Region Taunus lädt ein: „Im Wald predigen die Bäume“

Thomas Schmidt und Schwester Nathalie Korf CJ freuen sich auf die „Schöpfungszeit“ im September. Foto: privat/Kath. Region Taunus

Main-Taunus (mtk). Unter dem Motto „Lass jubeln alle Bäume des Waldes“ sind Kinder, Familien und Erwachsene im Rahmen der „Schöpfungszeit“ im September zu vielen Veranstaltungen in der Katholischen Region Taunus eingeladen. Es geht um die Bäume und den Wald, um die Verantwortung als Christen und um Möglichkeiten, sich alleine und in der Gruppe für eine gute Zukunft des Waldes und der Menschen in der Region einzusetzen. Die „Schöpfungszeit“ organisiert haben Schwester Nathalie Korf CJ und Thomas Schmidt, beide in der Katholischen Region Taunus zuständig für Nachhaltigkeit und schöpfungsverträgliche Pastoral. Angelehnt ist der Veranstaltungsreigen an den gleichnamigen „Ökumenischen Tag der Schöpfung“ der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen.

Viele Veranstaltungen der Schöpfungszeit finden draußen in der Natur statt – wie der ökumenische Eröffnungsgottesdienst in Kriftel am 1. September um 15 Uhr sowie Wanderungen und Spaziergänge am Glaskopf (7. September), im Arboretum Main-Taunus (16. September) oder zum Altkönig (26. September). Ein etwas anderer Gottesdienst im Freien wird bei der „Wild Church“ am Samstag, 31. August, um 14.30 Uhr an der Bergkapelle Hofheim gefeiert. Anstelle der Predigt brechen alle einzeln in die Natur auf. „Die Bäume predigen“, sagt Schmidt. Danach werden die Erfahrungen geteilt.

„Sprachkunst im Unterholz“ ist eine musikalische Lesung im Freien betitelt. Dr. Lisa Straßberger vom Haus am Dom liest am Mittwoch, 4. September, um 18.30 Uhr an der Bonifatiuskapelle in Kriftel aktuelle Literatur zum Klima- und Lebenswandel. Ruben Manger spielt dazu Saxofon. Im Kulturcafé Windrose in Oberursel wird am Montag, 9. September, um 19 Uhr der Film „Die Eiche – Mein Zuhause“ gezeigt, der ganz ohne Dialoge und Begleitkommentare auskommt. „Das ist richtig spannend und überhaupt nicht langweilig“, verspricht Schwester Nathalie. Die Biologin Brigitte Suchaneck führt mit einem Kurzvortrag ins Thema ein, im Anschluss an den Film ist Zeit für Fragen.

„Wald im Wandel“ – in dem Vortrag von Diplom-Forstwird Volker Ziesling am Dienstag, 10. September, um 19 Uhr im Pfarrzentrum St. Peter und Paul Hofheim wird auf den Zustand der heimischen Wälder und die Perspektiven des Waldes geblickt.

In dem Veranstaltungsreigen aufgenommen wurde auch eine Schulung zum zukunftsfähigen Umgang mit Papier im Alltag. Der Online-Workshop richtet sich an alle Verwaltungskräfte – auch an die in den Büros des Bistums Limburg. In „Den Wald vom Büro aus schützen“ zeigt Umweltwissenschaftlerin Evelyn Schönheit am Donnerstag, 12. September, von 10 bis 11.30 Uhr Potenziale für mehr Altpapiereinsatz und vermittelt konkrete Lösungen für den Büroalltag. Beim Wald-Oasentag am Sonntag, 15. September, ist Zeit, die Schöpfung zu genießen, durchzuatmen und die Natur als Spiegel der Seele zu entdecken. Übungen und Impulse sollen helfen, den Wald als heilsamen und spirituellen Ort zu erfahren. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr die Maria-Ward-Schule in Bad Homburg.

Klimagerechtigkeit

Um Klimagerechtigkeit geht es in dem Vortrag „Fluchtursache Klimawandel“ mit Karin Zennig von „medico international“ am Donnerstag, 19. September, um 19 Uhr im Stadtmuseum Hofheim, denn die Klimakatastrophe wird mehr und mehr zur Ursache für Flucht und Vertreibung. Zu einer Klimaandacht und zum Klimastreik in Frankfurt wird am Freitag, 20. September, eingeladen. Gemeinsam mit „Fridays for Future“ wird für mehr Klimaschutz demonstriert. Nähere Infos folgen.

Familien mit Kindern sind am Sonntag, 29. September, um 15 Uhr auf der Obstwiese des Obst- und Gartenbauvereins Niederhöchstadt zum Apfel-Entdecker-Nachmittag für Familien eingeladen. Unter anderem werden Äpfel gelesen, gehäckselt und gekeltert, um daraus leckeren Apfelsaft zu machen. „Der Handabdruck macht den Unterschied! Kirchen auf dem Weg einer Kultur der Nachhaltigkeit“, so lautet der Titel einer Talkrunde am Freitag, 6. September, um 14.30 Uhr in der Evangelischen Akademie Frankfurt, Römerberg 9. Diskutiert werden Beweggründe, Chancen und Grenzen kirchlichen Engagements.

Zur Tiersegnung sind dann noch alle Zweibeiner mit ihren Vierbeinern am 8. September um 15.30 Uhr vor St. Ursula in der Altstadt von Oberursel, am 5. Oktober um 14 Uhr vor St. Marien in Bad Homburg und am 6. Oktober um 11 Uhr nach St. Katharina in Bad Soden eingeladen.

Fast alle Veranstaltungen sind mit Kooperationspartnern geplant. Vereine, Kunstschaffende, Fachleute und Organisationen sind mit im Boot. Gemeinsam sei man stärker, ist sich Schmidt sicher. So spreche man auch mehr Interessenten an. Auch habe man die Formate extra so verschieden gemacht, um möglichst viele Zielgruppen zu erreichen, denn sowohl für Schmidt als auch Korf ist klar, dass es an der Zeit ist, die Themen Soziale Gerechtigkeit und Ökologisches Überleben in Einklang zu bringen. „Das eine geht nicht ohne das andere“, sagen die Beiden. Das habe die Region schon früh erkannt und sei auch vom Regionalsynodalrat und der neuen Leitung der Region Taunus als Leitgedanke – gemeinsam-nachhaltig-gerecht - aufgenommen worden.

Alle Infos und die Anmeldung findet man auf https://taunus.bistumlimburg.de.



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