30 000 Euro für die Sanierung der Bürgy-Orgel

Der stellvertretende Vorsitzende, Jürgen Seibert, und der Vorsitzende, Karl Heinz Krug, vom Kuratorium Bad Homburg Schloss freuen sich über die Spende von 30 000 Euro, die Gabriele Gillner im Namen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zur Sanierung der Bürgy-Orgel in der Schlosskirche Bad Homburg überreicht.Foto: fch

Bad Homburg (fch). Die Bürgy-Orgel in der Schlosskirche soll in neuem Glanz erstrahlen und zudem Musiker und Publikum wieder mit ihrem Klang entzücken. Dafür wird sie zerlegt, gereinigt und überholt. Die Kosten hierfür belaufen sich auf geschätzte 130 000 Euro. Für das Gesamtprojekt der Schlosskirchensanierung sind mehr als 250 000 Euro veranschlagt, wie Karl Heinz Krug, Vorsitzender des Kuratoriums Bad Homburg Schloss, informierte. Jetzt überreichte Gabriele Gillner, Ortskuratorin Frankfurt am Main der Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), an Krug und den stellvertretenden Vorsitzenden, Jürgen Seibert, für das ambitionierte Projekt eine Spende in Höhe von 30 000 Euro und den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag.

Gabriele Gillner informierte, dass die Summe aufgrund zahlreicher Spenden und Erträge der Lotterie „GlücksSpirale“ zur Verfügung gestellt werden kann. Die Bürgy-Orgel ist somit eines der über 280 Objekte, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der „GlücksSpirale“, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen in diesem Jahr fördern konnte.

Bekannt ist die Bürgy-Orgel dafür, dass sich auf ihr vor allem Werke des Barock, der Klassik und der Frühromantik authentisch wiedergegeben lassen. Kuratoriumsvorsitzender Krug dankte für die großzügige Spende. In die barocke Bürgy-Orgel in der Schlosskirche mit ihrem historischen Orgelgehäuse und Prospekt wurde bereits zwischen 1986 und 1989 im Zuge der Wiederherstellung originalgetreu nach den Plänen von Johann Conrad Bürgy (1711-1792) das Orgelwerk eingebaut.

Eine Besonderheit der Orgel ist ihr Echowerk. Dessen Windladen und Pfeifen stehen verdeckt im unteren Teil des Orgelgehäuses, so dass die Töne nicht direkt, sondern nur auf Umwegen in die Kirche gelangen und auf diese Weise weit entfernt und echohaft klingen. Die Bürgy-Orgel ist das älteste Orgelinstrument Bad Homburgs. Mit drei Manualen und 38 Registern ist sie zugleich eine der größten barocken Orgeln der Region. Die einst evangelische Schlosskirche ist in einem der Flügel des Gebäudes untergebracht. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist sie kein geweihtes Gotteshaus mehr.

Teile der Ausstattung haben sich aus der barocken Entstehungszeit erhalten, als Friedrich II. von Hessen-Homburg das Schloss vom Architekten Paul Andrich zwischen 1679 und 1704 erbauen ließ. Die Orgel von Johann Conrad Bürgy, der das Instrument 1787 für die Kirche konstruierte, gehört zu den wichtigen Einbauten. Seibert dankte in seinem, im Namen des Rotary Clubs Bad Homburg Schloss und der beiden Stipendiaten der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main für die Unterstützung. Die beiden angehenden Musiker würden mit der Spende für die Orgelsanierung ebenfalls indirekt unterstützt. Sie üben an diesem historischen Instrument und laden an jedem zweiten Samstag im Monat von 11.30 bis 12.15 Uhr zu einer Orgelmatinee ein.

Für Gabriele Gillner, seit 2003 im Amt, war die Übergabe der Spende und des Fördervertrags das letzte Projekt. Die Amtszeit der ehrenamtlich tätigen 79-Jährigen beim DSD endet am 7. Juli. Sie gibt aus Altersgründen die DSD-Leitung des Ortskuratoriums Frankfurt am Main ab. Die DSD konnte deutschlandweit über 6500 Denkmäler fördern. Die Hilfe kommt Bürgerhäusern, Kirchen und Schlössern ebenso zugute wie technischen Bauten und archäologischen Stätten. Die DSD fördert als einzige Einrichtung Denkmäler aller Gattungen bundesweit.

Das Ortskuratorium Frankfurt ist eines von rund 85 Ortskuratorien der DSD, in denen sich bundesweit über 500 Menschen ehrenamtlich für den Denkmalschutz engagieren. Die Ortskuratorien informieren am Ort über die Arbeit der Stiftung, organisieren Ausstellungen, Vorträge und Führungen und unterstützen aktiv den Erhalt von Denkmälern in der Region. Sie leisten so einen bedeutenden Beitrag zur bundesweiten Stiftungstätigkeit.



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