„Meine Bank“ schließt Filialen

„Meine Bank“-Filiale in der Nassauer Straße in Oberursel am vergangenen Freitag: Noch ist im Schaufenster nichts von der Schließung zu lesen. Foto: gt

Oberursel (gt). Die Raiffeisenbank im Hochtaunus, auch „Meine Bank“ genannt und hervorgegangen aus der Raiffeisenbank Oberursel, schließt Ende November ihre Filiale im Ärztehaus am Bahnhof in der Nassauer Straße. Erst Anzeichen dafür gab es in der Facebook-Gruppe „Riedberger Net(t)zwerk“, in der Mitglieder von Briefen erzählten, in denen außer der Schließung der Filiale in Oberursel auch die Schließung der Filiale in Kalbach angekündigt wird.

Auf Anfrage der Oberurseler Woche bestätigte die Raiffeisenbank im Hochtaunus nicht nur diese Schließungen, sondern die Schließung sämtlichen Filialen im Geschäftsgebiet. Dafür wird am 1. Dezember ein neues Beratungszentrum in Bad Homburg eröffnet. Das Beratungszentrum soll montags bis freitags von 8 bis 22 Uhr geöffnet sein.

„Als erste Genossenschaftsbank reagiert die Raiffeisenbank im Hochtaunus mit einem neuen Beratungsmodell auf das sich seit Jahren verändernde Kundenverhalten. Weil die Kunden die Filialen des Instituts immer seltener aufsuchen und stattdessen Onlinebanking, Telefon- und Videoberatung sowie den E-Mail-Kontakt und Chats bevorzugen, werden diese Beratungsformate in Zukunft deutlich verstärkt” erklärt die Bank in einer Mitteilung. „Nicht erst seit Pandemiebeginn, seitdem aber verstärkt ist die Nachfrage in den Filialen rückläufig. Unsere Kunden greifen vermehrt zum Telefon oder nutzen die Möglichkeiten des Digital Bankings, um ihre Bankgeschäfte abzuwickeln. Dieser Trend hat sich nach nunmehr zwei Jahren Pandemie manifestiert, sodass von einer Umkehr nicht mehr auszugehen ist“, sagt Achim Brunner, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank im Hochtaunus. „Fortschreitende Digitalisierung und die Anforderungen unserer Kunden an die Vielfalt der Beratungsthemen haben uns in unserer Entscheidung bestärkt, ein Beratungscenter an unserem Hauptstandort in Bad Homburg zu etablieren, das den Kundenwünschen von heute gerecht wird.“

Achim Brunner ist es außerdem wichtig zu betonen: „Trotz der Neuausrichtung unseres Geschäftsmodells bleiben wir eine genossenschaftliche Bank, die sich ihrer Werte und ihrer Verantwortung stets bewusst ist. Engagement für die Vereine, für die Region und für unsere Mitglieder haben weiterhin höchste Priorität in unserem Hause.“ Und weiter: „Wie auch in den Jahren zuvor beweisen wir erneut, dass Ideen und Mut zur Veränderung einen entscheidenden Beitrag für ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell leisten.“

Bereits 2018 hat die Bank, damals noch als Raiffeisenbank Oberursel, ihren Firmensitz von Oberstedten nach Bad Homburg verlegt. Im folgenden Jahr fand die Umfirmierung statt. Ab Dezember wird Oberursel weder im Namen der Bank erscheinen noch eine Filiale in der Brunnenstadt haben. Übrig bleibt in Oberstedten der 2011 eingeweihte „Raiffeisenbank Oberursel Brunnen“ von Brunnenkönigin Christina I. Nach der Zukunft des Brunnen gefragt, teilt eine Sprecherin der Raiffeisenbank im Taunus mit: „Das Grundstück in Oberstedten haben wir Anfang des Jahres verkauft. Über den Verbleib von Gegenständen auf dem Grundstück oder im Gebäude kann ich daher leider keine Auskunft geben.“



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