MGV Mammolshain feiert zur Fassenacht

Mammolshain (kw) – Viele fastnachtsbegeisterte Mammolshainer zog es auch in diesem Jahr wieder in das peppig-bunt dekorierte Dorfgemeinschaftshaus, um gemeinsam mit den Mitgliedern des gemischten Chores des MGV Heiterkeit 1906 schwungvoll und gut gelaunt Fasching zu feiern.

Mit viel Herzblut hatte auch in diesem Jahr Kornelia Hinninghofen-Gernhardt die Faschingsparty organisiert und es war wahrhaftig an alles gedacht. Das Dorfgemeinschaftshaus war fast bis auf den letzten Platz gefüllt, als es am Freitag um 19.11 Uhr hieß: „Wolle mer se ‘neilasse?“ und die Mitglieder des gemischten Chores des MGV sich anschickten, in voller Faschingsmontur für super Stimmung zu sorgen.

Faschingsschlager zu Beginn

Verkleidet als Clown, Harlekin, Cowboy oder textiler Nackedei stimmten sie ein fröhliches Liedermedley an, bei dem die einschlägig bekannten Faschingsschlager sogleich begeisterte Mitsänger fanden. Bunt, schrill und lustig ging es zu, was die Stimmung relativ schnell auf Touren brachte. „Die Tramps von Mammolshain“ waren genauso eine feste Größe im Programm, wie Edda mit ihrem Lied „Oh mein Papa“, das in einem schönen Alt gesungen mit seiner Melancholie im Kontrast zum schrill grünen Kostüm stand, was aber im Karneval total in Ordnung geht.

Nun wird im Karneval nicht nur gerne und laut gesungen, sondern auch viel getanzt. Auf den klassischen Gardetanz hatte man aus Platzgründen verzichtet und dafür die Tanzgruppe „Ontarios“ aus Bad Soden zu Gast, die eine ganz pfiffige Tanzidee auf die Bühne brachten. Getanzt wurde nämlich zu Werbesongs, die jeder kennt, die aber wohl für die Zuschauer in Zukunft noch einen ganz anderen Bezug als den zum beworbenen Produkt haben dürften. Poppig, schwungvoll und mit viel Spritzigkeit tanzten die Mädels zu Songs aus der Auto-, Waschmittel- oder Süßigkeitenwerbung. Eine tolle, außergewöhnliche Idee, die sehr viel Applaus von den Mammolshainer Fastnachtsjecken bekam.

Tanzen mit Reimann und Igges

Zum Tanzen animiert, hielt die Gäste danach nichts mehr auf den Stühlen und die erste Runde Partytanz wurde eingeschoben. Für die passende musikalische Untermalung und entsprechende Illumination war das Duo Bernd Reimann und Martin Igges zuständig. Mit wenig Mühe brachten sie den Saal zum ersten Mal in Wallung und auf die Ansage, dass nun die Büttenrede folgen solle, murrten einige Tanzmäuse und flüsterten etwas von „Spaßbremse“ – es waren dann jedoch genau diejenigen, die bei der herzerfrischenden Büttenrede von Brigitte Volz am lautesten lachten. Kein Auge blieb trocken, als Brigitte Volz ihr „Weh und Ach“ mit der Führerscheinprüfung und den darauffolgenden Fahrkünsten zum Besten gab.

Sie echauffierte sich über die anvisierten 80 Fahrstunden („Dann kann ich den Führerschein wohl heute nicht mitnehmen?), schwärmte von der Schönheit einiger Verkehrsschilder, erkannte in ihrem „Fahrlerner“ einen notorischen Besserwisser und hat noch heute Probleme, mit nur zwei Füßen drei Pedale bedienen zu müssen! Herrlich schräg, humorvoll und in hessischer Mundart vorgetragen, war die Büttenrede ein echter Höhepunkt und sorgte für einige anhaltende Lachanfälle unter den Gästen. Wer weiß, vielleicht hatten sich diejenigen in den Anekdoten ja wiedererkannt?

Eine weitere, sehr schöne Tanzeinlage kam von zwei Mädels aus dem eigenen Jugendchor. Viktoria und Mara tanzten eine sehr schöne und sportliche Choreografie zum Song „Lollipop“, ausgestattet mit zwei Riesenlollis und in poppig buntem Dress war die Tanzeinlage wirklich stimmig.

Eierlikör-Berliner

Bevor nun der ganz große – und mit Spannung erwartete – Showauftritt anstand, hatten die Gäste Zeit, sich an der Futtertheke mit Würstchen oder Eierlikör-Berlinern einzudecken und die Stimmung mittels erhöhtem Sektzuflusses noch ein wenig zu steigern.

Was dann kam, darauf hatten viele im Saal sehnsüchtig gewartet. Auf dem Programm stand die Playbackshow, die verrückter und schräger wohl nicht hätte sein können – genau so, wie es im Fasching sein muss! Die Prämisse der Show war, dass alle weiblichen Stars von Männern und alle männlichen Stars von Frauen gedoubled werden mussten – ziemlich verrückt und unglaublich lustig! Die Begeisterung im Publikum war kaum noch zu toppen, bevor es überhaupt losging.

Maria und Margot Hellwig machten den Anfang, gefolgt von (u. a.) Frank Sinatra, Elvis Presley oder Conchita Wurst. Status Quo rockten die Bühne und die Performances der einzelnen Darsteller/innen waren wirklich durchweg sehenswert. Sie gaben alles, warfen sich ins Zeug, tanzten in ihren tollen Kostümen und kamen dabei ihren Idolen auf humorvolle Art oft sehr nahe. Einer jedoch war nicht zu toppen, worüber ziemlich schnell Einigkeit bestand: Rudolf Söchting schoss in seiner Rolle als Marlene Dietrich den absoluten Vogel ab. Top gestylt, im kleinen schwarzen Kostüm, mit Hut und dazu auf Socken (!), tänzelte er anmutig durch die Reihen und „sang“ den Song „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, ließ dabei das rote Strumpfband aufblitzen und wurde damit zum Held dieses Abends.

Polonäse Blankenese

Nicht enden wollender Applaus verabschiedete ihn und alle Teilnehmer der Playbackshow von der Bühne. Und „weil ja Fasching“ war und weil „die dazugehört“ warf das Musikduo Reimann/Igges alles in die Waagschale und spielte zur großen Begeisterung der Gäste die berühmte „Polonäse Blankenese“, die nun wirklich jeder kennt und zu der auch wirklich jeder mitlief! Genau so muss Fasching sein – bunt, lustig und ein bisschen schräg. Die Mammolshainer beherrschen es meisterhaft!

Fotos: Scholl

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