Sanierungsarbeiten dauern noch an

Oberursel (ow). Seit Mai diesen Jahres wird die Fassade des Vortaunusmuseums auf Grundlage der Ergebnisse von bautechnischen Untersuchungen saniert. In einem ersten Bauabschnitt wird seitdem fachmännisch und unter denkmalschutzrechtlichen Gesichtspunkten das sichtbare Fachwerk erneuert. Hierbei werden unter anderem beschädigte Hölzer entfernt und durch gesunde Holzteile ersetzt. Wo die Gefache durch die temporär fehlenden Holzbauteile keinen Halt mehr haben oder in der Vergangenheit nicht fachmännisch hergestellt wurden, werden diese komplett entfernt und mit Lehmsteinen ausgemauert, anschließend werden die Gefache wieder verputzt.

„Das Vortaunusmuseum gehört zu den Vorzeigefällen der historischen Altstadt von Oberursel, die an vielen Stellen von schönem Fachwerk geprägt ist. Wir wollen als Stadt mit gutem Beispiel vorangehen und die historische Bausubstanz durch die Sanierung erhalten. Und was eignet sich hierfür besser als ein Museum, das auch die Baugeschichte lebendig hält“, sagt Bürgermeisterin Antje Runge.

Bei der Sanierung von Fachwerkhäusern kommt es häufig zu nicht planbaren Situationen, die Verzögerungen mit sich bringen – trotz guter Planung und gewissenhafter Vorbereitung. Alte Fachwerkhäuser geben gerne erst nach der Entfernung vieler Farbschichten, der Wegnahme von Verbretterungen oder der Öffnung einzelner Bauteile ihr wahres Aussehen preis. Manchmal ist die historische Bausubstanz erstaunlich gut erhalten, manchmal haben die vergangenen Jahrzehnte aber auch deutliche Spuren am Gebäude hinterlassen. Da macht die Fachwerkfassade des Vortaunusmuseums keine Ausnahme. Bei den im Frühsommer begonnen Arbeiten, stellte sich im Juni heraus, dass mehrere Balkenköpfe an der Südostseite in der Ebene zwischen Erd- und Obergeschoss stark beschädigt sind.

Mit Hilfe von statischen Berechnungen und unter Berücksichtigung von denkmalschutzrechtlichen Gesichtspunkten wurde die entstandene Situation bewertet und ein Sanierungskonzept erstellt. Diese zusätzliche „Baustelle in der Baustelle“ hat etwa ein Vierteljahr in Anspruch genommen. Mittlerweile sind alle Balken an dieser Gebäudeseite repariert, betroffene Gefache mit Lehmsteinen ausgemauert und die Verputzarbeiten im Gange.

Die Zimmerer sind inzwischen auf der Seite zum Marktplatz tätig und legen auch hier die schadhaften Balken zunächst frei, um diese anschließend so zu reparieren, dass diese viele Jahrzehnte lang halten werden. Aktuell ist die Schwelle im Erdgeschoss links des Haupteingangs im Fokus der Sanierungsarbeiten. Hier wird der gesamte Balken ausgetauscht.

Die Stadt hofft nun, dass die Arbeiten ohne größere Überraschungen fortgeführt werden können. Diese werden aber sicherlich noch bis Sommer 2024 andauern.



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