Zum 10-jährigen Bestehen des NähCafé Kreuzstich in Altenhain
Altenhain (es) – Es gibt nicht allzu viele Startups, die mit Erfolg auf eine 10-jährige Geschichte zurückblicken können. Das NähCafé Kreuzstich in der Altkönigstraße 5 im Ortsteil Altenhain jedoch kann es.
Alles begann mit einer Idee während der „Sodener Passion“. Fünfzehn Frauen einer Patchwork-Gruppe fingen damals an, Gegenstände im öffentlichen Raum zu bestricken und zu behäkeln. Plötzlich verwandelten sich Bäume, Laternenmasten, Bänke und Pfosten in bunte Stillleben – sehr zur Freude der Bevölkerung. Dieser Aktion folgte alsbald die nächste Idee, nämlich im ansonsten recht stillen und beschaulichen Altenhain einen Ort der Begegnung zu schaffen. Mit der Evangelischen Kirche in Bad Soden und Neuenhain im Rücken wurden Räume gefunden und eingerichtet, um einen niedrigschwelligen Treffpunkt für Ortsansässige zu schaffen – et voilá: das NähCafé Kreuzstich war geboren.
Im Laufe der folgenden zehn Jahre hat sich dieser Treff zu einer festen Einrichtung über die Ortsgrenzen hinaus etabliert. In den gemütlich eingerichteten Räumlichkeiten kann man bei Kaffee, Tee und Kuchen verweilen, gute Gespräche führen und sich zu kreativen Ideen rund ums Nähen, Stricken, Sticken und Häkeln inspirieren lassen. Alter, Geschlecht und Konfession spielen keine Rolle – alle sind herzlichst willkommen.
Im Raum verteilt finden sich hübsche Deko-Ideen, die vom Team hergestellt und auf den örtlichen Märkten wie dem Oster-, Herbst-und Weihnachtsmarkt zum Kauf angeboten werden. Manchmal finden die schönen Dinge aber auch gleich bei Besuchern vor Ort Gefallen. Ein reichliches antikes Schmuckangebot, Besonderheiten aus Glas, Porzellan oder Silber fallen ins Auge und verführen zum Kauf.
Mit etlichen Aktionen machte das NähCafé immer wieder auf sich aufmerksam. „Jung trifft Alt“ brachte dabei die Generationen zusammen, um altes Handarbeitswissen weiterzugeben. In Kooperation mit dem Schulprojekt des Kultusministeriums Hessen „Eltern schulen aktive Eltern“ fanden in den Räumlichkeiten Themenabende zu schulischen Fragen und Elternarbeit statt.
In Nähkursen können Interessierte erfolgreich den Nähmaschinen-Führerschein erwerben, um anschließend ins Nähhandwerk einzusteigen. Etliche Nähmaschinen stehen in einem separaten Raum dazu bereit, ebenso ein reichhaltiges Repertoire an Schnittmustern und Stoffen. Mit Unterstützung von vier ehrenamtlichen Frauen kann so das eigene Können mutig ausgetestet oder erweitert werden. Darüber hinaus laden Körbe mit bunten Wollresten zum Handarbeiten ein.
Im Angebot findet sich auch ein ganz besonderes Highlight: im NähCafé mit eigenen Gästen seinen Geburtstag feiern. Die Wahl besteht zwischen Frühstück und/oder Kaffeezeit am Nachmittag. Falls gewünscht, werden dazu für Jung und Alt kleine kreative Mitmachaktionen angeboten, die den Geburtstag zum kreativen Event machen. Die Sonnenterrasse tut noch ihr Übriges dazu, um Tee, Kaffee und Kuchen draußen zu genießen.
Vier ehrenamtliche Mitarbeiterinnen, Ina Romberg-Jung, Susan Godwin, Annelore Roth und Caroline Schabram, öffnen dienstags und donnerstags von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr die Türen. Für Aktionen der Evangelischen Kirchengemeinde und des NähCafés steht Ina Romberg-Jung als Koordinatorin bereit – sie und ihre Mitstreiterinnen sind immer wieder gerne für neue Ideen zu haben. So wurde der Treffpunkt bereits als „Alltagsumgebung“ für eine an Demenz erkrankte Dame genutzt. Ebenso für niedrigschwellige therapeutische Beratung ausländischer Frauen in für sie gewohnter Frauenrunde.
So darf man gespannt sein, was das NähCafé Kreuzstich in den kommenden Jahren weiter hervorbringt. Ein Wohlfühlort der Begegnung und Kommunikation ist und bleibt es allemal.
Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall – nicht zuletzt, um vielleicht ein Geschenk oder Mitbringsel im großen Angebot zu entdecken.
Weitere Informationen sind auf der Homepage www.naehcafe-kreuzstich.de zu finden.