Dschungel, Oldtimer und Jugendraum – Kerb wieder gelungen

Oberems (rs) – Das letzte Wochenende im August steht in dem kleinen Taunusörtchen Oberems seit Jahren im Zeichen der Kerb – so auch in diesem Jahr. Den Auftakt der dreitägigen Feierlichkeiten bildete wie in jedem Jahr der Freitagabend, an dem die Band „The Candies“ auftrat und für ordentlich Stimmung im Festzelt sorgte. Ebenso traditionell war die offizielle Eröffnung an diesem Abend mit dem Einzug der Kerbeborsch. 19 befreundete Kerbegesellschaften fanden den Weg in das Festzelt, welches vor dem Feuerwehrgerätehaus im Heuweg aufgestellt war. Hand in Hand arbeiteten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Oberems als Veranstalter mit den Kerbeborsch Oberems und sorgten mit kleinen Speisen und reichlich gekühlten Getränken für einen rundum gelungenen Abend.

Weiter ging es am Samstag mit dem Stellen des Kerbebaumes, den die Mitglieder der Kerbeborsch frisch aus dem Wald holten. Festlich geschmückt und bestückt mit dem Kerbemaskottchen „Schlackes“ wurde dieser in der Nähe des Festzeltes aufgestellt. Somit war weithin erkennbar, dass in Oberems der „Ausnahmezustand Kerb“ herrscht.

Der Samstagabend stand unter dem Motto „Dschungelparty“. Unter der alleinigen Führung der Kerbeborsch veranstalteten die Kerbeborsch Oberems ihre Kerbedisco mit DJ „MO“. Bis in die frühen Morgenstunden tanzten die Besucher und wurden mit gut gekühlten Getränken an der Theke versorgt, die an diesem Abend von den Altkerbeborsch organsiert wurden.

Am Sonntagmorgen wurden die Oberemser bereits in den frühen Morgenstunden daran erinnert, dass nunmehr der traditionelle Kerbefrühschoppen ansteht. Im gut besetzten Kerbezelt spielte die Band „Feldberg Power“ zur Unterhaltung der Besucher und sorgte für angenehme Stimmung. Für das leibliche Wohl sorgten in bewährter Weise wieder die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und verwöhnten ihre Gäste mit frisch gegrillten Köstlichkeiten sowie der allseits beliebten Erbsensuppe. Auch auf das traditionelle Kuchenbüfett mussten die Besucher in diesem Jahr nicht verzichten.

Ein besonderes Hightlight am Sonntag war zweifelsohne eine kleine Ausstellung von Löschfahrzeugen aus alten Zeiten, die sich im Schein der Sonne von ihrer besten Seite präsentieren konnten. Drei alte Handlöschkarren wurden von dem aktiven Feuerwehrmann Chris Geis in liebevoller Handarbeit zu neuem Leben erweckt. Manch ältere Besucher standen an diesem Tag vor den historischen Handlöschfahrzeugen und schwelgten in Erinnerungen – jüngere Besucher bestaunten hingegen ungläubig die Karren und konnten kaum glauben, dass damit in früheren Zeiten einmal Brände gelöscht wurden.

Das ältesteste, motorisierte Feuerwehrfahrzeug wurde vom Pumpenmuseum der Freiwilligen Feuwehr Stierstadt zur Verfügung gestellt. Dies war ein LLG – Leichtes Löschpumpen Fahrzeug – aus dem Jahre 1942. Liebevoll von den Mitgliedern des Pumpenmuseums wieder hergerichtet, wurde das Löschfahrzeug der Marke Mercedes gleichermaßen von Jung und Alt bestaunt. Und noch ein weiterer Höhepunkt stand für den Wehrführer der Oberemser Feuerwehr, Andreas Kratz, auf dem Programm. Der neu renovierte Jugendraum sollte offiziell an die Vertreter der Jugend- und Minifeuerwehr übergeben werden. Andreas Kratz ließ es sich nicht nehmen, Alexandra Diebold (Miniwartin) und ihrer Stellvertreterin Theresa Chalupsky nicht nur einen symbolischen Schlüssel zu überreichen – vielmehr hatte er extra eine Torte mit Feuerwehrmotiv für die Übergabe des Jugendraumes von Konditior Michael Feifel herstellen lassen.

„Wir freuen uns sehr, dass der Raum nunmehr fertiggestellt werden konnte und seinem Zweck offiziell zugeführt wird“, so Diebold. Sie berichtete, dass ihre Minifeuerwehr gerade in der letzten Zeit einen großen Schwund hinnehmen musste. Aber nicht, dass ihre Minis einfach aus der Feuerwehr ausgetreten seien – vielmehr ist es so, dass die Minis nicht mehr mini sind und in die Jugendfeuerwehr gewechselt sind. „Nun würden wir uns sehr freuen, wenn sich wieder möglichst viele Kinder für die Minifeuerwehr Oberems interessieren würden“, erzählen Diebold und Chalpusky übereinstimmend. Bereits ab fünf Jahren können die Kinder in die Minifeuerwehr eintreten.

Spiele und Bastelarbeiten stehen bei den Treffen, die übrigens jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat im Feuerwehrgerätehaus in Oberems stattfinden, auf dem Programm. Aber auch Erste-Hilfe-Maßnahmen, Kennenlernen der Feuerwehrautos und der dazugehörigen Gerätschaften – und selbstverständlich auch das Mitfahren in den Einsatzfahrzeugen – sowie das richtige Löschen kleiner Feuer stehen auf dem Programm. Wer an der Feuerwehr Oberems interessiert ist und zwischen fünf und zehn Jahre alt ist, der kann einfach zu einer der nächsten Gruppenstunden kommen und mitmachen.

Die Mitglieder der Jugend- und Minifeuerwehr nahmen den neuen Jugendraum in Beschlag.

Foto: Streit



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