Internationaler Frauentag: Die Stellung der Frau in den verschiedenen Religionen

Ob Judentum, Christentum, der Islam, der Sikhismus oder die neuapostolischen Freikirchen – die Rolle und Stellung der Frau variiert in allen Facetten und häufig ist es Auslegungssache der Heiligen Schriften wie gleichberechtigt und selbstbestimmt sie ist. Fakt ist: Noch immer beherrschen patriachale Strukturen das Frauenbild und -verständnis. Fotos: Collage pixabay.com

Kelkheim (ju) – Der 8. März ist mehr als nur ein Datum im Kalender. Es ist ein Tag, der uns daran erinnert, was Frauen auf der ganzen Welt bereits erkämpft haben – und wie viel noch zu tun ist. Ein Tag des Stolzes, aber auch der Wut. Ein Tag des Feierns, aber auch des Mahnens. Ein Tag für alle, die für Gleichberechtigung kämpfen.

In den letzten Jahren hat der Internationale Frauentag immer mehr an Bedeutung gewonnen. Warum? Weil wir in einer Welt leben, in der Frauen trotz aller Fortschritte immer noch weniger verdienen, weniger gehört werden, weniger sicher sind. In der Frauen wegen ihres Geschlechts unterdrückt, misshandelt oder sogar getötet werden. In der Frauen täglich beweisen müssen, dass sie genauso fähig, genauso stark, genauso wertvoll sind – obwohl das eigentlich längst selbstverständlich sein sollte.

Ein lauter Ruf nach Gerechtigkeit

Ob in der Politik, in der Wirtschaft oder im privaten Alltag – Frauen werden oft übergangen, unterschätzt oder in Rollen gedrängt, die sie längst hinter sich gelassen haben. Der 8. März ist ein Tag, um genau das sichtbar zu machen.

• Er erinnert uns daran, dass Frauen weltweit für ihr Recht auf Bildung, körperliche Selbstbestimmung und ein gewaltfreies Leben kämpfen.

• Er gibt denjenigen eine Stimme, die in patriarchalen Strukturen unterdrückt werden.

• Er zeigt uns, dass Gleichberechtigung nicht nur ein Frauen-Thema ist, sondern eine Frage der Gerechtigkeit für alle.

Gleichberechtigung ist kein Privileg – sie ist ein Grundrecht!

In manchen Ländern müssen Frauen noch immer für Rechte kämpfen, die für andere längst selbstverständlich sind. Und auch dort, wo es Fortschritte gibt, zeigt sich: Gleichberechtigung ist nicht einfach erreicht – sie muss verteidigt werden. Die #MeToo-Bewegung, der Kampf gegen Femizide, der Einsatz für faire Löhne und gleiche Chancen – all das beweist, dass es noch viel zu tun gibt.

Der 8. März ist ein Versprechen

Er ist ein Versprechen an alle Frauen, die vor uns gekämpft haben. An alle Frauen, die heute unter Ungerechtigkeit leiden. Und an alle kommenden Generationen, die in einer gerechteren Welt aufwachsen sollen.

Dieser Tag gehört uns allen. Weil wir es nicht akzeptieren dürfen, dass Frauenrechte immer noch in Frage gestellt werden. Weil wir laut sein müssen für die, die nicht gehört werden. Weil wir gemeinsam stärker sind.

Und weil eines klar ist: Solange wir diesen Tag brauchen, ist der Kampf noch nicht vorbei.

Die Rolle der Frau in den Religionen

Und weil es so ist wie es ist, nutzte der Ausländerbeirat Kelkheim die Gelegenheit und lud zu einer besonderen Veranstaltung in den Gartensaal des Rathauses ein, um die Rolle der Frau in verschiedenen Religionen zu beleuchten. Anlässlich des Internationalen Frauentags diskutierten Vertreterinnen und Vertreter des Judentums, Christentums, Islams, der neuapostolischen Freikirchen und des Sikhismus über die Stellung der Frau in ihren jeweiligen Glaubensgemeinschaften. Ziel war es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und ein besseres Verständnis für die Vielfalt der religiösen Ansichten zu fördern.

