ist Programm: Viele der Rezepte sind original sizilianisch, denn die Inhaberin stammt aus Palermo, lebt mit ihrer Familie aber schon seit vielen Jahren in Hofheim. Bisher hat sie ihre Leckereien an einem „Furgone“, an einem Imbisswagen auf Märkten und Stadtfesten angeboten, jetzt hat sie sich einen Traum erfüllt und an der Adresse Alt Falkenstein 43 mitten im Ort ihr erstes Ladengeschäft eröffnet.

Und der Laden, der mittwochs bis sonntags von 9.30 bis 22 Uhr durchgehend geöffnet ist, hat laut der Inhaberin und ihrem Sohn Emanuele, der für die Technik verantwortlich ist, einen guten Start hingelegt. „Eigentlich jeder, der schon hier war, ist auch wiedergekommen.“

Kein Wunder, denn bei den schmackhaften Dolci wie gefüllten Cornetti, Biscotti und La Mela läuft dem Kunden, der ein Herz für süße Stückchen hat, sofort das Wasser im Mund zusammen. Aber es gibt auch Herzhaftes, das vielleicht noch nicht jeder kennt, das es sich aber zu probieren lohnt. Zum Beispiel sizilianische Caponata, ein süß-saueres Gemüsegericht mit Kapern, Oliven und Auberginen, oder Mattonella, das sind besonders schmale Teigtaschen gefüllt mit Schinken/Mozzarella, Auberginen oder Käse. Alles, was verkauft werde, sei „artigiano“ – handgemacht – und basiere auf traditionellen Rezepten. Ab 5 Uhr morgens steht Francesca meist mit ihrer Freundin Paolo Giuliani im Geschäft, um all die Speisen frisch backen und vorbereiten zu können. Auch eine Pastamaschine hat sich die Inhaberin angeschafft, um frische Pasta wie Tagliatelle anbieten zu können, auch Pinsa gibt es täglich ab 12 Uhr. Der Caffè – ebenfalls ganz wichtig für Italiener – kommt von Borbone aus Neapel. Auch an Unverträglichkeiten ist gedacht: Es gibt Sojamilch, auf Bestellung auch glutenfreie Produkte.

Noch ist nicht alles fertig in „La Sicilia“ in Falkenstein, zum Beispiel werden die Schaufenster noch gestaltet, sagt Emanuele, der auch eine italienische Vespa als Blickfang in den Laden stellen möchte. Es geht darum, noch besser sichtbar zu werden. Denn das „Problem“ ist, dass das Geschäft direkt hinter einem Dauerparkplatz liegt. Wenn dort, wie es am Tag der Eröffnung war, ein VW-Bus davor steht, ist von der Straße aus nichts mehr zu sehen von dem italienischen Spezialitätengeschäft.

Ältere werden sich erinnern, dass im selben Haus bis Ende der 1960er Jahre ein kleiner Feinkostladen existierte. In den letzten Jahren sind die Räume als Büros genutzt worden. Es schließt sich also auf gewisse Weise ein Kreis.

Die neuen Mieter haben vor, länger zu bleiben und deshalb einiges geplant in Falkenstein. Man möchte auch Kommunions-, Konfirmations- und Hochzeitsfeiern beliefern und vielleicht wird das Geschäft noch um eine Eisdiele erweitert, ein freier Nebenraum würde es möglich machen. Auch dafür gibt es schon eine Idee: Eis, das auf ein Brioche gestrichen und mit einem Spachtel gegessen wird. Typisch sizilianisch eben.



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