Ausstellung im „Doppelpack“

Dieses bunte Werk ist nur eins von vielen Arbeiten, die Andreas Hett gemeinsam mit seiner Tochter Annabel in der Galerie Artlantis ausstellen wird. Foto: Galerie Artlantis

Bad Homburg (hw). Eine ganz besondere Ausstellung erwartet die Besucher der Galerie Artlantis, Tannenwaldweg 6, ab Samstag, 1. Februar. Das Künbstlerduo Andreas und Annabel Hett – Vater und Tochter – präsentieren gemeinsam ihre Werke.

Andreas Hett arbeitet als Künstler und Kunsttherapeut seit über 25 Jahren in Oberursel und begründete im Hochtaunuskreis und darüber hinaus bleibende künstlerische Institutionen. Vor allem bekannt ist er durch die Gründung und Leitung der Bildhauerwerkstatt Kunsttäter in Oberursel, wo er seit 2000 unterschiedliche Menschen künstlerisch und therapeutisch begleitet. Hier fing seine Tochter Annabel Hett mit sieben Jahren an, erste künstlerische Erfahrungen zu sammeln und wurde von der Teilnehmerin zum festen Teil des Teams der Kinderkunstangebote der Kunsttäter.

Von 2015 bis 2023 folgten für Annabel viele Jahre im Ausland, sie lebte in Kanada, Aus-tralien, Neuseeland und Dänemark. Sie besuchte auf dem Weg die Freie Kunstschule „LungA“ in Seyðisfjörður in Island. Diese Jahre waren prägend und formend und hatten einen aktiven Einfluss auf ihren künstlerischen Ausdruck, der sich viel mit Transformation, Bewegung und Sprache befasst, vor allem in Form von Wasser, das auf den Reisen fast immer allgegenwärtig war. Aktuell lebt Annabel in Berlin und studiert Textil- und Materialdesign an der Kunsthochschule Weißensee Berlin.

Der jahrzehntelange künstlerische und therapeutische Austausch in den vielfältigen Berufsfeldern von Andreas und die unzähligen Begegnungen mit Menschen aller Altersgruppen hinterließen nachhaltig Spuren in seiner Kunst. Unverkennbar vor allem in seinen Filmen, die sich oft mit den Themen Älterwerden und Tod auseinandersetzen. Auch in seinen Plastiken, die hier zu sehen sind, spiegelt sich das Thema Endlichkeit immer wieder. 2026 will Andreas einen neuen Weg beschreiten und nach Rävemåla in Schweden ziehen, wo er schon seit elf Jahren ein zweites Zuhause hat, um sich dort nur noch der Kunst zu widmen, ohne Kunsttäter. Die Ausstellung soll ein Startschuss dafür sein. Für Vater und Tochter steht ein neues Kapitel, ein künstlerischer Umschwung, vor der Tür. Für Andreas der Umzug aus seiner Heimatstadt nach Schweden mit dem Blick auf die eigene Kunst. Für Annabel das Studium in Berlin mit dem Ziel, sich danach eine künstlerische Selbstständigkeit in Dänemark aufzubauen. Die Ausstellung ist sowohl das Schließen als auch das Öffnen eines neuen Kapitels und der künstlerische Dialog zwischen zwei Generationen, zu der die Ausstellung einlädt.

Annabel zeigt unterschiedliche Werke, unter anderem eine großformatige Textil-Installa-tion, welche frei im Raum hängt, aber auch einige Videos und kleinere Wandinstallationen. Die Werke befassen sich mit Materialität, Strukturen und dem Thema der Transforma-tion.

Andreas zeigt neben experimentellen Videoarbeiten und einer preisgekrönten Dokumentation zum ersten Mal große Plastiken aus Acrylglas, die ausgehend von Holzfund-stücken, die ergänzt mit LED-Lichtakzenten eine Verbindung zwischen Natur und Technik eingehen und darüber ein neues Leben bekommen. Gemäß der Idee, Licht ist Leben und gibt uns Leben.

Die Ausstellung ist vom 1. bis zum 28. Februar in der Galerie Kunstverein Artlantis, Tannenwaldweg 6, von 11 bis 18 Uhr zu sehen.

Zur Eröffnungsfeier am Freitag, 31. Januar, um 20 Uhr spielen die zwei aus Kopenhagen stammenden Musiker Kristoffer Højkvist und Matias Milling. Kristoffer Højkvist singt zu seiner Gitarre Lieder über sein Leben, in denen häufig Hoffnung und Humor wie in einem trojanischen Pferd von Melancholie versteckt sind. Die Musik von Matias Milling bewegt sich in einem abstrakten Bereich in der Peripherie von Ambiente und Rockmusik.



X