Neujahrsempfang beim Förderkreis

Walter Sambeth, der sein Amt als Wanderführer niederlegt, erhält als Dankeschön seinen vergoldeten Bergschuh sowie den Titel „Bergkönig auf Lebenszeit“.

Königstein (aks) – Rührig begrüßten die vollständig versammelten Vorstandsmitglieder Dr. Reinhard Siepenkort, Wolfgang Riedel, Alexander Hees, Marie-Charlotte Siepenkort sowie Kassierer Klaus Rätz im katholischen Gemeindezentrum die 130 Gäste. Da wurden viele Hände geschüttelt, man drückte und umarmte sich herzlich, wie es unter Freunden üblich ist. Die Stimmung war heiter und munter – die meisten kannten sich nicht nur von Vereinssitzungen, sondern von Reisen und anderen Festivitäten. Der schöne, leuchtend gelbe Mimosenstrauß war ein willkommener Frühlingsgruß aus Le Cannet.

Das 40-jährige Jubiläum der „Jumelage“ liegt nicht weit zurück und klingt immer noch als unvergessliche Erinnerung nach, vor allem bei all jenen, die das Glück hatten, selbst bei den Feiern in Le Cannet und Königstein dabei gewesen zu sein.

Bürgermeister Helm weilte unter den Gästen, obwohl er noch Urlaub hatte, sowie Robert Rohr, Erster Stadtrat Walter Krimmel, ebenso wie Freiherr Alexander von Bethmann, Vertreter der FDP und des Burgvereins und Ausländervertreterin Maryam Jahaverian (Lutz Paul vom Förderkreis der Städte Königstein und Klaus Schwope für den Partnerschaftsverein Kornik). Von der Europainitiative war Dr. Winter anwesend, Katja Metz von der Denkmalpflege sowie Manfred Colloseus als Vorsitzender der Kolpinfamilie und des Freundeskreises des Hauses der Begegnung. Ausdrücklich wurden die guten Wünsche aus Frankreich von Bürgermeisterin Michele Tabarot und den Stadträten überbracht sowie von Königsteins Ehrenbürger Gaston Fischesser. Dr. Siepenkort schaute gern aufs vergangene Jahr zurück, auf 700 Jahre Stadtrechte, 40 Jahre Partnerschaft mit Le Cannet, und 50 .Jahre Elysée Vertrag, der die deutsch-französische Gemeinschaft erst möglich machte. Ein kurzer Rückblick verdeutlichte das krisenreiche Szenario zwischen Deutschland und Frankreich, von Napoleon und Waterloo, bis zum ersten Weltkrieg, „la grande guerre“, dessen Schauplätze und Massenfriedhöfe an der Somme und um Verdun heute noch weithin sichtbar sind. Der Zweite Weltkrieg liegt 75 Jahre zurück, wo sich ebenfalls Frankreich und Deutschland erbittert bekriegten. Erst im anschließenden Frieden begann ein Umdenken zu einer neuen Ordnung Europas. Der Elysée Vertrag, 1963, zwischen Charles de Gaulle und Konrad Adenauer (am 22. Januar ist der deutsch-französische Gedenktag) hat seine eigene Geschichte geschrieben und letztendlich auch zur Gründung der über 2.000 Städtepartnerschaften geführt. Heute kann man sagen, dass der Respekt der Unterschiede und der regionalen Besonderheiten in der Bevölkerung angekommen ist, und aus dem Völkerfrieden Freundschaft geworden ist.

Dr. Siepenkort dankte der Stadt für die feierlichen Jubiläen des vergangenen Jahres, in denen nicht nur gefeiert und geschlemmt wurde, auch Ausstellungen wurden besucht, und so mancher steile Hügel wurde erklommen – unter der kundigen und verantwortungsvollen Führung von Walter Sambeth Auch dieses Jahr geht es im Juni nach Le Cannet (es sind noch Plätze frei) und es lockt die Kunstausstellung in der Schirm mit dem „Esprit Montmartre“ mit Werken der Pariser Bohème.

Die nächste Mitgliederversammlung für alle Interessierte ist am 14. März 2014.

Nach den Abschiedsworten des Vorsitzenden „Bonne année, bonne santé – vive le jumelage!“ drängen die kleinen Sternsinger in den Raum, angeführt von Heinz-Georg Halberstadt an der Gitarre, sie singen für die Kinder in Malawi und so erfreut auch ein malawisches Lied die Zuhörer. Wessen Haus dieses Jahr nicht höchst persönlich von den großen und kleinen Sternsinger gesegnet wurde, kann dies mit einem praktischen Aufkleber selbst nachholen, der sicher nicht weniger Segen und Glück bringt.

Bürgermeister Leonard Helm schließt sich den guten Wünschen an und hofft auf weiterhin gute Beziehungen zu unseren Nachbarn in Ost und West. In den Partnerschaftsvereinen wird die Entwicklung der letzten Jahrzehnte deutlich: Europa lebt nicht nur in Frieden, sondern auch in Freundschaft mit anderen Nationen.

Die persönliche Begegnung, die Nähe und Verbundenheit ist das, was die Gemeinschaft auch auf Länderebene festigt. Das alles ist mit viel Arbeit verbunden, aber auch mit viel Herzblut und großer Begeisterung, wie dieser Neujahrsempfang zeigt, der ohne die vielen fleißigen und uneigennützigen Helfer nicht stattfinden könnte. Besonders ist das opulente Buffet zu loben, das viele gute Köchinnen nicht nur zu einer Augenweide, sondern zu einem Gaumenschmaus machten. Der Bürgermeister zeigte sich zufrieden mit 2013, das die Stadt Königstein – weithin sichtbar – mit einem Feuerwerk auf der Burg verabschiedete. 2014 könnte man die Ersterwähnung der Stadt Königstein feiern, ob daraus eine Feier wird, ließ er offen.

Auf Manfred Colloseus vom Vereinsring kam die Aufgabe zu, den langjährigen Leiter der Wandergruppe, Walter Sambeth, mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu verabschieden. Im Beisein seiner alpinen Kerntruppe überreichte er ihm nicht nur den Ehrentitel „Bergkönig auf Lebenszeit“, sondern auch den goldenen Bergschuh – er hatte Sambeths linken Bergschuh vergoldet und auf einem silbernen Tablett überreicht. Es durfte geschmunzelt werden...

Nach Speis und Trank erfreute man sich an einem Wiedersehen im neuen Jahr, an freundlichen Plaudereien – das gute Miteinander war deutlich zu spüren, das für 2014 sicher die beste Garantie für spannende gemeinsame Feiern und Ausflüge ist.

Termine und Projekte entnehmen Interessierte bitte der Homepage: www.le-cannet.de

Strahlender Vorstand beim Neujahrsempfang des Förderkreises Städtepartnerschaft Königstein – Le Cannet (Alexander Hees (v. li.) , Wolfgang Riedel, Dr. Reinhard Siepenkort, Marie-Charlotte Siepenkort, Klaus Rätz), der sich auf die Aktivitäten 2014 freut.
Fotos: Sura

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