10 000 Euro für die Arbeit des Lernbauernhofs Maurer

Hochtaunus (nl). Gesagt, getan. Bei sengender Hitze, die am Himmel des Vordertaunus hing, schwang sich Landrat Ulrich Krebs aufs E-Bike und kurvte 15 Kilometer von Wehrheim aus bis zum Lernbauernhof von Bauer Maurer in Ober-Eschbach. Krebs übernahm dort in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Taunus Sparkasse die Scheckübergabe einer 10 000 Euro hohen Spende an den Vorsitzenden des Trägervereins Lernbauernhof Rhein Main, Joachim Diesner.

Die Spende der gemeinnützigen Stiftung der Taunus Sparkasse ist dafür gedacht, den Hof von Bauer Maurer mehr und mehr zu einem Erlebnisort zu gestalten, der anschaulich landwirtschaftliches Leben vermittelt und einen Alltag zeigt, der sich dem Blick von Stadtkindern gänzlich entzieht.

Zünftig gekleidet in grünem Polo-Shirt und kurzer Radlerhose war Ulrich Krebs so ganz im Freizeitlook kaum wiederzuerkennen. Noch sympathischer und entspannter wurde sein Besuch, als er sich nach kurzem Zögern sogar darauf einließ, ein Huhn in die Hände nehmen, was nicht ganz so einfach ist, wie es auf den ersten Blick ausschaut. Doch der Landrat wollte die Bauernhofatmosphäre mit allem Drum und Dran erleben.

Das bedeutete, das flüchtige Federvieh mit einer Hand beherzt zu packen und mit der anderen dafür zu sorgen, dass Flatterhaftigkeit unmöglich wird. Seit 20 Jahren schon ist es möglich, auf dem Lernbauernhof der Familie Maurer vorbeizuschauen und sich Hühner, Kühe, Schweine einmal von Nahem anzusehen. Es soll jedes Jahr schließlich mehr und mehr Kinder geben, die Bauernhöfe höchstens aus Animationsfilmen, aber nicht live kennen.

Am Bienäcker 3 in Ober-Eschbach hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Mittlerweile gab es auf dem Bauernhof einen Generationenwechsel. Denn Thomas Maurer hat seinen Vater abgelöst und leitet nun zusammen mit seiner Partnerin Fabienne Raab, einer studierten Landwirtschaftswissenschaftlerin, den Hof. Es ist zugleich auch ihr Lebensmittelpunkt mit ihren zwei kleinen Kindern.

Die beiden erzählen, dass 2019 schätzungsweise rund 4000 Besucher bei ihnen waren. Seit Gründung des Lernbauernhofs waren es in etwa 75 000 Kinder. Bis vor ein paar Jahren konnten die kleinen und großen Besucher noch erleben, wie gemolken wurde und wie die warme Milch in die dafür vorgesehenen Tanks floss. Mittlerweile wurden die Milchkühe abgeschafft.

Mit einem Lächeln auf den Lippen erinnert sich Bauer Maurer Senior, was seine kleinen Gäste oft mit großen Augen staunen ließ: nämlich, dass die Milch auf dem Bauernhof nicht mit derselben Temperatur wie im Supermarkt zu kaufen war, sondern warm aus dem Euter kam.

!Wer den Lernbauernhof Maurer besuchen möchte, muss sich per E-Mail an buchung[at]lernbauernhof-rhein-main[dot]de anmelden. Für private Einzelbesucher hat der Hof von 9 bis 17 Uhr sein Gelände geöffnet. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.lernbauernhof-rhein-main.de/besuch.htm.



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