Schulkinderhaus I wurde in den Osterferien zur Schuki-City

Mit Freude sind die Kinder des Schulkinderhauses I bei ihrem verschiedenen Aktivitäten dabei. Foto: Stadt Schwalbach

Schwalbach (sbw). Bereits zum dritten Mal verwandelte sich das städtische Schulkinderhaus I an der Geschwister-Scholl-Schule für die Dauer der Osterferien in eine Kinderstadt mit Bürgerbüro, Arbeitsamt mit Jobvermittlung, einer Bank, einem Laden und weiteren Betrieben unterschiedlicher Art.

Wöchentlich wird in Schuki-City ein Bürgermeister gewählt und grundlegende Entscheidungen in einer täglichen Vollversammlung besprochen. Als eigene Währung gibt es selbst gestaltete und gedruckte Goldtaler, um die sich – wie im richtigen Leben – in der Kinderstadt so einiges dreht. Bei vielen Aktivitäten lässt sich Geld verdienen: Wer in der Backstube der Schulkinderhausküche leckeres Gebäck, Plätzchen oder Smoothies zum späteren Verkauf zubereitet, wird ebenso entlohnt, wie die Sportprofis, die für das abschließende gemeinsame Fußballturnier mit fünf weiteren Ferienbetreuungseinrichtungen trainieren. Werkstätten für Elektroschrott, Frühlingsblumen, Bienen und Sockenpuppen bieten die Möglichkeit zum Geldverdienen, genauso wie eine Tanzschule. Auch eigene Unternehmensgründungen durch Kinder sind möglich, ein Raum kann hierfür gegen Goldtaler angemietet werden. Kostenfrei sind Bildungsangebote wie Seife selbst herstellen oder ein Yoga-Workshop und wer sein Geld ausgeben will, dem stehen unterschiedliche Freizeitaktivitäten, der Lager-Laden und der Kiosk zur Verfügung, der nachmittags die begehrten Köstlichkeiten aus der Backstube zum Kauf anbietet. Auch Steuern werden in der Kinderstadt bezahlt, von denen dann gemeinsame Aktionen finanziert werden.

„Ich finde es cool, dass man viele Sachen mitbestimmen darf“, findet die neunjährige Bürgermeisterin Milanpreet, die sich bei der Wahl mit knapp 33 Prozent der Stimmen gegen fünf Mitbewerber durchsetzen konnte. In ihrem Amt holt sie unterschiedliche Meinungen zur Vorbereitung von Entscheidungen ein, spricht viel in den Vollversammlungen und hat zahlreiche organisatorische Aufgaben. Wie schon dem zehnjährigen Alessio, ihrem Bürgermeister-Vorgänger aus der ersten Ferienwoche, steht ihr ein Erwachsener aus dem Schulkinderhausteam assistierend zur Seite.

„In Schuki-City gelten andere Strukturen, als im Alltag der Einrichtung“, erklärt die Leiterin der Einrichtung Uschi Küttner. „Mithilfe des Projekts Kinderstadt können die Kinder abstrakte Begriffe wie Verantwortung, Mitbestimmungsrecht, Wahlrecht, Gleichberechtigung, Selbstständigkeit oder auch Steuer selbst mit Leben füllen und sie somit besser nachvollziehen. Sie lenken selbst das Geschehen und können unmittelbar Einfluss auf ihren Alltag nehmen.“ Partizipation, Selbstbestimmung und Kreativität würden auch im Jahresverlauf gefördert, doch böte die Kinderstadt ein weiteres äußerst effektives Lernfeld, berichtet Uschi Küttner weiter.

Bürgermeisterin Milanpreet ist froh, dass sie sich um das Amt beworben hat, dessen Ausführung ihr sehr viel Spaß macht. Der Feedbackrunde am Ende der Woche sieht die Viertklässlerin gespannt entgegen. Ein anerkennender Abschlussapplaus für ihren Einsatz dürfte ihr dabei sicher sein.



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