Die besondere Weihnachtskrippe

Kelkheims Museum ist um ein besonders wertvolles Stück reicher, um die Weihnachtskrippe, die auf den besonderen Wunsch von Schreinermeister Hans Bornemann, der im letzten Jahr verstarb, ihren Weg ins Museum fand. Tochter Elke Karin Bornemann und der Enkel des Schreinermeisters übergaben die Krippe dem Museum; Bürgermeister Albrecht Kündiger nahm sie in Empfang. Er sprach von einer „wundervollen Krippe“, besonders wertvoll für die Museumsgeschichte.

Nicht ohne Grund. Denn Hans Bornemann, der sich dem Kelkheimer Museum besonders verbunden fühlte, hatte mit dem Bau der Krippe schon in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg begonnen. Gips unter einem Mehlsack war damals das Dach für eine Felsenhöhle. Wie die Krippe aussah, illustriert das Bild unten aus dem Jahr 1940, Weihnachten bei Bornemanns. Und als Werkstatt und Wohnhaus in der Hauptstraße den Bomben im letzten Krieg zum Opfer fielen, wurde die Krippe gerettet. Und sie überdauerte auch die Nachkriegszeit. Für Hans Bornemann war es eine Selbstverständlichkeit, dass er mit der Zeit die Krippe mit einem neuen Dach versah und eine wertvolle Figur nach der anderen und Manderln aus Thüringen hinzufügte. Den Holzstall bauten Vater und Tochter Bornemann 1972 zusammen auf. Nach dem Tod der Mutter Bornemann war es der Herzenswunsch des Vaters, die Krippe als ein anderes und besonderes Werkstück liebevoller Schreinerarbeit im Museum zu erhalten. Nach dem Krieg wurde die Firma an der Fischbacher Straße wieder aufgebaut, dort, wo heute Kelkheims Polizeistation untergebracht ist. Und amüsiert erinnert sich Elke Karin Bornemann, dass sie als Kind zuweilen dort im Keller eingesperrt wurde, wenn sie ungehorsam war, dort, wo heute echte Übeltäter und andere in Polizeizellen untergebracht werden.

Und noch einmal sagt sie: Die Krippe war Weihnachten das Herzstück unserer Familie.

Nicht umsonst wird in der Pressemitteilung ausdrücklich vermerkt, dass Hans Bornemann für seine Beratertätigkeit als Schreiner und Zeitzeuge bei der Einrichtung der historischen Schreinerwerkstatt im Museum besonderer Dank gebührt.

Übrigens gab es bei der Übergabe eine Reihe von Bildern aus dem alten Kelkheim zu sehen, Erinnerungsstücke der Familie Bornemann. Kündiger bedankte sich bei Elke Karin Bornemann und wies darauf hin, dass sie, obwohl nicht mehr in Kelkheim lebend, nach wie vor an Kelkheim hängt. Für ihn selbst weckten die Bilder noch die eine oder andere Erinnerung an die eigene Jugenzeit, als in Kelkheim noch manches anders war als heute. Umso wichtiger sei es, dass solche Zeugnisse aus der Vergangenheit erhalten bleiben.

Jürgen Moog, Vorsitzender des Museums-Vereins: „Jetzt kurz vor Weihnachten ist es die richtige Zeit dafür, dass diese Krippe im Museum einen Platz findet.“

Das Bild oben: Der Blick auf die Krippe mit dem goldenen Stern über Bethlehem auf dem Dach. Darunter: Als eine Kleinigkeit zu Boden fiel, waren Mutter und Sohn Bornemann schnell zur Hand, um sicher zu sein, dass nichts verloren ging.

Unten links das Weihnachtsbild 1940.

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