Bad Soden (Sc) – Am 1. November wurde in Marburg der hessische Gründerpreis 2024 verliehen. In der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“ belegte das Bad Sodener Unternehmen „Cleenr“ den hervorragenden 2. Platz – ein Unternehmen, das sich mit der Sauberkeit im öffentlichen Raum beschäftigt und mit seinem Produkt „CityBee“ bereits in zahlreichen Gemeinden und Städten im Rhein-Main-Gebiet vertreten ist.
Outdoor-Staubsauger für „Kleinkram“
„Wir sind Experten im Kampf gegen Kleinstmüll im öffentlichen Raum“ beschreibt Victor Fischer, Gründer und Geschäftsführer, den Unternehmenszweck recht eingängig. Mit dem Outdoor-Staubsauger „CityBee“ hat er nach Jahren der Tüftelei ein Gerät entwickelt, das in der Lage ist, Kleinstmüll wie z.B. Zigarettenkippen, Plastikdeckel oder kleine Strohhalme aus den Ecken und Fugen der Straßen, Gehwege und Parks einzusammeln. „Es funktioniert so ein bisschen wie ein umgekehrter Laubbläser“, beschreibt Fischer das Gerät, mit dem die Damen und Herren der Stadtreinigung zu Fuß unterwegs sind.
Kleinmüll – keine Schnecken
Die Idee zu seiner Entwicklung kam ihm während eines Strandurlaubes mit der Familie. Der viele kleinteilige Müll, der oft über die Flüsse ins Meer gespült wird und dann durch die Wellen am Strand landet, störte ihn und in ihm reifte der Gedanke, dass Abhilfe geschaffen werden müsste. Nun ist die Grundidee eines „umgekehrten Laubbläsers“, den man sich über die Schulter hängt und damit den „Kleinkram“ aufsaugt, schon mal ganz gut, aber ganz so einfach ist es doch nicht. Die Saugleistung musste so austariert werden, dass der Kleinmüll aufgesaugt, aber Steine, Kies und Kleinlebewesen verschont werden. „Niemand möchte die Schnecken im Park aufsaugen“, so Fischer – weshalb die Serienreife der „CityBee“ auch ein paar Jahre dauerte.
„Knuffige“ CityBee
Ob zwischen Pflastersteinen, auf Spielplätzen, in Fußgängerzonen oder in Parkanlagen – bisher musste die Stadtreinigung im Fall des Kleinmülls auf die Greifzange zurückgreifen. „Jeder, der schon mal mit so einer Greifzange gearbeitet hat, weiß, dass das Strafarbeit ist“, erläutert Fischer. Kehrmaschinen allerdings können in den Ecken, unter Büschen oder im (Spiel-)Sand nur unzureichend oder gar nicht eingesetzt werden. Deshalb blieb viel Kleinmüll einfach liegen oder wurde bei Regen in die Kanalisation gespült. Die Giftstoffe, die dabei z.B. aus den unzähligen Zigarettenkippen gewaschen werden, sind wiederum ein Problem für die Kläranlagen.
Mit der CityBee können leichte Kleinteile nun wesentlich komfortabler aufgesaugt und fachgerecht entsorgt werden – schwerere Teile (Schnecken!) bleiben unversehrt. Das Gerät wird, nach Angabe des Herstellers, bereits in mehr als 250 Kommunen und Städten eingesetzt – unter anderem in Kronberg, Bad Homburg, Friedberg oder Frankfurt, wo es sogar eine extra „Reinigungstruppe“ mit dem Namen „Clean FFM“ gibt, die das Gerät nutzt. Als erste Kommune im Main-Taunus-Kreis wird die „CityBee“ in Kürze in Kelkheim zum Einsatz kommen.