Gute Quittenernte in der Feldgemarkung Niederhöchstadt

Reinhard Birkert freut sich über den diesjährigen guten Ertrag der Quittenbäume in der Feldgemarkung Niederhöchstadt. Foto: Birkert

Eschborn (ew). Reinhard Birkert vom Obst- und Gartenbauverein Niederhöchstadt berichtet über die diesjährige Quittenernte.

„In diesem Jahr haben die Quittenbäume einen guten Ertrag. Die Quitte kommt, bei ausreichender Nährstoffversorgung, gut mit dem trockenen Sommer zurecht“, erläutert Birkert.

Sie sei eine wärmeliebende Pflanze und werde hier seit dem neunten Jahrhundert bevorzugt in Anbaugebieten angepflanzt.

Die Quitte sei indirekt auch der Namensgeber für die Marmelade – Portugiesisch: „Marmelo“ für Quitte und aus dem Griechischen „melimelon“ – der „Honigapfel“.

Die hell-gelben Früchte gehören zur gleichen Familie wie Birnen und Äpfel. Es werden die Früchte zwischen Birnen- und Apfelquitten unterschieden.

„In tropischen Ländern und Asien sind die Früchte weich und saftig und werden wie Äpfel roh gegessen. In unserer Klimazone hat die Quitte eine harte Schale und eignet sich nicht für den Rohverzehr“, so Birkert.

Anfang Oktober sei die Erntezeit für die Quitte. Sie gehören zu den letzten Früchten, die im Gartenjahr geerntet werden. Außer der vielfältigen Verwendung sei die reife Quitte ein wunderbarer Duftspender, der ein angenehmes Aroma verbreitet. Früher wurden Quitten als natürliches Duftmittel zur frischen Wäsche gelegt.

„Die Quitte ist eine vielfältige Heilpflanze“, betont Birkert. Die Früchte seien eine gute Quelle für Kupfer, Kalium, Eisen und Magnesium sowie Vitamin B. Zudem seien die Quitten reich an Vitamin A und dem Antioxidant Vitamin C, welches die Immunabwehr steigere und entzündliche Erkrankungen lindere. Die Quitte habe einen hohen Anteil an Pektinen – lösliche Ballaststoffe –, die die Darmflora nähren. Sie habe eine vorbeugende Wirkung gegen Verstopfung und Entzündungen in der Darmwand. Quitten tragen aber auch zur Regulierung von Blutzucker und Cholesterin bei und halten den Blutdruck stabil.

Kalium unterstütze Herz, Nerven und Muskeln. Unter der Quittenschale findet man eine ganze „Apotheke“, die das Obst zur idealen Ernährung zum Schutz vor Atem- und Harnwegsinfektionen macht.

Verwendung der Frucht

Quitten werden zum Verzehr gekocht, gedünstet, gedämpft oder gebacken. Man kann Marmelade, Kompott, Quittensuppe herstellen. „Aus dem Saft lässt sich Gelee, Likör, Wein, Schnaps oder ein Perlwein herstellen. Bei uns gibt man auch eine kleine Menge dem Apfelwein bei. Der Apfelwein bekommt dadurch eine goldene, gelbe Farbe, und die Quitte wirkt wie ein Filter“, erläutert Birkert.

Besonders schmackhaft sei auch das Quittenbrot – hier kaum mehr bekannt. In spanisch- und portugiesischsprachigen Ländern ist „Dulce de membrillo“ eine traditionelle Weihnachts - und Wintersüßigkeit.

„Es lohnt sich, die Quitte als Nahhrungsmittel wieder neu zu entdecken“, zieht Reinhard Birkert Bilanz.



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