Hofheim/Kelkheim
(kez) – Das Kuratorium der Plattform artmaintaunus freut sich bekannt zu geben, dass acht Künstlerinnen und Künstler des beachtlichen Pools von 50 Künstlerpersönlichkeiten der Rhein-Main-Taunus-Region, ausgewählt wurden, ihre eingereichten Arbeiten zur „Taunus Kunst Triennale 2“, ab dem 28. November im Stadtmuseum Hofheim, zu zeigen. „Maskenball“, hieß das Thema der Ausschreibung, welches von den Künstlern Barbara Heier-Rainer (Kelkheim), Marlies Pufahl (Liederbach), Brigitte Sterz (Hofheim), Jörg Strobel (Kelkheim), Kai Wolf (Eppstein), Heinz Wallisch (Hofheim), Petra Straß (Bad Dürkheim) und Claudia Pense (Kelkheim) künstlerisch interpretiert wird, mit Arbeiten, die seit 2020 entstanden sind, also geprägt durch die Zeit der Pandemie und ihre Folgen. Von der inhaltlich philosophischen Auseinandersetzung bis zum bissig ironischen Kommentar, Selbsthinterfragung oder Utopien für die Zukunft des Alltags reicht die Bandbreite der Werke.
Marlies Pufahl z.B. nimmt in einer Arbeit den „Maskenball“ gleich wortwörtlich aufs Korn und packt den ganzen Globus ein. Ist ein Mundschutz ein bleibendes modisches Accessoire? Wieviel Kommerz ist drumherum entstanden?, fragt augenzwinkernd Barbara Heier-Rainer. Oder hat das Merkmal dieser Zeit uns unser Gesicht genommen und führt in eine digitale, hinter dem Screen verschwundene Gesellschaft, die unsere Gefühlswelt und Identität bedroht? Dies sind die Fragen, die den Maler Jörg Strobel bewegen und zu seinen Werken führen. Brigitte Sterz betrachtet ganz sachlich Bausteine und Prozesse einer Krisensituation. Das Krisenhafte führt hier zu Weiterentwicklung, da es, laut Sterz, durch eine Kollision von Rationalität und Irrationalität zum Bruch mit dem Bekannten führt und aus den Fragmenten neue Ordnungssysteme erwachsen. Sie ist überzeugt, dass Kunst ins große Unbekannte vorstoßen kann. Vielleicht muss man den aktuellen „Maskenball“ dafür auch, zumindest zeitweise, verlassen, um eben nicht in einer „Krisenhaft“ zu enden. Claudia Pense und Kai Wolf beschäftigen sich mit dem Spannungsfeld von Stillstand und Bewegung, wobei Pense sich über ihren geologischen Ansatz mit Erschütterungsmomenten auseinandersetzt und Wolf Zustände wie „in die Zange genommen“ in kinetischen Objekten interpretiert. Heinz Wallisch setzt mit Radierungen einen Akzent auf den geschlossenen Kulturbetrieb, in welchem Werke auf Öffentlichkeit warten. Petra Straß schließlich geht den ungewöhnlichen Weg der fotografischen Selbstinszenierung und nimmt für einen Moment die Identität eines anderen Menschen an. Hierfür gestaltet sie dessen gesamte Erscheinung, mit Maske und Kostüm, welches sie selbst vor der Kamera überstreift. Maskenball oder Neuerfindung?
Fazit: In der „Krisenhaft“ erscheint die Welt, mitnichten aber die Kunst. Das hätte ja auch anders ausgehen können. Die acht artmaintaunus Künstler sind nun also Teil der Triennale Schau, welche insgesamt 28 Kunstschaffende mit meist mehreren Arbeiten im Stadtmuseum Hofheim und angrenzenden Gebäuden zeigen wird. Veranstalter sind das Stadtmuseum Hofheim in Kooperation mit dem Kunstverein Hofheim.
Taunus Kunst Triennale 2
27. November bis 19. Februar 2023
Stadtmuseum Hofheim, Burgstraße 11, Hofheim