„Workers’ Memorial Day“:Gedenkminute an geschädigte Lohnarbeiter

Mit Warnschildern wird auf potentielle Gefahren auf Baustellen hingewiesen.Foto: IG BAU/Florian Göricke

Main-Taunus (bs) – Der Sturz von der Leiter oder die abgerutschte Kettensäge, das Ausrutschen auf nassem Boden beim Saubermachen oder der versteckte Asbest beim Sanieren vom Altbau: Wer im Main-Taunus-Kreis auf dem Bau, in der Gebäudereinigung oder in der Landwirtschaft arbeitet, hat jeden Tag aufs Neue ein Risiko, im Job einen Unfall zu haben oder krank zu werden. Davor warnt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zum Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz am Montag, 28. April. Die IG BAU Wiesbaden-Limburg ruft Beschäftigte im Main-Taunus-Kreis zu einer Gedenkminute am kommenden Montag zum internationalen „Workers’ Memorial Day“ auf.

„Ob auf dem Bau, in der Produktionshalle oder am Schreibtisch: Um 12 Uhr sollte am Montag jeder kurz die Arbeit beiseitelegen und an die Menschen denken, die im Job tödlich verunglückt oder berufsunfähig geworden sind“, so der Bezirksvorsitzende der IG BAU Wiesbaden-Limburg Karl-Heinz Michel.

Er fordert die Unternehmen im Main-Taunus-Kreis auf, den Arbeitsschutz zum „Top-Thema“ im eigenen Betrieb zu machen: „Jeder Unfall ist einer zu viel. Die Arbeitssicherheit ist keine lästige Pflicht, sondern ein Muss. Daran darf der Chef keinen Cent sparen. Es gilt: Weniger Unfälle durch mehr Arbeitsschutz“, sagt Michel.

Der „Workers’ Memorial Day“ steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Die Menschenwürde ist unantastbar – Für ein Recht auf Unversehrtheit bei der Arbeit für alle und überall auf der Welt“.

Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Wiesbaden-Limburg mahnt: „Auf dem Bau und in der Gebäudereinigung beispielsweise arbeiteten Menschen aus unterschiedlichen Ländern und mit unterschiedlichen Religionen zusammen. Egal, welches Geschlecht sie haben: Es darf keine Beschäftigten erster, zweiter oder sogar dritter Klasse geben. Alle haben den gleichen Arbeitsschutz verdient. Und alle auch die gleiche, gute medizinische Versorgung, wenn ein Unfall passiert. Das ist leider heute noch längst nicht der Fall.“



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