„50 Jahre Selbstständigkeit“:Sulzbach war in bester Feierlaune

Sulzbach (es) – Dieses Bürgerfest im Heinrich-Kleber-Park konnte sich sehen lassen! Von 14 bis 18 Uhr verwandelte sich der Park in ein großes Festgelände. Ein vielfältiges Programm für Klein und Groß erwartete die Besucher. Zahlreiche Vereine, Institutionen und Imbissstände aus Sulzbach und dem MTK hatten aufgebaut und luden die Gäste ein, sich zu informieren, zu verweilen und zu genießen.

Party im Park

In der Rotunde hatte der Schachclub seinen Platz eingenommen und so manche Partie wurde angeleitet. Die Gemeinde Sulzbach informierte über das Ortsgeschehen und bot echten „Sulzbacher Haselnusslikör“ sowie „Sulzbacher Williams“ aus eigener Herstellung zum Verkauf an. Am Stand der „Pilzfreunde Sulzbach“ gab es wichtige Beratung und Anschauungsmaterial zur baldigen Pilzsuche. Das Repair-Cafe, der Country-und Westernclub, der Akkordeon-Club, die TSG, die Käsfraa Marinne I., um noch Einige zu nennen, alle zeigten ansprechend ihre Angebote und gaben gerne Auskunft über ihr Treiben.

Soziale Einrichtungen des Main-Taunus-Kreises, die Kirchen, die Schwalbacher Tafel, die Seniorenhilfe Sulzbach, die Sicherheitsberatung für Senioren, das Polizeipräsidium Westhessen – sie alle waren vertreten und zeugten davon, welche Bandbreite an Lebensqualität Sulzbach als Wohnort zu bieten hat.

Das Kinderprogramm der TSG, der CDU, der Malplatz Bad Soden und die Sportjugend Hessen ließen bei den kleinen und schon größeren Kids keine Langeweile aufkommen. Zahlreiche Familien tummelten sich im Park und für alle war bestens gesorgt.

Festakt

Um 18 Uhr begannen allerdings der große Abbau und das Aufräumen im Park, denn ein Höhepunkt dieses Festes fehlte noch – für 19 Uhr waren im Festzelt die Festreden angesagt, gefolgt von einem anschließenden Konzert der „Neuen Philharmonie Frankfurt“.

Kurzweilige historische Erinnerungen und Begebenheiten erfolgten bei der Begrüßung der Zeitzeugen Brunhilde Uhrig, Siegfried Besser und Gemeindevertreter Matthias Brandt. Sie kämpften vor 50 Jahren mit um die Eigenständigkeit Sulzbachs, das im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Bad Soden eingemeindet werden sollte.

Viele politische Vertreter der Nachbarorte, die einstigen Bürgermeister Berthold Gall und Renate Wolf sowie der frühere Bürgermeister Bad Sodens, Norbert Altenkamp, fanden sich unter den Gästen, ebenso Altpfarrer Schäfer und der jetzige Pfarrer Elsenbast.

Bürgermeister Elmar Bociek gab einen Rückblick auf die wechselhafte Geschichte des Ortes – von der Ersterwähnung am 16.2.1035 durch Kaiser Conrad bis zur unbeugsamen Haltung der Gemeinde im Jahr 1974 im Zuge der Gebietsreform. Dass sich der Kampf gelohnt hat, ist heute in allen Bereichen zu sehen und zu erleben. Der Stadt geht es gut! Zwei Urkunden, welche die Stadtrechte bezeugen, sind in den Archiven aufgetaucht. Stolz konnte eine der bereits prächtig gerahmten Urkunden bei den Feierlichkeiten präsentiert werden.

Bedauerlich war nur, dass keine Vertreter der Sulzbacher Partnerstädte Schönheide und Jablonec zu dieser bemerkenswerten 50-Jahr-Feier kommen konnten.

Fulminante Rede

Gespannt war man jedoch auf die geschichtsträchtige Rede von Rainer Dachselt, Journalist des HR und Kabarettist. In seiner bodenständigen, hessischen Vortragskunst lieferte er ein „Drehbuch“ ab, das den Kampf um Eigenständigkeit und Unabhängigkeit des kleinen Ortes im Jahr 1974 wie einen Film vor den Augen ablaufen ließ. Die Zuhörer wurden zurückversetzt in das damalige Gasthaus „Zur Flinte“, und dort nahmen sie an den legendären Sitzungen teil, die Bürgerschaft und Gemeindevertreter an einen Tisch brachten. Nicht ohne kontrovers zu diskutieren, bis zu dem Entschluss, durch eine Wählergemeinschaft „Druck machen zu wollen“, die anschließend in Wiesbaden vorstellig wurde. Wie im Originalton löste er „mitwisserische“ Lacher im Publikum aus und erntete tosenden Beifall.

Crossover-Konzert

Was darauf folgte, war ein großartiges Konzert der „Neuen Philharmonie Frankfurt“ mit Crossover durch Klassik, Pop und Rock, unterhaltsam moderiert durch Janina Klages. Im Gepäck vier regional bekannte Sängerinnen und Sänger, die mit ihren Cover-Hits von Nena bis Queen das Publikum zum Mitsingen und Klatschen animierten und für beste Stimmung sorgten. Zwischendurch plötzlich Dudelsackklänge. Die Dudelsackformation „The Clan Pipers Frankfurt“ trat auf und berührte die Herzen im Zusammenspiel mit den klassischen Instrumenten der „Neuen Philharmonie Frankfurt“ beim Stück „Auld Lang Syne“. Ein wahrhaft gewaltiger Sound.

Die Bitte nach Zugaben wurde noch lange erfüllt und anschließend wurde an den Tischen drinnen und draußen noch bis spät in die Nacht gefeiert.

Ökumenischer Gottesdienst

Im würdigen ökumenischen Gottesdienst am Sonntagmorgen konnte von Herzen gedankt werden für diesen Ort, seine Bürgerinnen und Bürger und für dieses Fest, das rundherum gelungen war. Im Rahmen dieses Gottesdienstes kam dank der großzügigen Spendenbereitschaft der Besucherinnen und Besucher eine Kollekte in Höhe von 500 Euro zusammen. Dieser Betrag wird an die Schwalbacher Tafel übergeben, die bedürftige Menschen in der Region mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen des täglichen Bedarfs unterstützt.

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