Die Frau im Judentum

Den Auftakt machte Petra Kunik, Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Frankfurt, die in höchsten Tönen von ihrer jüdischen Gemeinde in der Mainmetropole schwärmte. Sie erklärte, dass

die Rolle der Frau im Judentum je nach Strömung variiere (orthodox, konservativ, liberal). Traditionell wird die Frau als Hüterin des Hauses und der Familie gesehen, mit zentraler Verantwortung für die religiöse Erziehung der Kinder. In orthodoxen Gemeinden sind religiöse Pflichten wie das Gebet oder das Studium der Tora oft Männern vorbehalten, während Frauen besondere Gebote wie das Zünden der Schabbatkerzen haben. In liberalen Strömungen sind Frauen gleichberechtigt, können Rabbinerinnen werden und alle religiösen Pflichten übernehmen. Generell wird die Frau im Judentum als spirituell bedeutsam und gesellschaftlich unverzichtbar angesehen. Diese Gleichberechtigung werde auch in der Frankfurter jüdischen Gemeinde gelebt, „in der seit 30 Jahren gemeinsame Gottesdienste stattfinden und wir seit rund 20 Jahren auch eine Rabbinerin haben“, erzählte die Schriftstellerin Kunik.

Das Rollenverständnis im Christentum

Die Rolle der Frau im Christentum ist je nach Konfession unterschiedlich, erklärte Pfarrerin Susanna Faust-Kallenberg, die für den Interreligiösen Dialog der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach zuständig ist.

„Christin ist nicht gleich Christin, das gilt auch noch heute“, begann sie ihren Vortrag. „Viele sind heute noch nicht frei und können ihre Religion offen leben.“ Dennoch gilt festzuhalten, dass Frauen schon immer ein wichtiger Gesprächspartner für Jesus Christus waren und auch die Rolle Marias eine ganz prägnante sei. Problem seien auch die patriarchialen Strukturen, die in Teilen des Christentums immer noch vorhanden wären. „Die Frau ist dem Mann untergeordnet, es herrschen ein enges Kostüm, starre Regeln“, stellt sie fest. Auch werde die Frau als körperlicher angesehen. Heute bestehen jedoch schon gravierende Unterschiede zwischen den Konfessionen.

Katholische Kirche: Frauen spielen eine zentrale Rolle in Familie, Gemeinde und sozialen Diensten, dürfen aber keine Priesterinnen werden. Das Priesteramt bleibt Männern vorbehalten, da sich die Kirche auf die Tradition und die Nachfolge Jesu beruft. Dennoch engagieren sich Frauen stark in der Seelsorge, Bildung und Caritas.

Evangelische Kirche: Hier sind Frauen weitgehend gleichberechtigt. Sie können Pfarrerinnen, Bischöfinnen und Theologinnen werden. Viele evangelische Kirchen setzen sich aktiv für die Gleichstellung von Frauen in allen Bereichen ein.

„In beiden Konfessionen wird die Frau als wichtige Säule des Glaubens gesehen, doch die katholische Kirche hält stärker an traditionellen Rollenbildern fest als die evangelische“, resümiert Faust-Kallenberg.

Was der Koran zur Stellung der Frau sagt

„Die Rolle der Frau im Islam ist vielschichtig und wird sowohl durch religiöse Lehren als auch durch kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse geprägt“, erklärte Jasmina Makarevic von der Bosnischen Gemeinde in Frankfurt. Grundsätzlich betont der Islam die Gleichwertigkeit von Mann und Frau vor Gott, sieht jedoch unterschiedliche Aufgaben und Pflichten für sie vor. Frauen haben das Recht auf Bildung, Eigentum, Erbschaft und wirtschaftliche Unabhängigkeit, doch die Art und Weise, wie diese Rechte in der Praxis umgesetzt werden, variiert stark je nach Land, Tradition und religiöser Auslegung.

