Stadtführungen gibt es jetzt auch in Spanisch und Koreanisch

Am Malerwinkel macht die kleine Gruppe halt für ein Foto (v. l.): Steve Schwab (Stadtmarketing), Hugo Casallo, Antje Runge, Hyunsun Sohn, Dungyon Shin, Kyungsok Koh. Foto: gt

Oberursel (gt). Oberursel ist eine internationale Stadt, und eine Statistik auf der städtischen Webseite zeigt, dass die am stärksten vertretene Staatsangehörigskeitsgruppe unter den ausländischen Einwohnern die Koreaner sind. Diese Bevölkerungsgruppe von immerhin 900 Personen hat seit vergangenem Samstag nun die Möglichkeit, bei einer Führung in ihrer eigenen Landessprache mit dem neuen Stadtführer Dungyon Shin mehr über Oberursels Altstadt zu lernen. Der 20-jährige ist in Deutschland geboren und studiert derzeit auf Lehramt an der Goethe-Universität in Frankfurt. Über einen Lehrer an der Frankfurter International School, wo er vor einigen Jahren ein Praktikum absolvierte, erfuhr er von der Suche nach neuen Stadtführern.

Ebenfalls neu im Touristikangebot der Stadt sind Stadtführungen auf Spanisch, denn auch wenn verhältnismäßig wenig Spanier in Oberursel leben, andere Einwohner, wie der neue Stadtführer selbst, kommen aus Lateinamerika. Hugo Casallo wurde vor 44 Jahren in Peru geboren und zog vor 16 Jahren nach Oberursel. Der Psychologe und Betreuer für Menschen mit Behinderungen wurde von der Leiterin des Vortaunusmuseums, Renate Messer, vermittelt. Er würde auch gerne andere Führungen, etwa in der St.-Ursula-Kirche, auf Spanisch anbieten.

Bürgermeisterin Antje Runge zeigte sich glücklich darüber, dass die neuen Führungen anfingen. Sie betonte, wie wichtig es sei, die Geschichte der Stadt weiter zu vermitteln. Hugo Casallo bestätigte, dass die Geschichte wichtig sei, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Für ihn ist Oberursel eine ruhige Stadt für Familien, die auch eine Metropole in der Nähe haben wollen. Viele der Einwohner aus Lateinamerika seien wegen des Handelsplatzes oder des Flughafens hierher gekommen, erklärte er.

Als Gast am Samstag dabei war Generalkonsul Kyungsok Koh des Konsulats der Republik Südkorea mit seiner Frau Hyunsun Sohn. Er erzählte, dass 300 000 Touristen jedes Jahr nach Frankfurt kommen. Vielleicht werden einige von ihnen dann zukünftig an den Führungen in Oberursel teilnehmen.

Weiteren Gäste für die Führungen hatten nicht den Weg zum Museumshof gefunden, und so startete die kleine Gruppe mit der Führung und dem ersten Halt am St.-Ursula-Brunnen. Dungyon Shin führte anschließend die Gruppe zum historischen Rathaus, zur St.-Ursula-Kirche, zur alten Stadtmauer und anschließend über die Bleiche am Apfelweinbrunnen und Fastnachtsbrunnen vorbei zurück zum Marktplatz, wo die Führung bei den Stolpersteinen am Feinberghaus endete.

!Die neue Führungen in spanischer und koreanischer Sprache können per E-Mail an tourismus[at]oberursel[dot]de angefragt werden. Führungen auf Englisch und Französisch sind ebenfalls möglich. Die Stadtführungen auf Deutsch finden immer am ersten Samstag im Monat statt.



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