Main-Taunus (bs) – Ernst vom Dahl, ehemaliger Präses des Evangelischen Dekanats Kronberg, hat am 24. November seinen 90. Geburtstag gefeiert. Der gebürtige Westfale hat sich in verschiedenen Ehrenämtern immer für Kirche und Gesellschaft engagiert.
Hohe Ehrungen
Vom Dahl ist daher nicht nur Träger der silbernen Ehrennadel als höchste Auszeichnung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), sondern erhielt darüber hinaus den Ehrenbrief des Landes Hessen sowie das Bundesverdienstkreuz am Bande, überreicht vom ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch.
Vielfältiges Engagement
Bereits durch sein Elternhaus wurde er stark kirchlich geprägt. Seit seiner Kindheit war er Mitglied im Evangelischen Posaunenchor und in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv. Der Vater von vier Kindern (mit inzwischen 14 Enkeln und sechs Urenkeln) hat sich neben Beruf und Familie in zahlreichen kirchlichen Ehrenämtern engagiert. Seit 1961 lebt vom Dahl in Eschborn. Mehr als 40 Jahre leitete er den Evangelischen Posaunenchor der Kirchengemeinde Eschborn, in dem er bis heute noch Trompete spielt. 38 Jahre war er Mitglied des dortigen Kirchenvorstands, davon 20 Jahre als Vorsitzender. Neben der Musik setzte er sich von Anfang an besonders für die Jugendarbeit der Gemeinde ein und gründete u.a. einen Jugendkreis. Gleichzeitig war er 36 Jahre Mitglied der Dekanatssynode und darüber hinaus sechs Jahre Mitglied der Landessynode der EKHN. „Die Landessynode hat immer eine Woche getagt, für die ich von meinem Arbeitgeber damals nicht freigestellt wurde. Ich musste Urlaub nehmen. Wegen der Familie ging das dann nicht mehr und ich habe stattdessen für den Dekanatssynodalvorstand (DSV) kandidiert. Das war zeitlich besser machbar“, erzählt vom Dahl. 31 Jahre war er anschließend Mitglied des DSV und davon 20 Jahre als dessen Vorsitzender und Präses des Dekanats tätig. Neben der ehrenamtlichen Leitung vertrat er das Dekanat Kronberg u.a. in der Verbandsvertretung der Evangelischen Regionalverwaltung Oberursel sowie im Vorstand der Evangelischen Familienbildungsstätten in Hessen und Nassau sowie im Beirat der Evangelischen Familienbildung Main-Taunus.
„Kirche sollte erkennbar bleiben“
Die langjährige Erfahrung aus seiner beruflichen Tätigkeit – zuletzt als Leiter der Fertigung in der Führungsebene der Firma Günther & Co in Frankfurt mit der Zuständigkeit für über 1.000 Mitarbeitende – brachte er immer in seinen verschiedenen kirchlichen Ämtern ein. Dass Kirche sich gemeinwesenorientiert engagiert für Menschen, die Hilfe und Unterstützung brauchen, war für ihn immer wesentlich. Deshalb war er auch im Vorstand der Ökumenischen Diakoniestation Eschborn-Schwalbach und im später gegründeten Zweckverband der Diakoniestationen im Dekanat aktiv. „Die Verbindung zwischen Kirche und Kommunen ist mir wichtig. Die Tendenz, dass man die Kindertagesstätten an sie abgibt, kann aus finanziellen Gründen nötig sein, aber ich finde es nicht gut. Kirche sollte mit KiTas und ambulanter Pflege der Diakonie vor Ort erkennbar bleiben“, erklärt vom Dahl.
Familiäre Unterstützung
Sein vielfältiges Engagement für die Evangelische Kirche führt er auf die kirchliche Prägung in seiner Kindheit und Jugend zurück. Diese Sozialisation gab er auch an seine Kinder weiter, von denen zwei später Pfarrer wurden. „Ich war auch immer sehr gesund und nie im Krankenhaus. Deswegen konnte ich in jungen Jahren so viel im Beruf und im Ehrenamt arbeiten. Ohne die Unterstützung meiner verstorbenen ersten Ehefrau und ihrer Eltern wäre das damals nicht möglich gewesen“, ergänzt er.