Fantastische Stimmung bei der HEDA-Fastnachtsshow

Oberhöchstadt (pit) – Jux und Dollerei, Spaß und jede Menge Frohnatur. Das waren die Hauptattribute, mit denen die zweite HEDA-Fastnachtsshow glänzte. Und das von der ersten Minute an. Denn für den absolut flotten Auftakt sorgten alle Garden gemeinsam als sie durch den Saal schnurstracks auf die Bühne zogen, um im fliegenden Wechsel ihre hervorragend einstudierten Choreographien zu zeigen. „Einen großen Applaus für unsere Garden“, war somit eine Aufforderung durch Moderator Christoph Müller, die im Grunde gar nicht nötig gewesen wäre. Denn der Funke war bereits entzündet. Die im Saal, dem HEDA-Gedanken folgend, getrennt sitzenden Männer und Frauen waren nun bestens auf das „Feuerwerk der guten Laune“ eingestimmt, zu dem auch die „zweitschönste Frau aus Oberhöchstadt“ einen Großteil beitrug, die kurz danach zu dem Evergreen „Für dich soll‘s rote Rosen regnen“ in einem knallroten engen Kleid und mit blonder Perücke durch den Saal auf die Bühne tänzelte: Steffen Schmidt. Ein ganz besonderer Knaller war aber auch schon der nächste Programmpunkt, als Bauchredner Querenhein mit seiner ganz speziellen „Dame von Adel“ auftrat. Herzlich lachen konnte das Publikum über die Einblicke in das Leben der verarmten 95-Jährigen, über die sich der Herr, der ihr die Stimme lieh, jedoch schrecklich fremdschämte. Schon Leistungssport-Charakter hatte der anschließende, hervorragend dargebotene Marsch, den die Große Garde zeigte, bevor „Die 3 lustigen 4“ in die Steinzeit entführten. Mit Hinweis auf die in Fell und Leder gewandete Horde erläuterte die Stimme aus dem Off mit Blick auf seine vorherige Schöpfertätigkeit: „Da seht ihr, was ich im Vollsuff angerichtet hatte.“ Doch immerhin hatten diese Urmenschen schon das Wichtigste mit auf den Weg bekommen, denn als sie mit der Gabe des Sprechens gesegnet wurden, fielen die geschichtsträchtigen Worte: „Ei Gude, wie?“ und „Das Äppelsche muss ins Bembelsche“. Doch traurig stellte die Stimme aus den Lautsprechern fest: „Während der Rest der Welt sich weiterentwickelt, blieb diese Schöpfung, wie sie war.“ Als beweisträchtige Szenen dienten die humorvollen Showeinlagen zu „YMCA“ oder der Auftritt von Frankenstein und Michael Jackson. Regelrecht atemberaubend war der Auftritt des Männerballetts „Pink Tigers“, der einzigen schwulen Showgarde ganz Hessens. Die zu einem Potpourri von Jackson-Songs dargebotenen Tänze waren derart von Akrobatik und Tempo geprägt, dass es kein Wunder nahm, dass die Jungs Standing Ovations erhielten –und sich nach kurzer Verschnaufpause mit einer Zugabe wiederum bedankten. „Eine super Leistung“, sprach Steffen Schmidt allen Anwesenden aus den Herzen. Gleich darauf ging es weiter mit der Maxi Garde des Clu-Ge-Hu aus Weißkirchen. In herrliche Kostüme gewandet, bestachen die Mädels beim „Pfauentanz“ durch malerische Posen in einer poetischen Choreographie. Weniger Optik als Schlappmaul und Kalauer waren die bestechenden Merkmale von Olga Orange, die mit heller Freude Zwerge und Hasen im Publikum ausmachte. Mit Blick auf die dörfliche Gemeinschaft wollte sie es genau wissen: „Es heißt doch: Liebe vergeht, Hektar besteht. Ist das immer noch so?“ Darauf erklang ein vielstimmiges „Ja!“, gefolgt von der bissigen Bemerkung Olgas zu einem der Narren: „Um dich loszukriegen hat’s einige Bauplätz‘ gebraucht“, was sowohl Angesprochener als auch Publikum mit einem herzlichen Lachen quittierten. Und so kalauerte sich die „Dame“ im Dirndl durch die Reihen, bis die Reihe an der Großen Garde als Rennfahrerinnen war. „Sie sind schnell und können tanzen“, kündigten die Moderatoren an und die Tänzerinnen lieferten zu „Mama Laudaaa“ den flotten Beweis. Schön anzusehen war auch „Flashmob der 80er“ mit dem die „Fichteschneggscher“ in die unendlichen Weiten des Weltraums entführten, bevor die „nicht muskulösen und durchtrainierten aber lustigen Dalles Dreamboys“ ein ganz eigenwilliges getanztes Porträt vom Leben auf dem Bauernhof tanzten. Als Zugabe diente hier zum Entzücken aller ein Tanz, den sie zur Titelmelodie von Peter Lustigs „Löwenzahn“ aufführten.

Fast schon überraschend war damit das Ende eines ebenso abwechslungsreichen wie lustigen und tempogeladenen Programms erreicht und alle Aktiven zeigten sich fürs Schlussbild noch einmal auf der Bühne. Doch da die Oberhöchstädter durchaus zu feiern verstehen, fing damit der gesellige Teil des Abends erst an. Ob sich dann Männlein und Weiblein wieder durchmischen durften, und wenn ja, wie das wohl geendet hat, wird an dieser Stelle jedoch nicht verraten.



X