Weihnachts-Charity-Konzert der Superlative für erblindete Kinder

Das Streichquartett (von links) Pauline Schulte-Beckhausen, Nastasja Link, Noémie Klages und Carolin Grün mit Angelika und Dr. Andrés Söllhuber beim Weihnachts-Charity-Konzert im Schlosshotel

Foto: privat

Kronberg (pf) – Es war ein Charity-Konzert der Superlative mit einem anspruchsvollen Programm und außergewöhnlichen jungen Musiktalenten, das Angelika und Dr. Andrés Söllhuber den Besuchern im ehemaligen Musikzimmer der Kaiserin Friedrich im Schlosshotel boten. Und dessen Erlös wieder in vollem Umfang ihrer Stiftung mit der Initiative „Augenlicht für Bangladesch“ und der Operation von an Grauem Star erkrankten Kinderaugen zugute kommt.

Dass nach dem gelungenen Konzert auf Burg Kronberg, bei dem unter anderem das Arcon Trio das Publikum begeisterte, das hohe Niveau noch getoppt werden konnte, hatte kaum einer für möglich gehalten, doch es gelang. Wie es denn möglich sei, dass sie die hohe Qualität ihrer Konzerte von Mal zu Mal noch steigern könnten, fragten denn auch einige der weit über hundert Konzertbesucher im Schlosshotel das Ehepaar Söllhuber.

Ihre Antwort: „Die Kinder sind einfach super. Wir hören uns ihre Interpretationen an, überlegen, was wir unserem anspruchsvollen, mittlerweile schon verwöhnten Publikum anbieten können, achten darauf, dass die Kinder Spaß am Musizieren haben und stellen das Konzert zusammen. Wir bieten den Kindern die Bühne und sie begeistern unser Publikum. Die Organisation ist ohne Zweifel mit Arbeit verbunden, aber sie bereitet uns auch viel Freude – und wir sind manchmal richtig traurig, wenn das Konzert zu Ende ist, weil es einfach wunderschön und einmalig ist.“

Mittlerweile sind es knapp hundert Erstpreisträger des Mendelssohn Wettbewerbs und von „Jugend musiziert“, die sich unter dem Motto „Kinder musizieren für erblindete Kinder in Bangladesch“ für die Benefiz-Konzerte zugunsten der Söllhuber Stiftung zur Verfügung gestellt haben. Allein in den letzten sieben Jahren konnten so etwas mehr als 1.500 Staroperationen von Kinderaugen finanziert und ausgeführt werden. „Diese Kinder sind nicht mehr stigmatisiert, können die Schule besuchen, lernen und später ein selbstbestimmtes Leben führen“, freut sich das Ehepaar Söllhuber und bedankt sich bei allen Freunden, Bekannten, Unterstützern und natürlich auch bei allen jungen Musiktalenten für ihr Mitwirken für diesen guten Zweck.

Im Schlosshotel eröffnete der elfjährige Pianist Oliver Groneberg das Weihnachts-Charity-Konzert mit einer für sein Alter ungewöhnlich gefühlvollen Interpretation einer Klaviersonate von Joseph Haydn und einer Nocturne von Edvard Grieg. Als die 14-jährige Cellistin Klara Flohr, nicht zum ersten Mal bei einem Charity-Konzert dabei, den ersten Satz aus dem Cello-Konzert e-moll von Edward Elgar anstimmte, konnte man bereits ahnen, dass es ein vielversprechendes Konzert werden würde. Spätestens beim folgenden Streichquartett mit den beiden Geigerinnen Nastasja Link, 16 Jahre alt, und der ein Jahr jüngeren Carolin Grün, der 17-jährigen Bratschistin Pauline Schulte-Beckhausen und der 16-jährigen Cellistin Noémie Klages war das musikalische Feuerwerk endgültig entfacht. Die Präzision und Harmonie, mit der die vier Musikerinnen Kompositionen von Ludwig van Beethoven und Felix Mendelssohn Bartholdy interpretierten, begeisterte die Konzertbesucher, ehe sie in die Pause gingen, in der das Schlosshotel sie mit adventlichen Köstlichkeiten bewirtete.

Virtuos gestalteten die 14jährige Pianistin Leonie Wiegel und die 16jährige Geigerin Ariane Dernbach den zweiten Teil des Konzerts und überzeugten mit brillanten Darbietungen in Werken von Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin und Max Bruch. Atemberaubend war der Abschluss des Konzerts mit der „Danse Macabre“ von Camille Saint-Saëns, den Ariane Dernbach nicht nur beispiellos virtuos, sondern auch voller Leidenschaft und Ausdruckskraft spielte.

Eine besondere Überraschung hatte die Cellistin Klara Flohr mitgebracht. Gemeinsam mit zwei Schulfreundinnen hatte sie Waffeln gebacken und für die Initiative der Söllhuber Stiftung verkauft. Den Erlös, stattliche 180 Euro, überreichte sie dem Ehepaar Söllhuber im Rahmen des Konzerts. „Es ist doch immer wieder erstaunlich zu sehen, wie viel soziale Kompetenz in unserer Jugend steckt“, freuten sich die beiden über diese Aktion und die Spende.



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