Bad Soden (Sc) – Am vergangenen Donnerstag hatte die Taschenlampenlesung für Kinder ab drei Jahren anlässlich der bundesweiten Aktion „Nacht der Bibliotheken“ Premiere in der Stadtbibliothek. Kombiniert mit einem spannendenden Bilderbuchkino lockte die Aktion von Chris Becker, Leiter der Stadtbibliothek, mehr als zwanzig Kinder in die Bücherei.
Monstermäßige Geschichten
Da einige Kids in Begleitung eines Elternteiles waren – denn man weiß ja nie, wie gruselig es bei so einer Lesung im Dunkeln wirklich wird –, wurde es recht kuschelig in der „Kinderecke“ der Stadtbibliothek. Die Spannung war groß, als sich Sonja Kopp dann „endlich“ in der Bücherecke niederließ, um im Licht ihrer Taschenlampe eine doch recht unheimliche Bilderbuchgeschichte vorzulesen. Die Wahl der Kinder fiel auf die „Hamstermonster“, denn wer mag sich nicht gerne über hamstermäßige Minimonster gruseln. So erzählt die Geschichte dann auch von drei kleinen Hamstern, die so gerne groß und gruselig wären und alles mögliche unternehmen, um die Menschen im Wald zu erschrecken. Dass die drei kleinen Protagonisten dabei eher niedlich und lustig rüberkommen, betrübt die Hamsterfreunde doch sehr – sie bekommen schließlich selbst einen „Monsterschreck“ und sind sich anschließend sicher, dass „klein und niedlich“ auch seine Vorteile hat. Jetzt wurde beim Vorlesen aber nicht „nur“ gelesen, sondern die Kinder durften erschrecken, brüllen und lachen, um der Geschichte Leben einzuhauchen – ein Spaß für alle, der neugierig auf mehr machte. Deshalb gab es als Zugabe auch eine zweite Geschichte – nämlich die vom Monster, das aus dem Buch herauskommen soll und dabei die tatkräftige Hilfe der Kinder braucht. Da wurde geschüttelt, gekitzelt, gepustet und geschrien – bis das Monster das Buch endlich verlassen hatte!
Gruseliges Bilderbuchkino
Aber nicht genug mit monstermäßigen Vorlesegeschichten – weiter ging es mit gruseligen Geschichten im Bilderbuchkino, denn nun wurde Chris Becker zum Geschichtenerzähler, während auf der Leinwand die Bilder zu den Geschichten auftauchten. Als Erstes gab es die Geschichte von der „Heule Eule“, die sich ängstlich weigert, die Tür zu öffnen, weil Muttereule dies bei ihrem Weggang verboten hatte – dumm nur, dass nun auch Muttereule nicht mehr in die Baumhöhle kam. Einige Tiere versuchen zu helfen und erst die Geheimnisse, die Muttereule und die kleine Eule teilen, überzeugen die „Heule Eule“, die Tür zu öffnen. Allerdings war auch hier eine Geschichte lange nicht genug und Chris Becker machte mit den „Fünf Angstbären“ gleich weiter, wo ein unheimlicher Schatten die kleinen Bären so erschreckt, dass sie alle in Papas Bett krabbeln. Der allerdings hat noch größere Angst, als er bei Sturm und Gewitter die Tür öffnet und der Nachbar-Elch in der Tür steht. Naja, und weil zuhören und Bilderkino gucken sooo schön ist, gab es gleich noch eine Geschichte, in der ebenfalls ein Schatten eine große Rolle spielt. „W-w-wer hat Angst im Dunkeln“ hieß dann auch das Buch, das den Schluss dieser tollen Vorlesestunde bildete. Nachdem die Vorhänge wieder aufgezogen wurden und das Sonnenlicht in die Leseecke fiel, war der Grusel auch ganz schnell vergessen. Zum Abschied gab es für alle Teilnehmenden noch Gummibärchen und ein Pixi-Buch. Die Kinder stoben auseinander und einige nahmen gleich noch das eine oder andere Bilderbuch für die Bettlektüre und zum Vorlesen mit nach Hause.
Eine tolle Aktion der Stadtbibliothek, die eine große Resonanz bei den jungen Leserinnen und Lesern erfahren hat und in dieser Form hoffentlich noch die eine oder andere Wiederholung erfährt.