Islamische Grundprinzipien zur Rolle der Frau

„Im Koran wird die Frau als eigenständige Persönlichkeit mit Rechten und Pflichten beschrieben“, erklärt Makarevic. Frauen spielten in der islamischen Geschichte eine bedeutende Rolle – etwa Chadidscha, die erste Ehefrau des Propheten Mohammed, die eine erfolgreiche Geschäftsfrau war, oder Aischa, die als Gelehrte und Überlieferin zahlreicher Hadithe (Aussprüche des Propheten) bekannt wurde. „In der Theorie gewährt der Islam Frauen Rechte wie das auf Bildung, Ehe auf Basis beidseitiger Zustimmung, finanzielle Absicherung und das Recht, über eigenes Vermögen zu verfügen. In der Praxis sieht das heute leider immer noch sehr viel anders aus“, weiß sie. Eigene Erfahrungen spielen da mit rein und so erzählt sie von einem Besuch am Vortag in einem Gymnasium, bei dem sie mit Erschrecken feststellen musste, welche „verschobenen“ Frauenbilder die Jugend hat. „Schuld daran sind zu einem großen Teil auch die Sozialen Medien, in denen Rollenbilder geteilt werden, die veraltet sind und zum Teil auch nicht den Grundsätzen der einzelnen Religionen entsprechen“, zeigt sich Makarevic erschüttert.

Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen

In der Praxis wird die Rolle der Frau im Islam jedoch stark von kulturellen, historischen und politischen Gegebenheiten beeinflusst.

• Balkan: In Ländern wie Bosnien, Albanien oder Kosovo sind islamische Regeln oft liberaler ausgelegt. Frauen haben einen hohen Bildungsstand, sind berufstätig und nehmen aktiv am gesellschaftlichen Leben teil. Viele Musliminnen tragen kein Kopftuch, und der Islam wird häufig als persönliche Glaubenspraxis ohne strikte gesellschaftliche Vorschriften gelebt.

• Türkei: Hier gibt es ebenfalls eine große Bandbreite. Während in städtischen Gebieten Frauen oft sehr emanzipiert sind und gleichberechtigt am Arbeitsleben teilnehmen, gibt es in ländlichen Regionen konservativere Strukturen, in denen Frauen stärker auf die Familie fokussiert sind. Die politische Entwicklung der letzten Jahre hat zudem zu einem stärkeren Einfluss konservativer religiöser Werte geführt.

• Saudi-Arabien: Hier war die Stellung der Frau lange stark eingeschränkt – erst in den letzten Jahren wurden einige Reformen eingeführt, wie das Recht, Auto zu fahren oder ohne männlichen Vormund ins Ausland zu reisen. Dennoch bestehen nach wie vor viele Restriktionen, und das gesellschaftliche Leben ist stark geschlechtergetrennt.

• Iran: Frauen sind hier gesetzlich verpflichtet, ein Kopftuch zu tragen, und es gibt viele Vorschriften für ihr Verhalten in der Öffentlichkeit. Dennoch sind sie in Bildung und Beruf stark vertreten und engagieren sich zunehmend für ihre Rechte, wie die jüngsten Proteste gezeigt haben.

• Afghanistan: Hier ist die Lage besonders dramatisch. Während Frauen in den Städten vor 2021 Bildung und Berufsmöglichkeiten hatten, wurden ihre Rechte mit der erneuten Machtübernahme der Taliban stark beschnitten. Frauen dürfen vielerorts nicht mehr zur Schule gehen oder arbeiten und sind in der Öffentlichkeit massiv eingeschränkt. Die strengen Geschlechtertrennungen und patria- chalen Strukturen machen Afghanistan zu einem der schwierigsten Orte für Frauen weltweit.

Das zeigt, dass die Rolle der Frau im Islam nicht einheitlich ist und von vielen Faktoren beeinflusst wird. Während der Koran viele Rechte für Frauen vorsieht, werden diese in verschiedenen Ländern unterschiedlich umgesetzt. Besonders kulturelle und politische Rahmenbedingungen haben großen Einfluss darauf, wie frei und gleichberechtigt Frauen tatsächlich leben können. Daher ist es wichtig, zwischen religiösen Vorschriften und gesellschaftlichen Traditionen zu unterscheiden.

