Oberhof beim Neujahrsempfang in den Mittelpunkt gerückt

Oberbürgermeister Alexander Hetjes und IGO-Vorsitzende Sighild Drnikovic (stehend, links) begrüßen die Gäste beim Neujahrsempfang der Interessengemeinschaft. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Die Interessengemeinschaft Ober-Erlenbach (IGO) hatte Mitglieder und Freunde am Sonntag zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang in die Galerie Fleck eingeladen. IGO-Vorsitzende Sighild Drnikovic begrüßte zahlreiche Mitglieder und Gäste, zu denen auch Oberbürgermeister Alexander Hetjes gehörte. Der OB würdigte die vielfältige Arbeit der IGO. Außerdem lenkte er den Blick auf die Entwicklung des Stadtteils Ober-Erlenbach im Allgemeinen und auf den geplanten Bau eines Wohnheims für Flüchtlinge im Gewerbegebiet Steinmühlstraße im Besonderen.

Bad Homburg soll in diesem Jahr 600 Flüchtlinge aufnehmen. Er erinnerte daran, dass die bisherige Aufnahme in den vergangenen neun Jahren gut funktioniert hat. Für die Stadt sind Kosten in Höhe von 11,5 Millionen Euro entstanden. Das finanzielle Engagement sei für die Stadt in Zukunft nicht mehr leistbar. Es müsse auf Bundes- und europäischer Ebene über die Finanzierung gesprochen werden. In Bad Homburg wurden bisher Flüchtlinge in allen Stadtteilen bis auf Ober-Erlenbach und Dornholzhausen untergebracht. Zu den Schutz vor Terror, Gewalt, Kriegen, den Folgen des Klimawandels und Perspektivlosigkeit Suchenden gehörten Menschen aus Syrien und der Ukraine, Menschen, die über die Balkanrote und das Mittelmeer nach Europa flüchteten. Hetjes dankte der jüdischen Gemeinde Bad Homburgs für ihre große Hilfe und ihr großes Engagement bei der Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge, von denen viele jüdischen Glaubens sind. Den Flüchtlingen Hilfe und eine Zukunft zu geben sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Die Kita Hühnerstein soll noch im ersten Quartal des Jahres fertiggestellt werden, teilte Hetjes ferner mit. Zudem lobte er den Ober-Erlenbacher Ortsvorsteher Martin Burk für seinen großen und gelungenen Einsatz für „das gallische Dorf“. Und er freute sich darüber, dass die Mehrgenerationen-Wohnanlage Oberhof mit Preisen überschüttet wird und bundesweit für Aufsehen sorgt. Im Namen der Genossenschaft „Unser Oberhof“ und dem Lebensraum Oberhof sprach Architektin Antje Riedl zu den Teilnehmern des Neujahrempfangs. Sie ist eine der Initiatorinnen des Mehrgenerationen-Projekts, das mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis 2023 in der Kategorie „Ehrenamtspreis“ ausgezeichnet wurde. Die Genossenschaft „Unser Oberhof eG“ erhielt den Preis für das inklusive Mehrgenerationenhaus Oberhof. Der historische, denkmalgeschützte Bestand wurde nach jahrelanger Planung und Abstimmung mit dem Denkmalschutz revitalisiert und nach rund zweijähriger Bauzeit 2021 eröffnet. Zudem wurde ein Mehrgenerationen-Konzept mit einem barrierefreien Neubau sowie öffentlich zugänglichen Bereichen und einer Stadtteil-Bibliothek eröffnet.

Vorzeigeprojekt und Treffpunkt

Die Genossenschaft hat in der ehemaligen Staatsdomäne gemeinschaftlichen Wohnraum für Menschen aller Altersgruppen geschaffen. Antje Riedel freute sich, dass der Oberhof außer der Auszeichnung sogar eine Plakette erhalten hat, was nicht üblich ist. Bereits ein Jahr zuvor hatte der Oberhof den ersten hessischen Preis für Innovation erhalten. Ebenfalls im vergangenen Jahr wurde die Stadtteilbücherei Ober-Erlenbach mit dem Hessischen Bibliothekspreis 2023 ausgezeichnet.

Anliegen der Genossenschaft „Unser Oberhof“ war es von Anfang an, aus der früheren Staatsdomäne nicht nur ein Vorzeigeprojekt in Sachen Mehrgenerationen-Wohnen, sondern auch einen Treffpunkt für die Menschen in Bad Homburgs östlichstem Stadtteil zu machen. Dies ist mit Veranstaltungen wie dem „Engelsgeflüster“ gelungen.

IGO-Vorsitzende Sighild Drnikovic blickte auf erfolgreiche Veranstaltungen im vergangenen Jahr zurück und informierte über die Termine in diesem Jahr. Der IGO-Ostermarkt findet am 23. März, das IGO-Weinfest am 12. und 13. Juli und der IGO-Herbstmarkt am 21. September statt. Eine besondere Lesung gibt es am Donnerstag, 3. März, um 19 Uhr in der Heimatstube Ober-Erlenbach. An diesem Abend liest der 97-jährige Franz Schulz aus seiner Biografie. Dem offiziellen Teil des Neujahrempfangs folgte der gesellige mit großem Büfett und Gelegenheit zu Gesprächen sowie der Besichtigung der Kunstwerke von Gastgeber Stephan K. Müller.



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