Schüler lernen mit Spaß die Heimat kennen

Auf 72 Seiten wird Drittklässlern die Geschichte Friedrichsdorfs und seiner bekannten Persönlichkeiten kurzweilig präsentiert. Museumsdirektorin Dr. Erika Dittrich, Carola Feyer-Telemann, Schulleiterin der Peter Härtling-Schule, Claudia Syguda, Bürgermeister Lars Keitel und Ute Kühn, Rektorin der Grundschule Köppern (v. l.), packen die ersten der 2000 Exemplare aus. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Ein tolles Geschenk macht die Stadt Friedrichsdorf allen heutigen und künftigen Drittklässlern in den vier Grundschulen mit dem Buch „Friedrichsdorfer Zeitreise“. Bereits der Untertitel „Entdecke die Vergangenheit unserer Stadt“ signalisiert, wohin die abenteuerliche Reise im Heimatkundeunterricht geht: In die Vergangenheit der „coolen“ Stadt und ihrer in der ganzen Welt bekannten Persönlichkeiten.

Was dieses neue Schulbuch von anderen unterscheidet, lässt bereits der auf Seite 3 abgedruckte „Friedrichsdorf-Rap für Kinder“ erahnen. Unterteilt ist das zum Forschen, Entdecken, Lösen von Rätseln und Nachdenken einladende Buch in die drei großen Kapitel „Friedrichsdorf“, „die drei Stadtteile Köppern, Burgholzhausen und Seulberg“ sowie „14 Friedrichsdorfer Persönlichkeiten“. Alle drei Kapitel haben zahlreiche Unterkapitel. Prall gefüllt sind die 72 Buchseiten mit Ratespielen, Quizzen, Ausmalbildern, Kreuzworträtseln, Mal-Puzzeln und Spielen. Sie ergänzen Texte und Gedichte samt den Infokästen mit heiteren Hinweisen. Bebildert sind diese mit Zeichnungen sowie aktuellen und historischen Fotos.

Verfasser des kurzweiligen wie lehrreichen Buchs sind Museumsleiterin und Stadtarchivarin Dr. Erika Dittrich und Kinderbuchautorin Claudia Syguda. Die grafische Umsetzung lag in den Händen von Brigitte Globig. Wie Bürgermeister Lars Keitel bei der Buchvorstellung im Philipp-Reis-Haus ankündigte, wird das Schulbuch kostenlos allen Friedrichsdorfer Schülern der dritten Klassen zur Verfügung gestellt. Möglich macht dies die Mainova. Der Frankfurter Energieversorger hat nach Vorlage des Konzepts die Übernahme der Kosten zugesagt.

Stolz präsentierten Bürgermeister und Stadtarchivarin die ersten 2000 Exemplare des Buches. Mit Hilfe dieser besonderen Lektüre will die Stadt Grundschülern spielerisch historisches Wissen und heimatkundliche Entdeckerfreude vermitteln. „Wir wollen vor allem Grundschüler zur Beschäftigung mit der Heimatgeschichte einladen“, betonte der Bürgermeister. Da in der Regel in der dritten Klasse die Heimatkunde unterrichtet wird, wie die beiden Schulleiterinnen Carola Feyer-Telemann von der Peter-Härtling-Schule und Ute Kühn von der Grundschule Köppern bestätigten, setzten die beiden Autorinnen genau hier an. Bisher gab es noch keine zusammenhängende Darstellung, die Grundschullehrer, die oft wie viele Schüler nicht aus Friedrichsdorf kommen und mit der Heimtageschichte vertraut sind, für ihren Unterricht nutzen konnten.

Die Autorinnen erzählen anschaulich mit vielen Bildern die Geschichte der vier Stadtteile mit ihren Eigenarten. Sie stellen berühmte Persönlichkeiten wie den Telefonerfinder Philipp Reis, Spielbankbesitzerin Marie Blanc, Nudelfabrikant Theodor Haller oder den Physiker Professor Dr. Willy Wagner vor. Mit Hilfe erfindungsreicher Bürger wird gezeigt, mit welchen Produkten Friedrichsdorf einst bekannt wurde. Die Bandbreite reicht von Babybrei über Hüte und Geheimschrift bis hin zum Zwieback. Beschrieben wird unter anderem auch, wie die Hugenotten ihre Farben herstellten oder wie die Wassermühlen am Erlenbach funktionierten.

Die Inhalte auf den Textseiten werden durch Rätsel und Spiele auf der Folgeseite vertieft. Jedes neue Kapitel wir durch ein vierzeiliges Gedicht der Kinderbuchautorin Claudia Syguda eingeleitet. Museumsleiterin Dr. Erika Dittrich gibt im Buch Hinweise, was sich in den Museen zu den spezifischen Themen entdecken lässt. Auf der Titelseite abgebildet sind die neu entwickelten „Stadtfiguren“ der Kinderspur des Philipp-Reis-Hauses. Aus dem großen Fundus des Stadtarchivs stammen größtenteils die Fotografien. Sie ergänzen die extra angefertigten Grafiken und aktuelle Aufnahmen. Zudem werden die Schüler immer wieder zum Malen aufgefordert.

Damit die Kinder Spaß haben, die verschiedenen Stadtteile zu entdecken, stellte Claudia Syguda Fragen und Aufgaben für vier Schnitzeljagden zusammen. Über einen eingedruckten QR-Code auf der Rückseite des Buchs werden Neugierige zur städtischen Homepage geleitet, auf der die Aufgabebögen hinterlegt sind. Die Zeitreise lässt so am jeweiligen Ort das Gelesene wiederentdecken. „Das Buch ist auch für Neubürger spannend“, sagte Dittrich.

Bürgermeister Keitel kündigte eine verstärkte Zusammenarbeit der Stadt mit den vier Grundschulen und der Philipp-Reis-Schule an. „Das Buch ist ein erster Beitrag hierzu“, sagte der Bürgermeister. Die Auseinandersetzung mit der Heimatgeschichte fördere nicht nur die Identifikation und die damit einhergehende Verbundenheit mit Friedrichsdorf und seinen Stadtteilen. Außer der Vermittlung von speziellem Wissen wecke und stärke das Buch weitere Kompetenzen wie die des Lesens, der Kreativität und des logischen Denkens. Auslöser für das in eineinhalb Jahren entstandene Buch waren unter anderem die Friedrichsdorfer Kunsttage 2022, die Malaktion des Museums zur 50-Jahr-Feier und die Sulinchen-Mappe.

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