Elferratspräsident Dr. Lutz Riehl als „Köbes“ in der Bütt.
Glashütten (nd) – Unter dem Kampagnenmotto „Rubbel die Katz – Wir feiern auf dem Rummelplatz“ zelebrierte der KVG 1948 e. V. am vergangenen Wochenende mit vielen Redebeiträgen und kreativen Tänzen seine beiden Prunksitzungen.
Der liebevoll und prächtig dekorierte Saal im Bürgerhaus Glashütten war am Freitag wie am Samstag voll besetzt und die Stimmung ausgelassen und fröhlich. Die kreativ kostümierten Besucher konnten erlesene Weine wie Kiedricher Sandgrub Riesling von der umfangreichen Weinkarte auswählen – natürlich gab es auch nichtalkoholische Getränke und wen der Hunger packte, holte sich ein belegtes Brötchen oder Frankfurter Würstchen. Alle Speisen und Getränke gab es zu sehr humanen Preisen. Die Eröffnung der Fastnachtsgala übernahm pünktlich um 20.11 Uhr die Tanzgruppe „Der „kleine Schautanz“ – die 22 Nachwuchstänzerinnen entführten die Gäste in die Welt des Rummelplatzes. Auch die anderen Tanzformationen präsentierten ausdrucksstark und mit sehenswerten Choreographien ihr Können und begeisterten das Publikum. Die vier Gardetanztruppen Mini-, Midi-, Teenie- und Große Garde zeigten bei ihren Auftritten, dass sich Tradition und Moderne gut verbinden lassen, indem sie klassische Gardetänze auf aktuelle Musik darboten.
Besonders süß war die neueste und gleichzeitig jüngste Tanzgruppe des Vereins: Bei der „Cini-Mini-Garde“ legen schon die Kleinsten eine flotte Sohle aufs Parkett. Nicht nur die kleinen Tänzerinnen waren stolz wie „Oskar“, sondern auch die Mamas und Papas. Die Mitglieder des Elferrates saßen nicht nur applaudierend auf ihren Plätzen, gemeinsam zeigten sie ihr Gesangstalent mit einer auf Schloßborn umgedichteten Interpretation von „An der Nordseeküste“. Der humorvolle und seit Jahrzehnten gepflegte Faschingszwist zwischen den Schloßborner „Krautköppen“ und den Glashüttener „Schnaake“ darf bei den Fastnachtssitzungen beider Ortsteile ohnehin nicht fehlen.
Elferratspräsident Dr. Lutz Riehl unterstrich die besondere Rolle Kölns beim Karneval, als „Köbes“ unterhielt er die Zuschauer auf kölsch und referierte über Themen, welche die Bewohner Glashüttens beschäftigen – Steuern, Gas- und Stromkosten, der Martinsumzug und vieles mehr. Damit sprach er so manchem Zuhörer aus der Seele.
Matthias Högn, ebenfalls Mitglied des Elferrates, warf als Protokoll-Chef einen kritischen Blick auf die aktuelle Welt- und Deutschlandpolitik. Mit viel Scharfsinn sprach er über den Ukraine-Krieg, den Nahostkonflikt, die Ampelregierung und dass der Wahlkampf in den USA ihn an einen Kampf von „Opa eins gegen Opa zwei“ erinnere.
„In der Stadt lebt man zu seiner Unterhaltung, auf dem Land eher zu Unterhaltung anderer“, stellte Alexandra Pollet als „Doris“ bei ihrer kessen Büttenrede fest. Und Manfred Kunz, bekannt aus der Schloßborner Fastnacht, klärte als Wassermann über den richtigen Umgang mit dem kostbaren Nass auf – „deshalb von mir der gute Rat: Trinkt lieber Wein, weil‘s Wasser spart“.
Auch die weiteren Redner, Stephan Horn als „Mann vom Ort“ und Ingrid Keller als „Frau Rauscher“, sorgten beim Publikum für viele laute Lacher – genau wie das Männerballett „Die Glashübber“. Einer der vielen Höhepunkte des Abends war die Pyjamaparty der „Alten Schachteln“, einer reinen Frauengruppe – die Stimmung im Saal war gigantisch.Eine Besonderheit der Fastnacht in Glashütten ist sicher Melissa Zovko, denn sie bewirtschaftet das Bürgerhaus, in dem die Sitzung stattfand und mischte als „singende Wirtin“ selbst auf der Bühne mit. Der „Große Schautanz“ bildete mit zwölf Tänzerinnen den krönenden Abschluss der stimmungsvollen Sitzung des KVG 1948, die mit viel Lachen, Tanzen und Gesang genau so ist, wie es bei der Fastnacht sein soll.
Mit toller Choreographie und bereits mit Hebefiguren: Beim Tanz der Mini-Garde riss es nicht nur das Publikum, sondern auch den Elferrat von seinen Plätzen.Fotos: Natalie Diehl
Eröffnet wurde die Sitzung vom „Kleinen Schautanz“.
Der „Cini-Mini-Garde“ sah man den Stolz über den gelungenen Auftritt an.