Die Rolle der Frau im Sikhismus: Gleichberechtigung zentrales Prinzip

„Der Sikhismus ist eine der wenigen Weltreligionen, die von Beginn an die vollständige Gleichberechtigung von Frauen und Männern betont“, erläuterte Harpreet Kaur, Mitglied des Ausländerbeirats und Integrationslotsin in Kelkheim, den Anwesenden die noch junge Religion. Schon im 15. Jahrhundert setzte sich der Religionsgründer Guru Nanak (1469–1539) ausdrücklich gegen gesellschaftliche Ungleichheiten und die Unterdrückung von Frauen ein. Seine Lehren, die später von den nachfolgenden Sikh-Gurus weitergeführt wurden, stellten klar, dass Frauen in religiöser, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht die gleichen Rechte wie Männer haben.

Historische Perspektiven: Frauen als gleichberechtigte Mitglieder

Im Gegensatz zu den in Indien damals weit verbreiteten hinduistischen und muslimischen Traditionen, in denen Frauen oft stark eingeschränkt waren, förderte der Sikhismus frühzeitig die aktive Rolle der Frau in Familie und Gesellschaft. Guru Nanak lehrte, dass Frauen ebenso wie Männer spirituell zur höchsten Wahrheit gelangen können. In einem seiner berühmten Zitate heißt es:

„Warum sollten wir eine Frau als minderwertig betrachten, wenn sie doch diejenigen zur Welt bringt, die großartig sind?“

„Die Sikh-Gurus lehnten gesellschaftliche Praktiken wie Witwenverbrennung (Sati), das Tragen von Schleiern (Purdah) und die Diskriminierung von Frauen strikt ab“, erklärte Kaur. Sie förderten stattdessen Bildung für Frauen und erlaubten ihnen, aktiv an religiösen Zeremonien teilzunehmen. Frauen durften heilige Schriften lesen, predigen und Führungsrollen in der Sikh-Gemeinschaft übernehmen.

Ein Beispiel für die Gleichstellung der Geschlechter im Sikhismus ist die Langar-Tradition – die Gemeinschaftsküche in jedem Gurdwara (Sikh-Tempel). Hier arbeiten Männer und Frauen gleichermaßen zusammen, um kostenloses Essen für alle Menschen, unabhängig von Religion, Geschlecht oder sozialem Status, bereitzustellen. Kaur berichtette vom Harmandir Sahib (Goldener Tempel), dem höchsten Heiligtum der Sikhs im Amritsar, der je ein Tor auf allen vier Seiten hat, was die Offenheit der Sikhs gegenüber allen Menschen und Religionen symbolisieren soll.

Aktuelle Perspektiven: Frauen in der modernen Sikh-Gesellschaft

Auch heute noch sind Sikh-Frauen in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens aktiv. Sie haben das Recht, Granthi (Vorbeterin) zu werden, Kirtan (religiöse Gesänge) zu leiten und sich in der Verwaltung von Gurdwaras zu engagieren. In Ländern mit großen Sikh-Gemeinschaften wie Indien, Kanada, Großbritannien und den USA gibt es viele Sikh-Frauen in Führungspositionen in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft.

Trotz der grundsätzlichen Gleichstellung gibt es jedoch regionale Unterschiede. Während Sikh-Frauen in westlichen Ländern oft gleichberechtigt leben, gibt es in Indien, insbesondere in ländlichen Regionen, immer noch patriarchale Strukturen, die ihre Möglichkeiten einschränken. Dies liegt allerdings eher an kulturellen Traditionen als an der Religion selbst.

Die Rolle der Frau im Sikhismus heute

1. Gleichberechtigung in der Religion: Frauen können jede religiöse Aufgabe übernehmen, einschließlich der Leitung von Zeremonien und dem Vortragen heiliger Texte aus dem Guru Granth Sahib (der Heiligen Schrift des Sikhismus).

