Bürgermeister Temmen: Polizei verstärkt ihre Präsenz

Kronberg. – In einem Offenen Brief vom 29. Januar wendet sich der ehemalige FDP-Fraktionsvorsitzende Volker Stumm an Kronbergs Bürgermeister Klaus Temmen und bittet ihn um eine Stellungnahme zum Thema Sicherheit im Stadtgebiet und insbesondere zu den Überfällen auf eine Bürgerin im Bereich der Bahnhofstraße: „Wie Dir zur Kenntnis gelangt sein dürfte, wurde eine Kronberger Bürgerin innerhalb weniger Wochen zweimal Opfer eines Handtaschen-Diebstahles auf offener Straße. Tatorte waren der Bahnhof und die obere Bahnhofstraße – jeweils in den Abendstunden“, schreibt Stumm an den Bürgermeister. Die Problematik sei nicht neu: Vor nicht allzu langer Zeit war ebenfalls in der oberen Bahnhofstraße einem Anwohner ein Laptop entrissen worden. „In den vergangenen fünfzehn Jahren haben wir die Thematik ,Sicherheit in Kronberg‘ mehrfach in den politischen Gremien behandelt.“ Temmen selbst habe im Rahmen seines ersten Bürgermeister-Wahlkampfes über die Wiedereinrichtung einer Kronberger Polizeistation sinniert, „ im Endergebnis vergeblich“. Nach wie vor seien Überfälle, Einbrüche, Autoaufbrüche, Vandalismus und nächtliche Ruhestörungen „an der Tagesordnung“ in Kronberg. Stumm weiter: „Die Politik hat parteiübergreifend konsensual die aufsuchende Jugendarbeit intensiviert, einen Präventionsrat installiert und zeitweise ehrenamtliche Polizeihelfer patroullieren lassen. All diese Maßnahmen zeigten nur mäßigen Erfolg.“ Stumm bittet Temmen und den Magistrat „im Interesse sämtlicher Bürger, in Koordination mit der Polizeistation Königstein die Bemühungen um eine objektiv wie subjektiv höhere Sicherheit im Stadtgebiet wieder verstärkt in den Fokus zu nehmen.“ Bürgermeister Temmen antwortet Stumm darauf: „Die Tatsache, dass eine Bürgerin unserer Stadt binnen kurzer Zeit gleich zwei Mal Opfer eines Diebstahls wurde, erschüttert mich. Die Polizei, mit der wir in engem Kontakt stehen, hat unmittelbar nach der Tat eine Tatortbereichsfahndung mit mehreren Streifen durchgeführt, leider ohne Erfolg. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und wir hoffen sehr, dass der oder die Täter ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden können.“ Unabhängig von diesen bedauerlichen Vorfällen stehe die Stadtverwaltung in engem Kontakt mit der für Kronberg zuständigen Polizeistation in Königstein und führt regelmäßig Gespräche. Temmen: „Gerade erst wieder wurden zum Thema Prävention und aufgrund von Vorkommnissen im Bereich der Kronthalschule auch intensive Gespräche mit der Polizeidirektion Hochtaunus und mit Vertretern des Hochtaunuskreises geführt. Der Hochtaunuskreis hat uns in diesem Zusammenhang zugesichert, dass er nach einem Ortstermin gezielte Sicherheitsmaßnahmen ergreifen wird.“ Temmen weiter: „Es ist richtig, wenn Herr Stumm sagt, dass ich im Rahmen meines Wahlkampfs vor dem Beginn meiner ersten Amtszeit als Bürgermeister eine eigene Polizeistation in Kronberg gefordert habe. In intensiven Gesprächen mit der Polizei musste ich seinerzeit zur Kenntnis nehmen, dass die Polizei meiner Forderung aus organisatorischen Gründen nicht würde Folge leisten können. Die Polizei hat mir aber versichert, dass der Stadt Kronberg kein Nachteil entsteht und hat auf die kurzen Wege hingewiesen, die sich durch den Standort der Polizeistation Königstein ergeben.“

Sämtliche Statistiken der Polizei attestierten Kronberg eine geringe Anzahl an Straftaten. Dies habe auch die Leiterin der Polizeidirektion Hochtaunus, Antje van der Heide, im Rahmen einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr zum Thema Sicherheit in unserer Stadt ausdrücklich betont. Temmen dazu: „Auch wenn die Statistik Kronberg im Taunus grundsätzlich als sichere Stadt ausweist, so kann ich gut verstehen, dass Vorfälle, wie in der Bahnhofstraße, Bürgerinnen und Bürger beunruhigen. Auch als Bürgermeister der Stadt Kronberg bin ich besorgt und habe die Polizei daher mit Nachdruck darum gebeten, der Vorkommnisse mit allen erforderlichen Maßnahmen zu begegnen, was mir auch zugesichert wurde.“ Die jüngeren Vorfälle in der Bahnhofstraße und auch andere in der Vergangenheit im Nahbereich des Bahnhofs Kronberg polizeilich registrierten Vorgänge, darunter insbesondere Sachbeschädigungen, hat die Polizei bereits dazu veranlasst, diesen Bereich im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten, verstärkt durch Einsatzkräfte sowohl in zivil als auch uniformiert zu bestreifen, betont er weiter.

Temmen informiert in diesem Zusammenhang auch darüber, dass die Stadt Kronberg außerdem in vielfältiger Weise im präventiven und beratenden Bereich aktiv sei, insbesondere in der Jugendarbeit. „Im Einsatz sind zwei Jugendpfleger, eine Mitarbeiterin ist in der Jugendberatung und Suchthilfe tätig und sie ist auch Ansprechpartnerin im Jugendhaus“, berichtet er. „An der Altkönigschule gibt es präventive Programme mit Schülern, Lehrern und Eltern und die Stadt unterstützt die Schulsozialarbeit ,RAThaus‘.“ Nicht zuletzt fördert die Stadt die Jugendarbeit der Vereine und zahlt Zuschüsse für Jugendprogramme. „Darüber hinaus setzen wir in unregelmäßigen Abständen auch private Sicherheitsdienste im gesamten Stadtgebiet ein.“ Temmen abschließend: „Die Kronberger Bürgerinnen und Bürger können versichert sein, dass Polizei und Stadt das Thema Sicherheit im Fokus haben und dafür die ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen werden.“ (mw)



X