Als Pflegefachkräfte in der neuen Heimat fest integriert

Senita und Fahir Demir sind mit Herz und Verstand dabei man spürt, dass die Begegnung sowie der Dialog mit Senioren beiden große Freude bereitet.

Foto: privat

Königstein (kw) – Die Pflege in Deutschland ist international. Die Fachkräfte kommen unter anderem aus Spanien, Polen, Vietnam und aus osteuropäischen Staaten, um die Menschen – sei es zuhause oder in einer Senioreneinrichtung – zu unterstützen und ihnen mehr Lebensqualität zu geben. Der Bund hat verschiedene Modellprojekte und Abkommen initiiert, damit junge Pflegerinnen und Pfleger, auch aus Staaten mit hoher Arbeitslosigkeit, sich mit all ihrer Kompetenz für die ältere Generation einbringen. Ankommen, aufgenommen werden und sich integrieren – all das muss gelingen, wenn der Fachkräftemangel nur ein temporäres Phänomen sein soll.

Der Anfang im fremden Land ist oftmals schwer und der Weg in den Berufsalltag kann wegen der Sprachschwierigkeiten holprig sein. „Wir haben uns gut vorbereitet und schon zuhause in Bosnien am Goethe-Institut Deutsch gelernt“, sagt Fahir Demir, der seit rund einem Jahr in der Kursana Villa Königstein arbeitet. Der 23-Jährige und seine Frau Senita, die gemeinsam mit ihm in der Senioreneinrichtung in der Bischof-Kaller-Straße beruflich neu gestartet ist, sind ein Paradebeispiel dafür, dass Migration gekoppelt mit beruflicher Qualifikation ein Erfolg und für beide Seiten ein dauerhafter Gewinn werden kann.

Das junge Paar aus Bosnien und Herzegowina hat in der Heimatstadt Sarajewo nach langer Diskussion und vielen Gesprächen in der Familie eine Entscheidung getroffen, die auf einer großen Entschlossenheit basierte und die durch Mut, Zuversicht und Zielstrebigkeit weitere Impulse erhielt. „Als feststand, dass wir nach Deutschland gehen werden, haben wir das Ganze logisch durchdacht und gut organisiert“, so die junge Frau.

Nach ihren Worten hätten sie keinen halbherzigen Plan im Kopf, sondern immer eine feste Absicht und vielleicht ein bisschen Sehnsucht im Herzen gehabt. Über allem schwebte das aus Erzählungen und der Erfahrung von bereits in der Bundesrepublik lebenden Freunden zusammengesetzte Bild: „Deutschland ist ein tolles Land.“ Fahir Demir setzt noch einen drauf, viele Menschen in Bosnien würden sagen, „das beste Land der Welt“.

Herzlich aufgenommen

Zur guten Vorbereitung auf dem Weg nach Westen gehörte für die beiden jungen Pflegekräfte, bereits im Vorfeld des Umzugs Antworten auf essenzielle Fragen zu finden: Wo wollen wir leben? Wo finden wir Arbeit? Kursana, der größte private Anbieter von Seniorenpflege und -betreuung, lautete das Ergebnis der Internet-Recherche nach dem Arbeitsplatz.

Die Villa Königstein stand im Fokus, da Freunde in der Nähe zuhause sind. Die beiden bosnischen Bewerber hatten auf Anhieb Erfolg. „Wir wurden hier herzlich aufgenommen“, sagt die 25-Jährige, die sich so wie ihr Mann weiterqualifiziert hat. Beide sind seit Anfang des Jahres in Deutschland anerkannte Pflegefachkräfte. Fahir Demir hat in der Kursana Villa schon Verantwortung übernommen und arbeitet als stellvertretender Wohnbereichsleiter.

Wenn beide über ihre Arbeit, die Pflege und Betreuung der älteren Generation sprechen, spürt man, dass sie mit Herz und Verstand dabei sind und die Begegnung sowie der Dialog mit Senioren beiden große Freude bereitet. „Das Schöne an diesem Beruf ist, kein Tag ist wie der andere.“ Und was motiviert sie, in der Pflege zu arbeiten? „Die gegenseitige Wertschätzung, Freundlichkeit, Respekt und vor allem die gute Teamarbeit bei Kursana“, so der junge Mann. „Man erfährt viel von den Bewohnern, alle haben ihr Leben, ihre Geschichten und sie schenken uns Dankbarkeit. Wir fühlen uns hier zuhause“, sagt Senita Demir.



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