2. Bildung und Berufstätigkeit: Sikh-Frauen werden ermutigt, sich zu bilden und in allen gesellschaftlichen Bereichen tätig zu sein.

3. Kein Platz für Geschlechterdiskriminierung: Die Sikh-Lehre lehnt jede Form von Unterdrückung aufgrund des Geschlechts ab.

4. Aktive Teilnahme an sozialen Diensten: Frauen engagieren sich stark in karitativen und sozialen Projekten, insbesondere in der Organisation von Langars.

Fazit

Der Sikhismus war seiner Zeit weit voraus, was die Gleichberechtigung der Frau angeht. Während viele andere Religionen Frauen lange Zeit in untergeordnete Rollen drängten, legte der Sikhismus schon im 15. Jahrhundert die Grundlage für eine Gesellschaft, in der Frauen und Männer als gleichwertig gelten. Auch wenn es kulturell bedingte Herausforderungen gibt, bleibt die Grundphilosophie des Sikhismus eine der fortschrittlichsten, wenn es um die Rolle der Frau geht.

Die Frau in den neuapostolischen Freikirchen

Zum Abschluss der Runde sprach Uwe Espenschied von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Kelkheim (Baptisten) über die Rolle der Frau. „Wir haben in vielen Bereichen ein moderneres und gleichberechtigteres Frauenbild als einige traditionelle Kirchen. Frauen übernehmen oft leitende Positionen, engagieren sich als Pastorinnen, Predigerinnen oder Gemeindeleiterinnen und sind aktiv in der theologischen Arbeit“, berichtete Espenschied. In der Kelkheimer Gemeinde bestehe die Leitung zum Beispiel aus drei Personen, zwei Frauen und ihm als Mann. Espenschied betonte, dass die Sicht auf die Frau und ihre Gleichberechtigung breit gefächert sei in den Freikirchen. In seiner Gemeinde habe man sich bewusst dazu entschieden, genau in die Bibel zu schauen und dort Belege zu finden, dass eine Gleichberechtigung zwischen den beiden Geschlechtern bestehe. „Bestes Beispiel ist der Beginn: Gott schuf Mann und Frau. Hier gibt es keine Hier -archie“, ist sich Espenschied sicher. Jesus habe Frauen einen unglaublichen Zuspruch gegeben, so waren es zum Beispiel ebendiese, die als erstes von der Auferstehung Jesu berichteten. „Vieles ist Auslegungssache. Man kann immer so oder so vom Pferd fallen, entscheidend ist, was wir daraus machen“, plädiert er für die Gleichberechtigung der Frau. „Grundsätzlich gilt: Aus dem Christentum heraus spricht eine große Würde für die Frau.“

Auch wenn biblische Werte eine zentrale Rolle spielen, wird die Frau nicht nur als Mutter und Ehefrau gesehen, sondern als eigenständige Persönlichkeit mit individuellen Begabungen. Viele Freikirchen fördern die aktive Beteiligung von Frauen in allen Lebensbereichen und setzen sich für eine gleichberechtigte Partnerschaft in Ehe und Familie ein.

In den evangelisch-freikirchlichen Gemeinden hat sich das Frauenbild stark gewandelt: Wertschätzung, Verantwortung und Mitbestimmung stehen im Mittelpunkt. Damit gehören sie zu den christlichen Strömungen, die Frauen eine größere Rolle in Kirche und Gesellschaft ermöglichen.

Schlussgedanke: Religion als Chance oder Hindernis für Gleichberechtigung?

Religion kann Frauen entweder in ihrer Entfaltung behindern oder sie stärken – je nach Auslegung und kulturellem Kontext. Fakt ist: Überall dort, wo Frauen Zugang zu Bildung, Teilhabe und Mitbestimmung erhalten, verändert sich auch die religiöse Praxis.

Gleichberechtigung in den Religionen ist kein automatischer Prozess, sondern das Ergebnis von Diskussion, Widerstand und Reform.

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