Bayerisches Wiesn-Spektakel lockt zahlreiche Besucher nach Falkenstein

Zum Oktoberfest wurde das Falkensteiner Bürgerhaus in einen einzigen Biergarten verwandelt. Fotos: Schnurawa

Falkenstein (js) – „O‘zapft is!“, hieß es mal wieder bei den Falkensteiner Mandolinern am vergangenen Wochenende, die das bayerische Brauchtum mit ihrem eigenen Oktoberfest hochleben ließen. Gerade rechtzeitig zum Auftakt des Münchner Oktoberfestes fiel auch in Falkenstein der Startschuss für das Wiesn-Spektakel das, zumindest was die Stimmung anbelangte, es durchaus mit dem „großen Bruder“ in Bayern aufnehmen konnte. Der Mandolinenclub Falkenstein hatte wieder einmal ganze Arbeit geleistet und die riesige Halle des Bürgerhauses in eine wahre „Mini-Wiesn-Festhochburg“ verwandelt. Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Ganz in den bayerischen Traditionsfarben Blau-Weiß erstrahlte der Festsaal. Ob Tischschmuck oder auch Girlanden, die im großen Stil die Decke zierten – die gesamte Saal-Dekoration war auf das Motto „Oktoberfest“ ausgerichtet. Dazu vermittelten Sitzbänke und Umzäunung einem das Gefühl, dass man in einem riesigen Biergarten sitzt.

Unzählige Oktoberfestfans und solche, die es vielleicht noch werden wollen, hatten sich bereits am frühen Abend gut gelaunt in Dirndl und Lederhosen eingefunden. Doch bevor die Gaudi so richtig in Fahrt kommen konnte, durfte natürlich das aller Wichtigste nicht fehlen: der Fassanstich. Darauf hatten die Dirndlträgerinnen und Lederhosenträger bereits sehnsüchtig gewartet. Blieb nur noch, für Bürgermeister Leonhard Helm seines Amtes zu walten und mit gezielten Schlägen das Fass anzustechen. Ehe man sich versah, floss auch schon der güldene Gerstensaft in Strömen in die Bierkrüge, wobei der erste Schluck selbstverständlich dem Fassöffner zustand. Nach allseits kräftigem Zuprosten konnte schließlich zur eigentlichen Tagesordnung übergegangen werden, die nicht nur im ausgelassenen Schunkeln und Feiern bestand. Wer die zünftigen Falkensteiner „Buam“ und „Madln“ kennt, weiß, dass hier auch allerlei Ertüchtigungen auf dem Programm stehen.

Stets allseits beliebt und ein echt-bayerischer Brauch ist das so genannte Maßkrugtrinken, das bei keiner Hüttengaudi fehlen darf und den Teams verständlicherweise immer besonders viel Spaß macht, wenngleich der kostbare Gerstensaft dann unter je vier bis fünf Teilnehmern aufgeteilt werden muss. Aber was zählt, ist ja nun einmal der Sieg und den konnten in diesem Jahr die „Hockey Buam“ einfahren, die sich mit einer hervorragenden Zeit gegen fünf weitere Mannschaften ganz klar behaupten konnten.

An der Drumsäge musste allerdings schon ein bisschen Körpereinsatz aufgeboten werden. Mit viel Kraft und Beharrlichkeit droschen immer je zwei Teilnehmer eines Teams auf das Holz ein, das von einem dicken Stamm abgesägt werden musste. Doch die emsigen Drumsäger ließen nicht locker bis die Scheibe Holz zu Boden fiel, denn schließlich war man ja bestrebt als Gewinner die Bühne des Bürgerhauses zu verlassen. Jeder wollte den großen Pokal einfahren, den am Ende die Ritter von Königstein nach Hause tragen durften. Nach so viel körperlicher Ertüchtigung durfte aber auch die Gemütlichkeit nicht zu kurz kommen und dafür war wiederum die Kapelle namens „8 Franken“ zuständig, die auch schon gleich zu Beginn der Wiesn beim Einmarsch in die Halle den Startschuss mit Pauken und Trompeten gegeben hatten. Was die „8 Franken“ allerdings von herkömmlichen Stimmungsmachern unterscheidet, ist die Tatsache, dass hier nicht nur zugehört und geklatscht, sondern auch mitgemacht werden darf. So wurde die durch Bier und Weißwurst etwas träge gewordene Wiesn-Gesellschaft dazu aufgefordert, sich im Wechsel hinzusetzen und sogleich wieder aufzustehen, was so manch einen an seine körperlichen Grenzen brachte.

Aber darauf wurde bei den „8 Franken“ keine Rücksicht genommen. Hier blieb wahrlich keiner verschont, nicht einmal Michael Danzer, Vorsitzender des Mandolinenclubs, der dazu auserkoren wurde, die große Trommel zu schlagen und diese ehrenvolle Aufgabe auch in wackerer Manier vollführte.

Das weibliche Gesangsduo „Extreme“ sorgte für den musikalischen Ausklang zu später Stunde. Und während alle beseelt mitsangen und klatschten, gab es auch ganz nebenbei wieder mal viele, tolle Preise bei der großen Tombola zu gewinnen.

Michael Danzer, Vorsitzender der Falkensteiner Mandoliner (re.) überwacht das Geschehen auf der Bühne, denn beim Maßkrug-Wetttrinken geht es um jede Sekunde.

Weitere Artikelbilder



X