Blühende und brummende Frühlingsboten

AckerhummelFoto: NABU

Hessen (kez) – Der Frühling naht mit großen Schritten und die ersten Insekten, wie Gartenhummel und die Blauschwarze Holzbiene, sind bereits in Hessen zu beobachten. Für sie heißt es jetzt dringend neue Energie tanken. Daher sind Schneeglöckchen und andere Frühblüher nach dem Winter ein besonders wichtiges Element im Garten. Die bunten Pflanzen sorgen nicht nur bei uns für Frühlingsgefühle und die ersten Farbtupfer, sie dienen vor allem den ersten fliegenden Insekten als lebenswichtige Nahrungsquellen. Doch der Winter endet immer früher. „Wer ersten Wildbienen und Schmetterlingen zum Saisonstart helfen will, sollte daher unbedingt Schneeglöckchen und Krokusse pflanzen. Im weiteren Frühlingsverlauf freuen sich Insekten auf Nektar- und Pollensuche über Primeln, Duftveilchen, Lungenkraut oder Buschwindröschen im Garten“, rät Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.

Pelzige Brummer auf Wohnungssuche

Mit dem März beginnt der Garten allmählich wieder zu summen und zu brummen. Hummeln und andere Wildbienen erwachen nun nach und nach aus der Winterpause und machen sich auf die Suche nach Energiequellen und geeigneten Plätzchen für den Nachwuchs. „Wer die sympathischen Pelzträgerinnen unterstützen möchte, sollte also für reichlich Frühblüher im Garten sorgen. Einen sicheren Platz für den Bienennachwuchs bietet Totholz, Hohle Pflanzenstängel und sandige Offenstellen im Garten. Hummeln freuen sich über Totholzstapel, Steinritzen oder verlassene Mauselöcher.“ Auch künstliche Nisthilfen für Wildbienen oder Hummelkästen werden gerne angenommen. Wichtig ist hier darauf zu achten, dass es sich um geeignete Modelle aus unbedenklichem Material mit austauschbaren Elementen handelt. „Bei den Nisthilfen gilt die Regel weniger ist mehr. Lieber mehrere kleine und an die jeweiligen Bewohner angepasste Elemente über den Garten verteilt anbieten, als große, imposante Bettenburgen für mehrere Arten aufzustellen. Denn in den großen Nisthilfen haben Fressfeinde, Parasiten und Krankheiten leichtes Spiel. Nach einigen Jahren sollten grundsätzlich die Elemente ausgetauscht werden, sonst steigt das Risiko, dass der Bienennachwuchs von Pilzen oder Krankheitserregern befallen wird“, rät der Landesvorsitzende.

Farbenfrohe Kälteexperten sorgen für die nötig Energie

Frühblühende Zwiebelpflanzen wie Schneeglöckchen und Krokusse sind dabei hervorragend an die noch kalte Jahreszeit angepasst. „Die Vorbereitung auf diesen frühen Austrieb startet jeweils schon im Vorjahr“, erklärt Sommerhage.

Dann nämlich sammeln Schneeglöckchen und Krokusse Kohlehydrate in Form von Stärke an und lagern sie in ihren Speicherorganen, den Zwiebeln, ein. „Mit diesen Reserven aus dem Vorjahr treibt aus der Zwiebel im nächsten Frühjahr eine neue Pflanze aus und kann um diese Jahreszeit fast konkurrenzlos die überlebenswichtigen Sonnenstrahlen aufnehmen“, so der Vorsitzende weiter.

Um bei Kälteeinbrüchen und Frost gut geschützt zu sein, besitzen viele Frühblüher zudem „Frostschutzmittel“. Schneeglöckchen lagern beispielsweise Salze ein. Diese verhindern, dass Wasser in Knollen, Trieben und Blättern gefriert.



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