Rund 50 Veranstaltungen werden gefördert Rund 50 Veranstaltungen werden gefördert

Von Jürgen Streicher

Oberursel (ow). Mehr als 100 000 Beifall spendende Zuschauer, das ist zusätzliche Musik in den Ohren all jener, die zur Erfolgsbilanz des Kultur- und Sportfördervereins Oberursel (KSfO) im vergangenen Jahr beigetragen haben. Im Basislager „Kulturcafé Windrose“ hat der KSfO jetzt noch einmal einen Blick zurück und vor allem einen Blick nach vorne geworfen. Im laufenden Jahr wird der Verein etwa 50 Veranstaltungen unterstützen, dies wurde bei der Vorstellung des Programms 2025 verkündet.

Vom durchschlagenden Erfolg der Premiere einer Musical-Komödie im Sommer 2023 mitten in der Stadt auf dem Rathausplatz zwischen Stadthalle und Rathaus wird auch heute noch begeistert gesprochen. Und von der Wiederholung im Jahr darauf. Es war das, was man gebraucht hat nach dem endgültigen Aus des einstigen kulturellen Flaggschiffs „Theater im Park“ im Jahr zuvor. Der kleinere Ersatz für das gestrichene Theater war aus Sicht der Veranstalter ein echter „Knaller“ – wegen der Akteure auf der improvisierten „Freilicht-Bühne“ und vor allem wegen des begeisterten Publikums auf dem Rathausplatz, das mit Applaus nicht geizte und mehr davon forderte. Und am Ende noch das aufgestellte Spenden-Schweindl freigiebig mit fast 4000 Euro füllten, denn die Show war ja kostenlos fürs Volk.

Kultur an der Basis und das möglichst vom Feinsten, es könnte ein Motto sein, das der KSfO und alle Akteure darin verfolgen. Für kleines Geld bitteschön, denn allzu viel hat der eingetragene Verein nicht zu vergeben. Von der Stadt gibt’s derzeit einen jährlichen Zuschuss von 110 000 Euro und dieser musste im Dezember 2023 schon schwer verteidigt werden, als ausgerechnet die Oberurseler Bürgergemeinschaft (OBG) angesichts der klammen Stadtkasse eine Kürzung des Etats um rund 30 Prozent durchsetzen wollte. Weil der KSfO aber „essentielle Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Stadt“ habe, wurde der OBG-Antrag im Stadtparlament zurückgewiesen.

Jahresbuget von 215 000 Euro

Die 110 000 Euro stehen auch für dieses Jahr im Etat, insgesamt umfasst er 215 000 Euro. Laut KSfO-Geschäftsführer Martin Krebs dürften etwa 60 000 Euro an Sponsorengeldern dazukommen, der Rest soll mit Einnahmen aus Eintrittsgeldern gedeckt werden. Beim Neujahrskonzert etwa würde stets Gewinn gemacht. Trotzdem: „Wir brauchen private Sponsoren, Firmen, institutionelle Unterstützer“, so der Vereinsvorsitzende Bernd Lienhard. Die Unterstützung aus der Bürgerschaft für das Gesamtprojekt KSfO sei „riesig“, schiebt er schnell hinterher, das habe er noch nie so in anderen Städten erlebt. Der KSfO sei „ein Stück Bürgergesellschaft“, betont dessen Stellvertreter Dr. Hans-Werner Dildei, bei derzeit etwa 125 Vereinsmitgliedern sei aber wie bei potenziellen Firmen-Sponsoren durchaus noch Luft nach oben. Die Werbung um mehr fördernde Mitglieder klingt da deutlich durch.

Es war ein „in der Republik einzigartiges Konstrukt“, so Lienhard, als vor knapp 30 Jahren jener Kulturförderverein gegründet wurde, der ein paar Jahre danach um die Sparte Sport erweitert wurde, wodurch das noch heute gültige und allgemein bekannte Kürzel KSfO als Marken-Logo entstanden ist. Möglichst unabhängig von der Politik sollte die städtische Kulturförderung werden und gleichzeitig die Stadt finanziell entlasten, sie sollte breiter aufgestellt und professionalisiert werden. Aufgabe des Vereins: Organisation eigener Veranstaltungen und finanzielle Unterstützung der veranstaltenden Vereine in der Stadt.

Neuauflage der Schultheatertage

Ein „finanzielles Sicherheitsnetz“ zu knüpfen, stellt noch immer die Hauptaufgabe dar. Im Jahr 2025 geht es um etwa 50 Projekte, die es zu stemmen gilt, zu 80 Prozent geht es dabei um Aktivitäten örtlicher Kultur- und Sportvereine.

Die Vereine bekommen Zuschüsse für ihre Veranstaltungen, wichtig sind vor allem die gestellten Ausfallbürgschaften, das finanzielle Sicherungsnetz. Selbst als Veranstalter tritt der KSfO bei der Musical-Theater-Produktion auf dem Rathausplatz auf. Zum dritten Mal wird Regisseurin Louise Oppenländer die Inszenierung übernehmen, was das geneigte Publikum erwarten kann, soll im Frühjahr vorgestellt werden, kündigt KSfO-Geschäftsführer Martin Krebs an. Vom einstigen „Theater im Park“, das zuletzt im Park der Klinik Hohe Mark stattfand, ist inzwischen kaum mehr die Rede. „Der finanzielle Aufwand, das ging bei allen Unsicherheiten nicht mehr, da mussten wir den Stecker ziehen“, so Bernd Lienhard. Die beliebten Schultheatertage mit dem Gymnasium Oberursel und Feldbergschule indes werden neu aufgelegt, auch die Oberurseler Literaturtage im Spätherbst sind wieder geplant. Und natürlich „Jazz meets Mühle“ am Pfingstmontag entlang des Mühlenwanderweges, ein Termin, der bei vielen Fans aus der gesamten Region im Kalender steht.

Das Afrika-Festival ist seit einigen Jahren fester Bestandteil und zugleich auch eines der Highlights des (vom KSfO geförderten) Orscheler Sommers.Foto: js

Der Orscheler Sommer ist die größte Veranstaltungsreihe, die jährlich vom KSfO mit gefördert und auch durch eine Ausfallbürgschaft finanziell abgesichert wird.Foto:js

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