Bravouröser Saisonausklang mit dem Landesjugendsinfonieorchester

Das Landesjugendsinfonieorchester Hessen unter Leitung seines Chefdirigenten Nicolás Pasquet begeisterte im Festsaal des Altkönig-Stifts mit Gustav Mahlers fünfter Sinfonie.

Foto: Boss Henrichsen

Kronberg (pf) – Mit einem überwältigenden Konzert ging am Samstagnachmittag im Festsaaal des Altkönig-Stifts die Saison 20017 / 2018 der Reihe „Klassik in Kronberg“ zu Ende. Mit atemberaubender Intensität spielte das Landesjugendsinfonieorchester, über hundert der besten jungen Musikerinnen und Musiker Hessens, unter der Leitung ihres Chefdirigenten Nicolás Pasquet, die fünfte Sinfonie von Gustav Mahler.

Unter ihnen befanden sich auch einige, deren musikalische Entwicklung die treuen Konzertbesucher im Altkönig-Stift miterlebt haben. Sie erhielten oder erhalten noch Unterricht im Emanuel Feuermann Konservatorium der Kronberg Academy. Bei den zweimal jährlich stattfindenden Konzerten des Konservatoriums standen sie im Laufe der Jahre regelmäßig als Solisten auf der Bühne, einer von ihnen erst beim diesjährigen Jahreskonzert am 4. Juni.

Wegen der Unwetter am vorangegangenen Wochenende, die auch im Altkönig-Stift heftige Schäden verursachten, der Regenfälle in den folgenden Tagen und der unsicheren Wetterprognosen für das Wochenende fand das Konzert nicht wie ursprünglich geplant open air im Park statt. Eine richtige Entscheidung von Stiftsdirektorin Thekla Thiede-Werner, zumal das unmittelbare Erlebnis der Klangfülle im Saal den Zuhörerinnen und Zuhörern buchstäblich unter die Haut ging, sie erfasste und zutiefst berührte – von den ersten düster-verhaltenen Fanfarentönen der Solotrompete bis hin zum mächtigen Tuttiakkord, mit dem in einem mitsichreißenden Taumel die Sinfonie endet. Für ein so großes Orchester in voller Besetzung mit Violinen, Bratschen, Celli und Kontrabässen, Flöten, Oboen, Klarinetten und Fagott, Hörnern, Trompeten, Posaunen und Tuba, Schlagwerk, Pauken, Trommeln, Becken und Harfe war die Bühne des Festsaals trotz großzügiger Erweiterung immer noch fast zu klein. Obwohl die Musikerinnen und Musiker dicht gedrängt saßen, spielten sie virtuos, mit sichtlicher Begeisterung, Hingabe und hoher Konzentration, den Anweisungen ihres Dirigenten in jedem Moment in gespannter Aufmerksamkeit folgend.

Als nach mehr als einer Stunde – so lange dauert Gustav Mahlers bewegende fünfsätzige Sinfonie – der letzte Ton verklang, brandeten Bravorufe auf. Das Publikum bedankte sich für das überwältigenden Konzerterlebnis mit nicht enden wollendem Applaus. Aber auch die Orchestermitglieder sparten nicht mit Beifall für ihren großartigen Dirigenten Nicolás Pasquet, der mit ihnen dreimal im Jahr in intensiven zweiwöchigen Probephasen die jeweiligen Konzertprogramme erarbeitet. Mit rhythmischem Füßestampfen holten sie ihn immer wieder zurück auf die Bühne. Und er ließ sie mehrmals, jeden Solisten einzeln, jede Instrumentengruppe gesondert aufstehen, damit alle ihren hoch verdienten begeisterten Applaus entgegennehmen konnten.

Zum Ausklang des Konzertnachmittags bewirtete das Altkönig-Stift bis in den frühen Abend hinein seine Gäste in einem Zelt auf der Südterrasse, wo verschiedene Getränke angeboten wurden und das Küchenteam zur Stärkung rustikale Gerichte bereithielt.



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