Anträge in Vorbereitung der nächsten Stadtbus-Ausschreibung

Kronberg (pu) – In Vorbereitung der näherrückenden Stadtbus-Ausschreibung stehen in der Stadtverordnetenversammlung gleich zwei themenbezogene Anträge auf der Tagesordnung. Mit Blick auf eine bessere Linienbusanbindung für Senioren trägt der Seniorenbeirat die Bitte an den Magistrat der Stadt Kronberg heran, zu prüfen, ob zum einen die Wilhelm-Bonn-Straße in die Fahrroute der Line 85 des Anruf-Sammel-Taxis (AST) eingebunden werden kann. Für diesen Punkt ist breite Zustimmung der Stadtverordneten zu erwarten, nachdem die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) mit achtmal „Ja“ bei einer Enthaltung ihre Empfehlung dafür gaben. Im Kultur- und Sozialausschuss hieß das Ergebnis: einstimmige Zustimmung bei zwei Enthaltungen.

Zum anderen wünscht der Seniorenbeirat die Prüfung, ob das Altkönigstift und der Rosenhof auch am Wochenende, insbesondere sonntags, mit den öffentlichen Bussen der Stadt angefahren werden können. Entsprechende Gespräche mit der Betriebskommission und dem Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) sollen geführt werden, um die Anbindung für Senioren zu verbessern. Dies befürworteten sechs ASU-Mitglieder bei drei Enthaltungen. Da der Kultur- und Sozialausschuss diesen Antrag nicht nach Punkten getrennt abstimmte, gilt auch hierzu einstimmige Zustimmung bei zwei Enthaltungen.

Seniorenbeiratsvorsitzende Brigitte Bremer begründete den Vorstoß damit, die älteren Bewohner im Malerviertel, speziell in der Wilhelm-Bonn-Straße, seien in ihrer Mobilität eingeschränkt, da durch die Hanglage des Kronthals der Weg zur nächstgelegenen Bushaltestelle, beispielsweise „Berliner Platz“, sehr beschwerlich sei. Des Weiteren sind nach Kenntnis des Seniorenbeirats das Altkönigstift (circa 620 Bewohner, circa 300 Mitarbeiter) und der Rosenhof (circa 300 Bewohner und circa 150 Mitarbeiter) am Samstag nur vormittags mit der Linie 71 erreichbar, am Sonntag fahre dieser Bus nicht. Die nächste Bushaltestelle für die Bewohner des Altkönigstifts (Linie 261) mit einer Verbindung zum Bahnhof liege fußläufig 30 Minuten entfernt. Für die Bewohner des Rosenhofs sei die Lage noch schwieriger, sie müssten die gesamte Strecke zu Fuß gehen. Das Durchschnittsalter der Bewohner liege bei ungefähr 86 Jahren. Gerade auf die ältere Bevölkerung wird eingewirkt, im höheren Alter nicht mehr mit dem Auto zu fahren. Für Angestellte schafft man Anreize beim Thema Individualverkehr, um den Arbeitsplatz attraktiv zu machen. Es gebe beispielsweise Jobtickets, argumentierte Bremer. Zur Hauptbesuchszeit am Sonntag seien beide Altenheime nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Hinzu komme die sehr schwierige Parkplatzsituation am Rosenhof.

FDP-Antrag

Die FDP-Fraktion hat sich ebenfalls zur Busanbindung der Seniorenresidenzen Gedanken gemacht. Die Liberalen werben dafür, in der nächsten Stadtbusausschreibung den Linienbetrieb für die Anbindung der Seniorenwohnheime Rosenhof und Altkönigstift am Wochenende zu verlängern. Dafür gab es im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) eine knappe Mehrheit mit drei „Ja“-Stimmen bei zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen; im Kultur- und Sozialausschuss waren es vier „Ja“-Stimmen bei zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen. Der Vorschlag der FDP, zur Finanzierung im Gegenzug den Stadtbus um eine Linie zu reduzieren, fand in beiden Gremien keine Zustimmung.



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