Die vier neuen Windräder sollen sich 2026/2027 drehen

Mitarbeiter des Projektentwicklers, der Genehmigungsbehörden und Gutachter stellen sich den Fragen der Bürger. Foto: fch

Bad Homburg/Friedrichsdorf (fch) Strom für mindestens 20 000 Haushalte sollen die vier neuen Windräder der Projektentwickler Alterric/Futura auf einer Fläche südwestlich von Petterweil (Karben) liefern. Baubeginn für den mehr als 20 Millionen Euro teuren, geplanten Windpark Karben-Petterweil ist Ende 2025. Die Inbetriebnahme der jeweils 250 Meter hohen Anlagen (an der äußersten Rotorspitze) mit einer Nabenhöhe von 169 Metern, ist für 2026/27 vorgesehen. Noch in diesem Jahr soll der Genehmigungsantrag beim Regierungspräsidium Darmstadt eingereicht werden.

Über das Projekt in der Wetterauer Nachbarkommune informierten vor Kurzem gemeinsam die Städte Bad Homburg und Friedrichsdorf die Bürger. Unterstützt wurden sie bei der Vorbereitung und Moderation der Veranstaltung vom Landesprogramm Bürgerforum Energiewende Hessen. Die Informationsveranstaltung zum Thema Windenergie stieß bei den Einwohnern beider Städte auf großes Interesse. Bad Homburgs Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak und sein Kollege Lars Keitel aus Friedrichsdorf begrüßten in der Erlenbachhalle in Ober-Erlenbach mehr als 150 Bürger.

Anlass der Veranstaltung sind die Pläne für insgesamt vier moderne Windenergieanlagen mit je 7,2 Megawatt (MW) pro Windenergieanlage (WEA) sowie einer Gesamtleistung von 28,8 MW auf einer 34 Hektar großen Fläche zwischen den Ortschaften Petterweil, Ober-Erlenbach und Burgholzhausen. Das Gebiet auf freier Fläche wurde vom Regionalverband Frankfurt/RheinMain im Teilregionalplan „Erneuerbare Energien“ zur Windenergienutzung ausgewiesen (Gebiet 4607). Beide Bürgermeister aus dem Hochtaunuskreis betonten, dass es ihnen sehr wichtig ist, die Bürger über den geplanten Windpark zu informieren, auch wenn die Windräder auf den Gemarkungen von Karben und Rosbach geplant werden. Denn: „Die Auswirkungen der Windräder machen nicht an der Gemeindegrenze halt. Die Planungen betreffen und interessieren uns auch in Bad Homburg und Friedrichsdorf.“ Es gehe dabei um Auswirkungen wie Sichtbarkeit und Schall, aber auch darum, wie die Kommunen und damit die Bürger von den Anlagen wirtschaftlich profitieren können. Alle Kommunen im Umkreis von 2,5 Kilometern um jedes Windrad könnten finanziell vom eingespeisten Strom profitieren. Um die Anwohner zu schützen, wurde seitens der Behörden der Mindestabstand zu den Ortsrändern auf 1000 Meter festgelegt. Wenn die Rotoren im Wohngebiet nachts mehr als 35 Dezibel Schall verursachen, werden sie abgeschaltet.

Vorgestellt wurde das Windpark-Projekt mit einer Präsentation von Mitarbeitern der Alterric Deutschland GmbH und der Futura Gruppe. Julius Haferkemper von Alterric berichtete, dass sich im Planungsprozess gegenüber dem vergangenen Jahr eine Verkleinerung des Windparks um eine Anlage, von fünf auf vier Anlagen, ergeben hat. Aktuell erarbeiten verschiedene Gutachterbüros für den Projektentwickler die Unterlagen zu Themen wie Schallausbreitung, Schattenwurf sowie Natur- und Artenschutz aus. Die aktuellen Prognosen zum Thema Schall stellte Marc Brüning, Schallgutachter der Firma Ramboll, den Bürgern in der Präsentation vor. Fragen zum Thema Vögel und Artenschutz beantwortete Miriam Ansorge vom Gutachterbüro ecoda.

Die Bürger hatten zahlreiche Fragen an die Planer und Bürgermeister. Die betrafen vor allem die Themen Schall, Vogelschutz und Visualisierungen. Außer zahlreichen Befürchtungen gab es auch Zustimmung. Einige Bürger wünschen sich eine größere finanzielle Beteiligung als die derzeit mit einem „Bürgerwindrad“ geplante seitens des Planers. Nach der moderierten Fragerunde mit Publikum und Fachleuten hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich an den Informationsständen nochmals gezielt über bestimmte Themen zu informieren. Für Fragen standen Ansprechpartner seitens der Planer und Projektentwickler von Futura/Alterric, Schallgutachter der Firma Ramboll, das Umweltgutachterbüro ecoda, der Naturschutzbund (Nabu) Ortsgruppe Ober-Erlenbach, die LandesEnergieAgentur Hessen und das Regierungspräsidium Darmstadt (Genehmigungsbehörde) bereit.

!Alle, die den Termin verpasst haben oder sich nochmals informieren möchten, können die Präsentationen im Internet unter www.buergerforum-energiewende-hessen.de abrufen. Fragen zum Vorhaben in Petterweil oder zum Thema Windenergie in Hessen allgemein können an das Bürgerforum per E-Mail an buergerforum[at]team-ewen[dot]de gestellt werden.



X