Neujahrsempfang der Werte: Demokratie, Bildung, Kultur

Der Rathaus-Sitzungssaal ist gut besucht beim Neujahrsempfang der SPD. Foto: bg

Oberursel (ow). Beim SPD-Neujahrsem-pfang ging es um die Verteidigung der Demokratie, den Zusammenhalt in der Gesellschaft, die Weiterentwicklung von Oberursel bei schwieriger Kassenlage und die Förderung von Kunst und Kultur. Mit großer Resonanz: Der Rathaus-Sitzungssaal war gut gefüllt. Mit politischer Prominenz, darunter die frischgebackene Staatssekretärin Katrin Hechler, die Landtagsabgeordnete Elke Barth, Stefan Wetzel, der Unterbezirksvorsitzende der SPD, Katja Adler (MdB), und zahlreiche Stadtverordnete.

Daneben nutzten die zahlreichen Gäste aus der gesamten Stadtgesellschaft den Empfang zum Austausch und Small-Talk. Als Empfangskomitee standen am Eingang Bürgermeisterin Antje Runge und Sebastian Imhoff, der Vorsitzende der Partei, und begrüßten die Ankommenden per Handschlag. Imhoff fasste sich in seiner Begrüßung kurz. Die Zeiten seien gerade sehr schwierig. Krieg, Terror und der Klimawandel zwängen viele Menschen zur Flucht, weltweit. Er hob den Zusammenhalt der Oberurseler hervor. Über 3000 Menschen hatten sich kürzlich auf dem Epinay-Platz versammelt, um gegen Rechts zu demonstrieren. Darunter viele, die zum ersten Mal auf einer Demo waren, geschockt durch die Pläne, Menschen zu vertreiben, die bei einem geheimen Treffen in Potsdam geschmiedet wurden. Das mache ihm Mut, sagte Imhoff: „In Oberursel ist kein Platz für Hass und Hetze, wir lassen uns nicht spalten. Nie wieder ist jetzt. Wir müssen an Lösungen für die herausfordernden Aufgaben arbeiten und wieder Lust auf Demokratie machen. Es lohnt sich, für unsere Werte einzustehen.“

In der Oberurseler Stadtpolitik ist einiges im Umbruch. Die Zeiten sind herausfordernd, gerade für die Politiker am Ort. Antje Runge sprach zum Thema „Oberursel nachhaltig und zukunftssicher gestalten“ und führte aus: „Klimaschutz wird in ein zentrales Thema in der Stadt sein. Dazu gibt es Projekte wie den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden, Bürger-Solarberatungen durch die Lokale Klimainitiative (LOK), und es wird an einer kommunalen Wärmeplanung gearbeitet.“ Die Folgen des Klimawandels hätten gerade viele Menschen beim Starkregenereignis im vergangen August direkt zu spüren bekommen.

Mit vielen Betroffenen habe es „Vor-Ort-Termine“ gegeben, zudem habe es eine Priorisierung und Überprüfung der Maßnahmen im Klimaanpassungskonzept gegeben. Beim Thema „Zukunft Innenstadt“ seien einige Maßnahmen bereits umgesetzt worden, wie die Pergola auf dem Epinayplatz. Im Frühjahr solle eine Bepflanzung und Aufstellung von Spielgeräten folgen. Ebenso die „Pocket Parks“ am Platz der Hospitalkirche und die Anlage von „Ursel-Gärten“. Dadurch solle – auch durch Beteiligung der Bevölkerung – ein Grüner Weg vom Bahnhof bis zur Bleiche entstehen. „Für die Innenstadt hat die Entwicklung des Rathausareals eine herausragende Bedeutung“, sagte die Bürgermeisterin. Sie sei in Gesprächen mit der Nassauischen Heimstätten GmbH und hoffe, dass es im Spätsommer zur einer guten Entscheidung für Oberursel komme, für die Innenstadt und das Rathaus. Eine große Herausforderung bleibe die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, einem wichtigen Standortfaktor. Hier hofft Antje Runge dass die Bebauungsplanverfahren Mutter-Teresa-Straße und Lenaustraße weitergeführt werden. Die Gewerbesteuereinnahmen Oberursels entwickelten sich positiv, fand Runge. „In den neuen Bürokomplex „Townus“ an der Frankfurter Landstraße werden außer der Polizei weitere Unternehmen wie die BCA AG, die Curentis AG einziehen, und auch VDE werde nach Oberursel kommen. Das alles werde den Wirtschaftsstandort Oberursel stärken. Die Digitalisierung schreite weiter voran. „Außer dem Ausbau einer flächendeckenden Glasfaserinfrastruktur bis 2030 werden die Online-Dienstleistungen im Rathaus vorangetrieben. Beteiligung, Transparenz und Teilhabe liegen mir am Herzen, als wichtige Voraussetzungen für eine funktionierende Demokratie.“ Das Engagement der Vereine und vieler Akteure sei in Oberursel ungebrochen, stellte sie fest und bedankte sich bei den vielen Menschen, die sich ehrenamtlich zum Wohle für Oberursel und den Zusammenhalt in der Stadt einsetzten.

Würdiger Preisträger VHS

Traditionell verleiht die SPD Oberursel beim Neujahrsempfang den „JaKOB“ – den Jahreskunstpreis Oberursel. Die Trophäe wurde diesmal von den „Kunsttätern“ gestaltet. Andreas Hett leitet das Projekt, bei dem straffällig geworden Jugendliche ihre Arbeitsstunden in einer Kunstwerkstatt absolvieren. Überreicht wurde die Glasplatte mit kunstvoll arrangierten Specksteinen darauf an den diesjährigen Preisträger, die VHS Oberursel. Zur Preisverleihung waren der Leiter der VHS Hochtaunus, Carsten Koehnen, und der Vorsitzende des Trägervereins „Pro Volkshochschule“ – Bildung und Kultur im Hochtaunus“, Manfred Gönsch, und seine Stellvertreterin Gabriele Lober-Sies erschienen. Mit der Auszeichnung ist auch ein Preisgeld in Höhe von 250 Euro verbunden.

Unter der Leitung von Carsten Koehnen gehört die relativ kleine VHS, die seit mehr als 75 Jahren in Oberursel besteht, zu den Top 10 in Hessen. Im 300. Geburtsjahr von Immanuel Kant ist die wichtige Bildungseinrichtung ein würdiger Preisträger. Mit der Kant’schen Aufforderung „Habe Mut Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen“, steht die VHS Hochtaunus für „Zukunft im Kopf“, lebenslanges Lernen, Bildung und Kultur für alle.



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